Hiebeian und herdånt’n
Örtliche Dialekte und ihre Besonderheiten. Diesmal: „hiebeian“ am „Ho-Håschba“.
FLACHGAU. In einer neuen Serie beleuchtet das Bezirksblatt Flachgau Dialekte und ihre örtlichen Ausprägungen. Manche Wörter und Ausdrücke kennt man überall, manche nicht und manche haben von Ort zu Ort leicht abgewandelte Bedeutungen. Teil eins kommt vom Haunsberg zwischen Obertrum und Nußdorf und stellt die Ausdrücke „hiebeian“ und „herdånt’n“ vor, die durchaus im Großteil des Flachgaus gebräuchlich sind. BB-Kreativassistent Norbert Kriechhammer ist am „Ho-Håschba“ aufgewachsen und weiß, was er antwortet, wenn er gefragt wird: „Wo ist die Mistgabel?“ Für Außenstehende gar nicht so einfach, doch für „Insider“ logisch zu beantworten. Je nachdem, wo die Mistgabel im Verhältnis zum (Bauern)haus ist, befindet sie sich entweder „hiebeian“, „herdånt’n“, „herbeian“ oder „hiedånt’n“. „Das Haus ist meistens unser Bezugspunkt. Ist die Mistgabel gemeinsam mit mir vor der Tür, dann ist sie herbeian. Ist sie dort und ich nicht, dann ist sie hiebeian. Manchmal reicht für die Ortsbezeichnung aber auch schon eine gefühlte Distanz, so wird auch der Fernseher hibeian ausgeschalten, wenn man dafür extra vom Sofa aufstehen muss“, erklärt Kriechhammer. „Anders ausgelegt könnte ich aber zum Beispiel auch schon lange nicht mehr beim Lieblingswirt hiebeian gewesen sein.“
Zum Teil 2 der Serie: "A(r)schling ins Gstaudarat!"
Zum 3. Teil der Serie: "Ein Mundartbuch ist noch nicht genug"
Zum 4. Teil der Serie: "Scheikö, Stiewö und Schieringhafei!"
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