Glücksbringer
Rauchfangkehrerin ist ihr Traumberuf

- Die Arbeit am Dach macht die schwindelfreie Natalie Reichl-Furthner glücklich.
- Foto: Thomas Kirchmaier
- hochgeladen von Gertraud Kleemayr
Natalie Reichl-Furthner ist 29 und leitet gemeinsam mit ihrem Vater den Rauchfangkehrbetrieb, der in Mattsee ansässig ist.
MATTSEE. Natalie Reichl-Furthner ist jung und zierlich und war im Alter von 23 Jahren die jüngste Rauchfangkehrermeisterin im Land. Heute leitet sie den in Mattsee ansässigen Betrieb gemeinsam mit Vater Michael Furthner. "Ich wusste immer schon, dass ich mal Rauchfangkehrerin werden wollte", erklärt die heute 29-Jährige.
Vorgezeichneter Weg

- Für den Rauchfangkehrer-Kalender posierte die Rauchfangkehrer-Meisterin mit drei Schweinchen.
- Foto: Franz Neumayr
- hochgeladen von Gertraud Kleemayr
Da ihr Vater, ihre Mutter sowie ihre Tante diesen Beruf ebenfalls ausübten, kam ihr etwas anderes gar nicht in den Sinn. "Wir Furthners kehren schon seit 100 Jahren", schmunzelt die Mattseerin.
Arbeitsplatz ganz oben
Am meisten an ihrem Beruf gefällt ihr die schöne Aussicht, das selbstständige Arbeiten und der Kontakt zu den Kunden. "Anfangs, als ich als Lehrling mitging, haben die Kunden mich nur ‚süß’ gefunden, nun wissen sie, dass ich meinen Job gut beherrsche", erklärt Reichl-Furthner. Mittlerweile kennt auch sie ihre Kunden und freut sich immer wieder auf ein Gespräch. Der Rayon führt sie nach Hallwang, Koppl und nach Parsch und Gnigl. Auf ihrer Tour stehen täglich an die 20 bis 25 Häuser zum Kehren bereit. Kommt das Ausbrennen dazu, sind es dementsprechend weniger.
Harter, aber schöner Beruf

- Hoch Salzburg - Natalie Furthner genießt bei der Arbeit eine sensationelle Aussicht.
- Foto: Furthner
- hochgeladen von Gertraud Kleemayr
Das Ausbrennen ist vor allem dann eine Herausforderung, wenn Feuer im Kamin ist. "Manchmal freue ich mich aber richtig darauf", so Reichl-Furthner, auch wenn das dann schon einmal bis zu fünf Stunden dauern kann und ordentlich anstrengend ist, wenn sie mit dem Stoßgerät arbeiten muss. Auch das Tragen der Leiter und der Ausrüstung kostet Kraft. Darum freut sich die zierliche Rauchfangkehrerin schon, wenn ihr der Lehrling des Betriebs unterstützend zur Seite steht. "Wir sind auf der Suche nach Mitarbeitern und möchten auch gerne einen weiteren Lehrling ausbilden", so Reichl-Furthner. Voraussetzung dafür ist Schwindelfreiheit und die Liebe zur Arbeit im Freien. Aber wichtig ist ihr schon, dass man ihren Händen die Arbeit mit Russ nicht ansieht.
"Man sieht mir am Abend nicht an, was ich am Tag mache."
Schwarzer Glücksbringer
Natalie Reichl-Furthner weiß selbstverständlich um die besondere Stellung ihres Berufes. "Es passiert mir oft, dass die Menschen an ihren Knöpfen drehen, wenn sie mich sehen. Das ist jedesmal wieder nett", so die Glücksbringerin, die besonders gerne um die Neujahrszeit unterwegs ist.
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