Wenn die Wärme zum Luxus wird

Siedlungen wie diese  – errichtet Anfang der 80iger Jahre – gibt es im Flachgau viele. Sie wurden alle mit Stromheizungen ausgestattet. | Foto: Gertraud Kleemayr
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Vor rund 40 Jahren wurden im Flachgau zahlreiche Siedlungen errichtet, die mit Nachtspeicheröfen geheizt wurden. Heute wachsen den Bewohnern die Heizkosten über den Kopf.

FLACHGAU, SEEKIRCHEN. Vor rund 40 Jahren wurden im Flachgau von gemeinnützigen Wohnbauträgern zahlreiche Siedlungen errichtet, die heiztechnisch mit Strom-Nachtspeicheröfen ausgestattet wurden. Viele Besitzer haben ihre Häuser oder Wohnungen zwar zusätzlich mit Kachel- oder Kaminöfen ergänzt, weil das Heizen mit Strom schon damals nicht wirklich günstig war. Nun schlägt die bevorstehende Preissteigerung von 139 Prozent aber wirklich ordentlich zu Buche.

Umrüsten schwierig

Maria und Ernst Putz bezogen fast auf den Tag genau vor vierzig Jahren ihr Reihenhaus in der Seekirchner Hechtstraße. Die Siedlung, die kurz nach der Fertigstellung als die "schiefen Häuser" eine traurige Berühmtheit erlangte, ist ohne gröbere Umbauarbeiten nicht auf ein Zentralheizsystem umstellbar. Und für eine Luftwärmepumpe müsste man für die Fußbodenheizung die Böden herausreißen und außen dämmen. Denn die 40 Jahre alten Gebäude fallen nicht unter die Bezeichnung "Niedrigenergiehaus".

"Außerdem, auf was soll man denn umstellen? Öl und Gas kommen wohl nicht in Frage", ist Ernst Putz ratlos.

Da scheint ihm der heimische Strom sinnvoller. Deswegen überlegt er eine Photovoltaikanlage auf dem Dach zu installieren, einfach weil es umweltfreundlich ist, aber gegen die steigenden Heizkosten hilft das leider nicht.

Daheim in der Kälte sitzen

Pensionist Ernst Putz, ehemaliger Versicherungsangestellter, versucht beim Heizen zu sparen.  | Foto: Gertraud Kleemayr
  • Pensionist Ernst Putz, ehemaliger Versicherungsangestellter, versucht beim Heizen zu sparen.
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Als Pensionisten sind die Eheleute den ganzen Tag daheim, deshalb kann man nicht wirklich aufs Heizen verzichten. "Im Wohnzimmer haben wir einen Holzofen, in den anderen Räumen heizen wir mit Strom, aber sparsam", erklärt Maria Putz. So kommt der Zwei-Personen-Haushalt mit knapp 7.000 kWh Heizverbrauch aus, dazu kommen 4.000 kWh Haushaltsstrom.

Unbezahlbares Heizen

Für eine Familie mit Kindern, die die Raumwärme nicht stark reduzieren kann, wird das Heizen in solchen Gebäuden fast unbezahlbar. Da spricht man von einem Verbrauch von 15.000 kWh für ein Einfamilienhaus. Die Arbeiterkammer errechnete bei Stromwärme Heizkosten im Schnitt von 416 Euro für einen durchschnittlichen Haushalt. "Die Auswirkungen der Strompreiserhöhung durch die Salzburg AG sind bei den 20.000 Kunden mit Stromheizungen und auch bei den 30.000 Kunden mit Wärmepumpen so massiv, dass viele die Kosten nicht mehr stemmen können", so auch Arbeiterkammerpräsident Peter Eder, der eine Heizkostenbremse fordert: "Was bei Gewerbekunden mit den 100 Freistromtagen und Landwirtschaftsbetrieben möglich ist, muss auch für betroffene Privatkunden umsetzbar sein."

Soll der Strompreis reguliert werden?

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