Anrainer-Prosteste in Sistrans
Trotz Kritik – Gemeinde plant neue Bushaltestellen
Trotz des starken Widerstands der Anrainer plant die Gemeinde Sistrans, die umstrittenen Bushaltestellen im Bereich Rinner Straße/Perlachweg zu realisieren.
SISTRANS. Wie bereits kürzlich berichtet, formierte sich Widerstand gegen die geplanten zusätzlichen Bushaltestellen (in beiden Richtungen) im Bereich Rinner Straße/Perlachweg. Anwohner hatten sich zusammengeschlossen und Unterschriften gesammelt, um das Vorhaben zu stoppen. Kritisiert wird unter anderem der geplante Standort der neuen Haltestellen, die nur 250 Meter von der bestehenden Haltestelle Hackenhof entfernt errichtet werden sollen. Zudem befürchten die Anrainer, dass der zusätzliche Verkehr vor ihrer Haustür zu einer erheblichen Lärmbelastung führen könnte. Trotz der Proteste der Anrainer wird der einstimmige Gemeinderatsbeschluss vom Juli weiter verfolgt. Aus Sicht des Gemeindevorstands sollen die neuen Haltestellen den öffentlichen Nahverkehr attraktiver gestalten, was die Bewohner dazu motivieren soll, vermehrt auf den Bus umzusteigen. Langfristig verfolgt die Gemeinde das Ziel, die Verkehrsbelastung auf der Landesstraße und damit auch die Belastung für die Anrainer zu verringern. Die Abteilung Mobilitätsplanung des Amtes der Tiroler Landesregierung hat eine Auswertung zum 500-m-Einzugsbereich der geplanten Haltestellen „Perlachweg“ erstellt. In diesem Bereich werden 162 Bewohner mit Hauptwohnsitz neu erschlossen und für 285 weitere Bewohner verkürzt sich der Weg zur nächstgelegenen Haltestelle.
Umsetzung Sommer/Herbst 2025
Die Umsetzung der Haltestellen ist für Sommer/Herbst 2025 geplant. Bis dahin sollen gemeinsam mit den direkt betroffenen Anrainern Maßnahmen geprüft werden, um die Belastungen so gering wie möglich zu halten und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Zudem wird seitens der Gemeinde Sistrans der Kontakt mit den Linienbetreibern gesucht, um die Umstellung auf Elektrobusse im Rahmen eines Pilotversuchs voranzutreiben. Eine Einführung der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 40 km/h entlang der gesamten Rinner Straße wird als weiterer Vorteil für die Anrainer gesehen. Zusätzlich soll eine permanente Geschwindigkeitsmessung das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer für die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung schärfen. „Wir haben gemeinsam mit dem Vorstand die Fakten noch einmal diskutiert und sind zum Ergebnis gekommen, dass diese Haltestelle durchaus Sinn macht. Mir ist bewusst, dass dies keine erfreulichen Nachrichten sind. Ich möchte jedoch darum bitten, auch die positiven Effekte einer Reduktion des Individualverkehrs und der beantragten Geschwindigkeitsbeschränkung zu berücksichtigen", so Bürgermeister Johannes Piegger auf Nachfrage von MeinBezirk.
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