Metaphysische Landschaften - Malerei und Grafik
Die Liebe zur Natur zwischen neuer Romantik und Symbolismus
Die Kunst von Ernst Gradischnig ist eine Hommage an die Natur – nicht als bloße Kulisse, sondern als lebendige, atmende Essenz unseres Daseins. In seinen Werken begegnet uns eine Welt, in der Farben, Licht und Strukturen in einem harmonischen Zusammenspiel aufgehen und die Grenzen zwischen Realität und Imagination auflösen. Seine Gemälde sind durchdrungen von einer tiefen Verbundenheit mit der Landschaft, die ihn umgibt.
Sein Atelier in Witsch bei Moosburg, gelegen im idyllischen Hinterland des Wörthersees, bietet ihm eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Hier, inmitten üppiger Vegetation und vor der eindrucksvollen Kulisse der Kärntner Gebirgsmassive, entsteht eine Malerei, die den Geist der neuen Romantik aufgreift und mit symbolistischen Elementen anreichert.
Gradischnig betritt die Landschaft nicht nur physisch, sondern er verschmilzt mit ihr, taucht in ihre Atmosphäre ein und überträgt ihre einzigartigen Lichtstimmungen auf die Leinwand. Seine Bilder zeigen uns nicht nur die sichtbare Welt, sondern auch die verborgenen Ebenen der Natur – ihre geheimnisvolle, fast mystische Dimension.
Seine Arbeitsweise ist geprägt von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Motiv. Oftmals malt er direkt in der Natur, um die unmittelbare Energie der Umgebung einzufangen. Selbst schwere Lithografiesteine trägt er mit sich, um seine Eindrücke vor Ort festzuhalten. In seinen Bildern verschmelzen Mensch und Natur zu einer untrennbaren Einheit. Gradischnigs Kunst ist keine impressionistische Momentaufnahme, sondern der Versuch, einen ewigen Zustand zu erfassen. Sein Ansatz ist dem Symbolismus näher als dem Impressionismus – er sucht nicht das Flüchtige, sondern das Essenzielle, das, was bleibt.
Neben seinen atmosphärischen Landschaften umfasst sein Werk eine beeindruckende Bandbreite an figurativen Darstellungen. Gesellschaftsszenen zeigen Feierlichkeiten, in denen sich Lebensfreude mit leiser Nachdenklichkeit vermischt. Frauen posieren verführerisch, während skeptische Blicke von den Bildrändern aus die Szenerie beobachten. Badende an versteckten Weihern versprühen eine heitere Leichtigkeit. In all ihrer Vielfalt verbindet diese Werke eine besondere Ausdruckskraft und die Liebe zur Natur.
Gradischnigs Handschrift ist unverkennbar – sei es in Lithografien, Zeichnungen oder großformatigen Gemälden. Seine Arbeiten sind von einer durchdachten Bildarchitektur geprägt, in der die Farbe eine zentrale Rolle spielt und das Motiv erdet. Oft wirken seine Bilder skizzenhaft, als spontane Notizen eines flüchtigen Moments, doch sie besitzen immer die Qualität des Fertigen, des Geschlossenen.
Gradischnig ist 1949 in Wiendorf/Krnt. geboren und hat sich konsequent und freischaffend an die Spitze gemalt. Seit 1973 sind seine Werke in zahlreichen Ausstellungen in bedeutenden Galerien wie der Galerie Contact in Wien, Galerie Welz in Salzburg oder auch dem Haus der Kunst in Graz zu sehen.
Seine Ausbildung begann er 1972 an der Akademie E`cole ABC de Paris, seine druckgrafische Ausbildung absolvierte er 1978 bei Prof. Herbert Breiter mit dem Schwerpunkt der lithografischen Druckkunst.
ÖFFNUNGSZEITEN
VERNISSAGE am 9. April um 19 Uhr
Die Ausstellung ist bis 9. Juni 2025, Mittwoch bis Freitag von 15 bis 18 Uhr und während der Veranstaltungen des kfa geöffnet!
EINTRITT FREI
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