Literaturhaus Henndorf
Ein literarischer Schatz im Flachgau

- Das Literaturhaus Henndorf lebt vor allem vom Engagement der bisherigen Obleute. Im Bild von rechts: die ehemalige Obfrau Daniela Marinello, Gründungsobmann Wichard von Schöning, die aktuelle Obfrau Gabriele Dau und LAbg. Daniela Gutschi.
- Foto: Daniela Gutschi
- hochgeladen von Gertraud Kleemayr
Vor zehn Jahren wurde das Literaturhaus Henndorf von Wichard von Schöning gegründet.
HENNDORF. Als die Gemeinde Henndorf das 300 Jahre alte Haus im Zentrum gekauft hatte, in dem der Schriftsteller Johannes Freumbichler, der spätere Träger des österreichischen Literaturpreises und Großvater von Thomas Bernhard, geboren wurde, ergriff Wichard von Schöning die Chance hier ein Literaturhaus zu gründen. Die Gemeinde hatte noch keine wirkliche Idee, was mit dem Haus passieren sollte und so kam die Initiative genau zur richtigen Zeit. Der ehemalige Hamburger Anwalt lebt mit seiner in Salzburg geborenen Frau in der Henndorfer „Wiesmühl“, in der von 1926 bis 1938 der deutsche Dichter Carl Zuckmayer lebte und arbeitete und weiß von diesem literarischen Schatz.
Engagierte Spurensuche
Der 2009 gegründete Verein „Literaturhaus Henndorf“ begibt sich auf die Spurensuche in diese große literarische Vergangenheit. Dabei soll das Literaturhaus in Henndorf ein offenes Haus der Begegnung sein: Ein Ort, an dem Lesungen, Seminare, Workshops, Kinder- und Jugendprogramme stattfinden. Ein Haus, welches zu Gesprächen und Diskussionen anregt und zum Verweilen einlädt.
Die bei der 10-Jahres-Feier anwesende Landtagsabgeordnete Daniela Gutschi hob die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements der Vereinsmitglieder des Literaturhaus Henndorf hervor: „Ohne die mit viel Herzblut geleisteten Stunden der Vereinsmitglieder unter der Leitung ihrer Obleute wäre das vielfältige Programm im Literaturhaus sowie die stete Spurensuche der literarischen Vergangenheit in Henndorf nicht möglich.“
Ort der literarischen Begegnung
Henndorf war ein Ort der literarischen und künstlerischen Begegnung mit überregionaler Bedeutung. Namhafte Schriftsteller und Künstler wie Carl Zuckmayer, Johannes Freumbichler, Ödön von Horváth, Stefan Zweig, Max Reinhardt oder die Brüder Carl und Richard Mayr zählten zum „Henndorfer Kreis“. Ödön von Horvath schrieb große Teile seines bedeutenden Werkes „Jugend ohne Gott“ in Henndorf, das im gerade abgelaufenen Festpielsommer mit großem Erfolg aufgeführt wurde.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.