Klimakrise auch im LKH Thema
Ein Krankenhaus darf nicht krank machen

Gruppenfoto der Preisträger:innen im Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“. Stellvertretend für sein Team der Anästhesie und Intensivmedizin am LKH Feldkirch hat Dr. Alexander Stern (stehend, 2.v.l.) den Preis entgegengenommen. 

 | Foto: LKH/Marion Fellner
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  • Gruppenfoto der Preisträger:innen im Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“. Stellvertretend für sein Team der Anästhesie und Intensivmedizin am LKH Feldkirch hat Dr. Alexander Stern (stehend, 2.v.l.) den Preis entgegengenommen.

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Inhalative Narkotika welche in Krankenhäusern zum Einsatz kommen tragen erheblich zu klimarelevanten Emissionen bei. Das LKH Feldkirch ist sich dessen Bewusst und macht auch was dagegen. Dafür wurde es jetzt mit dem "Best Practice Award" ausgezeichnet.

Für ihre klimafreundliche Narkose sowie das vorbildliche Abfallmanagement hat die Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin des LKH Feldkirch Ende Oktober im Bundesgesundheitsministerium in Wien einen Preis des Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ durch Bundesgesundheitsminister Johannes Rauch entgegengenommen.

Krankenhäuser versus Flugverkehr

Die Auswirkungen der Klimakrise stellen eine zunehmende Belastung für das individuelle Wohlbefinden, aber auch für das Gesundheitssystem dar. Dabei ist der Gesundheitssektor selbst für rund sieben Prozent der Treibhausgasemissionen in Österreich verantwortlich, die Krankenhäuser selbst für ein Drittel dieser Emissionen (Quelle: „Strategie klimaneutrales Gesundheitswesen“ der Gesundheit Österreich GmbH, Juli 2024). Der Flugverkehr im Vergleich trägt „nur“ zu rund drei Prozent bei.

Innerhalb der Krankenhäuser sind vor allem energieintensive Operationsbereiche hauptverantwortliche Treibhausgasemittenten und dort auch Narkosegase, die auf Fluor(chlor)kohlenwasserstoffen (FKW, FCKW) basieren. So gilt das globale Erderwärmungspotenzial des FCKW Isofluran etwa als 510-mal so hoch wie das von Kohlendioxid (CO2). Die gängigsten inhalativen Anästhetika sind neben Isofluran die beiden FKW Desfluran und Sevofluran. Desfluran wirkt 2540-mal klimaschädlicher als CO2, Sevofluran noch immerhin 130-mal so schädlich.

Klimafreundliche Alternativen und Recycling im LKH

Die nachhaltige Neuausrichtung initiierte DGKP Sarah Bertsch mit ihrer Abschlussarbeit „Die klimafreundliche NarCO2se“ im Rahmen ihres Zusatzdiploms Anästhesiepflege. Das Team zog engagiert mit und so konnte die Abteilung zügig auf klimafreundliche Alternativen umstellen. Weltweit ist die Anästhesie am LKH Feldkirch übrigens die erste Abteilung, die recyceltes Sevofluran (Narkosegas) verwendet.

Gruppenfoto der Preisträger:innen im Best Practice Award „Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“. Stellvertretend für sein Team der Anästhesie und Intensivmedizin am LKH Feldkirch hat Dr. Alexander Stern (stehend, 2.v.l.) den Preis entgegengenommen. 

 | Foto: LKH/Marion Fellner
) Dr. Alexander Stern (Mitte), Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin am LKH Feldkirch, nimmt den Best Practice Award stellvertretend für Primar Doz. Dr. Reinhard Germann und das gesamte Team entgegen. Überreicht wurde ihm der Preis von Mag.a Dr.in Ruperta Lichtenecker (links), Leiterin des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit, sowie dem aus Rankweil stammenden Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Johannes Rauch.

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