"Ortsbild war noch nie Thema"

- hochgeladen von Ulrike Grabler
Aus Sorge um das Seekirchner Ortsbild hat die LeSe ein Expertenteam an Ort und Stelle geladen.
SEEKIRCHEN (grau). Eigentlich sollte das neue Raumordnungskonzept für Seekirchen 2013 fertig sein. Mit der Planung wurde allerdings noch nicht begonnen.
"Das derzeit gültige REK ist überholt und wird oft einfach ignoriert", sagt Alois Federsel (LeSe). "Wir sind die ’Liste für ein lebenswertes Seekirchen‘ und daher setzen wir uns schon länger mit der Bebauungsdichte in unserer Stadt auseinander. Was fehlt, sind Freiräume, die man jetzt schon im Hinblick auf weitere Verbauung anlegen müsste." In Seekirchen werde zu dicht und außerdem ohne Gesamtkonzept gebaut. Der Schwerpunkt läge auf einer raschen Verbauung, auf Ortsbild und Wohnqualität wird zu wenig Augenmerk gelegt, so sein Vorwurf. "Die Ausweitung des Stadtgebiets folgt grundstücksweise. Je nach Interesse der Bauträger wird ein Bauplatz nach dem anderen angestückelt."
Im derzeit und seit 2002 gültigen Raumordnungskonzept ist vermerkt, dass der "Zuwachs nachlässt". Derzeit allerdings steigt der Zuwachs, dieser Punkt ist nicht mehr anwendbar. "Ich habe noch keine Gemeindesitzung erlebt, in der das Ortsbild Thema war", klagt Federsel. "Ich bin auch nicht der Meinung, dass man Privaten vorschreiben soll, wie sie zu bauen haben. Aber ein Grundkonzept braucht man und man darf auch große Bauträger nicht bevorzugen." Er wünscht sich einen Ortskern mit Grünflächen, unverbauten Zwischenräumen und Spielplätzen, doch "das ist jetzt schon eigentlich gar nicht mehr möglich."
Weiters kritisiert Federsel, dass die alten Straßen in Seekirchen nicht an das Verkehrsaufkommen angepasst werden. Die LeSe hat allerdings nicht nur Beschwerden, sondern auch Verbesserungsvorschläge auf Lager: "Für das neue REK soll ein unabhängiger Experte hinzugezogen werden. Wir würden außerdem gerne einen Baubeirat einrichten. Der soll aus Fachleuten und auch Nicht-Seekirchnern bestehen." Dazu könnte sich die Liste einen "Grünen Bauindex" als Richtlinie vorstellen. Darin sollen Verbauungsdichte, Nähe zu öffentlichen Einrichtungen, Lärmbelästigung oder Freiraumqualität berücksichtigt werden. Am 3. Mai lädt die LeSe außerdem ab 19 Uhr zum Diskussionsabend "Lebenswerte Baukultur" mit Experten aus verschiedenen Sparten in den GH zur Post.
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