Wiener Spaziergänge
Wien 15. Die Schuttkirche

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Ich habe hier schon 2x über die bemerkenswerte Schuttkrippe in der Schuttkirche berichtet; auch über mein Gespräch mit Otto Schwarzendorfer, der die Krippe so einfühlsam und kreativ restauriert hatte, aber wir hatten erst heute die Gelegenheit, die Krippe zu besuchen. Es war höchste Zeit, denn sie wird jetzt bis zum nächsten Advent wieder weggeräumt. Krippen stehen ja nicht über das ganze Jahr.
Wir verbanden den Krippenbesuch mit einem kleinen Spaziergang im nahen Auer Welsbach Park.
In der Kirche wurden wir und die anderen Besucher - alle mit Maske und mehr als 2 m Abstand - von Otto Schwarzendorfer begrüßt und geführt. Ich verrate endlich: er war einmal mein Schüler, daher mein besonderes Interesse daran, was er macht. Er war damals großartig und ist es heute noch. Eine alte Lehrerin darf so etwas sagen.
Die Kirche steht in der Winckelmannstraße 34. Der Vorgängerbau, ein Wohnhaus, wurde am 21.Februar 1945 zerbombt. Der Hausherr schenkte zum Dank für sein Überleben das Grundstück der katholischen Kirche. 1947 hat der "Schuttkaplan" Georg Springer mit freiwilligen Helfern in über 16 tausend Arbeitsstunden Schutt weggeräumt und den neuen Kirchenbau vorbereitet, u.a. mit 150 tausend alten Ziegeln, alle "handgeputzt"... Das Tagebuch des Schuttkaplans liegt heute zum Durchlesen in der Kirche auf - wie auch alte Fotoalben.
1949 bekam die neu errichtete Notkirche eine Bewilligung für 10 Jahre bekommen. Sie wurde dann doch bis 1969 benützt. - Die heutige Kirche wurde 1972 fertig, ein Werk des österreichischen Architekten Josef Vytiska. Sie ist in ein Wohnhaus integriert. Es gab mehrere kleinere Umbauten. Heute ist die Kirche ein moderner, heller Raum, mit einer eindrucksvollen Jesusstatue. Jesu Arme sind ausgebreitet, aber er hängt nicht leidend tot am Kreuz, sondern schwebt ohne Kreuz dahinter auf uns zu - als ob er den Zuschauer freundlich einladen, umarmen möchte. Die großen bunten Glasfenster zeigen Episoden aus der Geschichte der Kirche, auch Hammer, Spaten und anderes Werkzeug zum Schuttwegräumen sind zu sehen.
Es gab auch einen Glockenturm mit Glocken, aber das Geläute hat die Einwohner der nahen Umgebung gestört, sodass man letztlich die Glocken als Dauerleihgabe einer Kirche in der Per Albin Hansson Siedlung zur Verfügung gestellt hat. Dort sind sie jetzt.

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