Aufregung in Hernals
Baumfällungen im Schutzgebiet waren Norm-Schnitt

Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Karin Prauhart (Grüne) im Hernalser Luchtengraben.
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Im Luchtengraben wurden großflächig Bäume abgeholzt. Anwohner und Grüne schlugen bei den Behörden Alarm.

WIEN/HERNALS. "Bäume fallen wie Streichhölzer", schilderte ein besorgter Anwohner in der Petrus-Klotz-Gasse im Telefongespräch mit der BezirksZeitung. Man müsse etwas tun, täglich dröhnen die Motorsägen und Kettenfahrzeuge fahren durch den Wienerwald.

Hinzu kommt, dass es sich bei dem Gebiet Luchtengraben um ein Vogelschutzgebiet handeln soll. Diese Annahme und der Aufschrei von Anwohnern hat auch die Grünen auf den Plan gerufen. Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Karin Prauhart ließ sich nicht lange bitten und kontaktierte die Abteilung "Sofortmaßnahmen".

Rodungen sind Pflegeschnitt

"Da ich weder bei der MA22-Umweltschutz, noch im Magistratischen Bezirksamt Hernals eine zuständige Person erreichen konnte, habe ich ersucht nachzufragen und eventuell Nachschau zu halten", schildert Prauhart ihre Aktivitäten den Rodungen auf den Grund zu gehen. Prauharts Initiative war von "Auskunftserfolg" gekrönt: Es handelt sich nicht um Rodungen, sondern um einen Pflegeschnitt. Die Grüne-Chefin hat von der Magistratsdirektion Wien folgende Info bekommen: "Es ist keine Rodung im eigentlichen Sinn, deshalb ist dieser Schnitt auch nicht anzeige- oder meldepflichtig. Es muss auch nicht um einen Bescheid angesucht werden."

Diese Infomationen decken sich auch mit den Recherchen der BezirksZeitung. Auf Nachfrage bei der Gutsverwaltung Stift St. Peter erhielten wir folgende Antwort: "Es handelt sich um eine ganz normale, bei der Stadt angezeigte Forstarbeit."

Großflächiger Pflegeschnitt - Was halten sie davon?

Schutzgebiet rechtlich nicht bindend

Die im Gebiet angebrachten Schilder "Vogelschutzgebiet" haben keinerlei rechtliche Bedeutung. Wie Prauhart von der MA22, Abteilung Artenschutz erfuhr, handelt es sich im Luchtengraben lediglich um ein Vogelschutzgebiet des Wiener Tierschutzvereines. Die Anwohner haben davon nichts gewusst. Man hielt die ganze Fläche seit 40 Jahren für einen streng geschützten Wald mit Betretungsverbot. Auch Hunde sollen hier nicht durchgeführt werden dürfen.

Die Tafel welche das Vogelschutzgebiet ausweist ist rechtlich nicht bindend. | Foto: Grüne17
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Für die Grünen und Karin Prauhart in Summe eine höchst unangenehme Sache: "Es ist ein nicht melde- und anzeigenpflichtiger Pflegeschnitt im Forst. Ärgerlich ist, dass niemand die Anrainer:innen aktiv informiert hat. Das schafft Unruhe. Und natürlich entstehen Ängste, wenn die Bagger auffahren. Nicht nachvollziehbar ist die Tatsache, dass ein als Vogelschutzgebiet ausgewiesenes Areal keinen besonderen Schutz genießt!"

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