Mittels Stromspeicher
Hier scheint die "Sonne" auch in der Nacht

- Beim Buschenschank Bliemel wurde die Fotovoltaikanlage mit vier Stromspeichern und drei Batteriewechselrichter ausgestattet. Der Eigenversorgungsanteil des Betriebes konnte dadurch auf 70 Prozent gesteigert werden.
- hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer
Fünf "Beste Practice Projekte" in der Leader Region Thermenland-Wechselland zeigen die Vorteile von Batteriespeicher in Verbindung mit Fotovoltaikanlagen.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Stromspeichertechnologien gewinnen für die regionale Eigenversorgung, Versorgungssicherheit und die Möglichkeit Wertschöpfung im ländlichen Raum zu unterstützen eine immer größere Bedeutung. "Die Leader Regionen Thermenland-Wechselland und Mittlere Altmark in Deutschland haben sich darum zum Ziel gesetzt Stromspeicher-Vorreiter zu werden", betont LAG-Obmann Franz Majcen. Als Kooperationspartner bringen die Energieregion Oststeiermark, die GAT Solar GmbH, Bauer Ingenieurbüro für Elektrotechnik, der Maschinenring Hartbergerland und das Technisches Büro für erneuerbare Energien Riebenbauer, ihr Fachwissen ins Projekt mit ein.
Fünf Beste Practice Modelle umgesetzt
Im vergangenen Jahr konnten sich Bewerber für "Beste Practice Modelle" melden. Von 29 Anmeldungen wurden 5 ausgewählt und bis Mai diesen Jahres umgesetzt. Alle Projekte wurden auch mit dokumentiert. Bei einem Wohnhaus in St. Lorenzen am Wechsel konnte durch eine neue Anlage, die den Strom aus der Fotovoltaikanlage speichert und in Zeiten in denen keine Sonne scheint wieder abgibt, mit einer Netzautarkie von 93 Prozent beinahe unabhängig vom öffentlichen Stromnetz gemacht werden.
Aufrüsten lohnt sich
"Neben der Vermeidung der Abhängigkeit von großen zentralen Versorgungseinheiten bei Ausfällen, wie beispielsweise bei Unwettern oder Blackout, muss der eigene Fotovoltaik-Strom nicht weiter zu niedrigen Einspeistarifen in das Netz abgegeben werden", betont Projektmanager Robert Glettler von der Energieregion Oststeiermark, dass sich aktuell eine Aufrüstung besonders lohne. Die Chance nutzte auch der Buschenschanks Bliemel in Altenmarkt dessen bestehende Fotovoltaikanlage mit vier Stromspeichern und drei Batteriewechselrichter aufgerüstet wurde.
Sonnenstrom auch in der Nacht
Lag der Eigenversorgungsanteil vorher bei 38 Prozent sei dieser mit den neuen Batteriespeichern auf über 70 Prozent gestiegen, erklärt Roland Bauer vom Ingenieurbüro für Elektrotechnik.
Neben der Ausfallsicherheit garantieren die Speicher, dass der tagsüber erzeugte und nicht direkt verbrauchte Strom am Abend für den Buschenschankbetrieb verwendet werden kann.
Interessenten für Folgeprojekt gesucht
In der Region Thermenland-Wechselland folgt ein weiteres Investitionsprogramm für besonders innovative Fotovoltaik-Speicheranwendungen. Gefördert werden Anlagen von Gewerbebetrieben mit alternativen Speichertechnologien, wie Salzwasserspeicher oder Fotovoltaik und Mehrparteienhäuser mit mindestens vier Wohnungen, die sich eine Anlage teilen.
Interessierte können sich unter office@erom.at melden.
Details
- Förderung für das Jahr 2020 beträgt voraussichtlich 200 Euro pro kWh Batteriekapazität
- Damit eine Förderbeantragung erfolgen kann, sollte im Vorhinein eine Beratung und Angebotseinholung erfolgen
- Kontakt: office@erom.at oder 0664 125 91 85
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