Volkskrankheit Bluthochdruck
ENNS. (rh) Etwa zwei Drittel aller Schlaganfälle und die Hälfte aller Herzinfarkte lassen sich auf Bluthochdruck zurückführen. Wenn man sich vor Augen führt, dass in etwa ein Viertel der heimischen Bevölkerung an arterieller Hypertonie leidet, bei den über 60-Jährigen ist schon etwa die Hälfte betroffen, dann kann man schon von alarmierenden Zahlen sprechen. Aber was ist eigentlich Bluthochdruck?
„Die Blutgefäße in unserem Körper bilden ein weit verzweigtes Gefäßsystem mit dem Herz als zentraler Pumpstation. Sauerstoff- und nährstoffreiches Blut wird über die Arterien zu den Organen transportiert, bevor es von dort aus über die Venen wieder zum Herz zurückfließt. Damit das Blut den gesamten Körper erreichen kann, muss im Kreislauf ein bestimmter Druck vorherrschen. Der optimale durchschnittliche Blutdruck eines erwachsenen Menschen liegt bei 120/80 mmHg. Von einer arteriellen Hypertonie spricht man erst dann, wenn der Blutdruck wiederholt über 140/90 mmHg liegt“, erklärt Allgemeinmediziner Wolfgang Hockl aus Enns.
Die exakten Gründe, die zur Entstehung von Bluthochdruck führen, sind bis heute nicht vollständig geklärt. „Begünstigt wird die Erkrankung in der Regel durch Übergewicht, Bewegungsmangel, dauerhafte Stressbelastung oder Rauchen“, so Hockl. Nicht zu vernachlässigen ist aber auch die erbliche Veranlagung. „Es lässt sich definitiv eine familiäre Häufung der arteriellen Hypertonie beobachten“ erklärt der Allgemeinmediziner.
Unbehandelter Bluthochdruck hat oft Schädigungen an Herz und Gefäßen zur Folge. „Die Problematik einer arteriellen Hypertonie ist, dass sie häufig über Jahre hinweg ohne Beschwerden verläuft. Jeder dritte aller Betroffenen weiß nichts von seiner Erkrankung“, so der Fachmann.
Mit einer Änderung des Lebensstils können Menschen, die bereits an Bluthochdruck leiden der Erkrankung entscheidend entgegenwirken. „Oft können dadurch sogar wieder normale Werte erreicht werden“, sagt Hockl. Allerdings sollte man nicht gleich alle Faktoren, die zur Erhöhung des Blutdrucks führen in Angriff nehmen. „Wenn man versucht, gleichzeitig mit dem Rauchen aufzuhören, sich bewusster ernährt, mehr Sport treibt und Gewicht reduziert, dann ist das zwar sehr lobenswert, jedoch hält sich der Erfolg auf Grund eingefahrener Verhaltensweisen vermutlich in Grenzen“, resümiert der Experte.
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