60 Prozent weniger Dirndln
Der nasse Sommer zollt seinen Tribut - die Dirndlernte fällt heuer sehr spärlich aus.
PIELACHTAL (ah). Das Pielachtal wird nicht umsonst als das Tal der Dirndln bezeichnet, steht doch die Gegend ganz im Zeichen der Kornelkirsche. Nach dem heurigen sehr nassen Sommer, der noch dazu sehr wenige Sonnenstunden aufwies, ist es aber Tatsache, dass die Ernte sehr schlecht ausgefallen ist. Manch einer wird dadurch kreativer, für andere steht die Existenz auf dem Spiel.
Bauern bestätigen Verlust
Manuela Grasmann aus Loich bestätigt die Einbußen. "Wir konnten dieses Jahr ca. zwei Drittel weniger Dirndlfrüchte ernten als sonst und bei mir geht es um die Existenz, ist doch die Dirndl meine Hauptfrucht", gibt sich Grasmann besorgt. Dieses Jahr merke man es laut Grasmann im Börserl zwar noch nicht so stark, aber ab Februar, wenn man sich auf die kommende Saison vorbereitet, wird das Geld schlichtweg fehlen.
Erfinderisch in der Not
Helga Schmid aus Schwerbach gibt sich dazu etwas gelassener. "Natürlich haben wir dieses Jahr viel weniger Dirndln, aber da muss man halt flexibel sein", so Schmid. Sie rüstet sich für schlechte Jahre mit Dirndlmischprodukten, wobei 60 Prozent Dirndl sein muss und 40 Prozent ein anderer Bestandteil sein kann. "Die Kunden mögen diese Kompositionen auch lieber, da sie nicht so herb schmecken", so die Landwirtin.
Aus Vorrat schöpfen
Heike Bauer, Chefin des Bioladens in Rabenstein, produziert selbst eigene Dirndlprodukte auf ihrem Hof.
Auch sie bestätigt den diesjährigen Verlust. Waren es im Jahr 2013 um die 1700 Kilogramm, gab es heuer nur etwa 500 bis 600 Kilogramm Dirndlfrüchte, die geerntet werden konnten. Bauer gibt sich aber zuversichtlich: "Wir haben voriges Jahr auf Vorrat gewirtschaftet, deshalb mache ich mir keine Sorgen."
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