Weltnichtrauchertag am 31. Mai
Schritt für Schritt zur Rauchfreiheit

Laut Andrea Herzog geht es bei der Rauch-Entwöhnung darum, neue Verhaltensweisen zu entwickeln, die alte Muster ersetzen. | Foto: PantherMedia/nito103
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  • Laut Andrea Herzog geht es bei der Rauch-Entwöhnung darum, neue Verhaltensweisen zu entwickeln, die alte Muster ersetzen.
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Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Und obwohl immer weniger Österreicher:innen rauchen, greift immer noch etwa jeder Fünfte ab 15 Jahren zum Tabak (Statistik Austria, 2019). Andrea Herzog, psychosoziale und psychologische Beraterin aus St. Valentin, beleuchtet die Hintergründe des Rauchens und gibt Tipps zur Entwöhnung.

ST. VALENTIN. „Der erste und vielleicht wichtigste Schritt zur Rauchentwöhnung ist die klare Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören“, sagt Herzog. „Es bedarf einer intrinsischen Motivation und einem tiefen Verständnis dafür, welches Bedürfnis das Rauchen erfüllt. Ohne diese grundlegende Einsicht und das Commitment zu einer Veränderung sind weitere Schritte nur schwer umsetzbar.“ Denn neben der physischen Abhängigkeit ist das Rauchen auch tief in psychologischen Prozessen verwurzelt. „Viele Raucher:innen nutzen Zigaretten als Mittel zur Stressbewältigung, zur sozialen Integration oder sogar als Teil ihrer Identität“, erklärt Herzog. Um erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, sei es daher entscheidend, diese psychologischen Treiber zu erkennen und zu verstehen.

Andrea Herzog, psychosoziale und psychologische Beraterin aus St. Valentin, beleuchtet die Hintergründe des Rauchens und gibt Tipps zur Entwöhnung. | Foto: Andrea Herzog
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Rauchen ist Gewohnheitssache

Beim Rauchen spielen Gewohnheiten eine zentrale Rolle. Die tägliche Zigarette ist oft fest in den Tagesablauf integriert, verbunden mit bestimmten Situationen oder ausgelöst durch Gefühle. „Um diese Gewohnheiten zu durchbrechen, ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, welche Funktionen die Zigarette im eigenen Leben übernommen hat. Es geht darum, neue Verhaltensweisen zu entwickeln, die die alten Muster ersetzen“, sagt Herzog. Das könne durch das Schaffen von Rückzugsräumen im Alltag, den Aufbau von Kontakten zu anderen Menschen oder die Neuorganisation des Tagesablaufs unterstützt werden. Äußere Reize, die zum Rauchen verleiten, müssen erkannt und entschärft werden.

Gedankliche Umstellung

„Ein zentraler Bestandteil der psychologischen Intervention ist die kognitive Umstrukturierung. Dabei werden Erwartungen und Gedanken, die mit dem Rauchen verbunden sind, thematisiert und verändert. Eine wirksame Strategie bei dem Verlangen nach einer Zigarette (Craving) ist es, sich die langfristigen negativen Folgen des Rauchens vorzustellen – wie Herzkrankheiten, Krebserkrankungen und chronischer Husten“, erklärt die psychologische Beraterin. Es habe sich gezeigt, dass Rauchende, die ihr Verlangen mit den langfristigen negativen Folgen des Konsums verknüpfen, dieses verringern konnten. Im Gegensatz dazu sei das „Craving“ bei Personen, die an die kurzfristig positive Wirkung dachten, hoch geblieben. Solche hilfreichen Gedanken sind daher ein unterstützendes Element bei der Rauchentwöhnung.

Einsatz von Hypnose in der Rauchentwöhnung

Neben den psychologischen und verhaltensorientierten Ansätzen kann auch Hypnose bei der Raucherentwöhnung unterstützen. „Diese Technik kann besonders hilfreich sein, um das Unterbewusstsein direkt anzusprechen und tief verwurzelte Gewohnheiten und Überzeugungen, die mit dem Rauchen verbunden sind, zu verändern“, sagt Herzog. Hypnose arbeitet mit dem Herbeiführen einer tiefen Entspannung, in der die Person für positive Suggestionen (Beeinflussung) empfänglicher ist. „Während einer Hypnosesitzung zur Rauchentwöhnung werden spezifische Suggestionen eingeführt, die darauf abzielen, das Verlangen nach Zigaretten zu reduzieren, die Willenskraft zu stärken und die negativen Assoziationen mit dem Rauchen zu verstärken. Die Hypnose kann auch dabei helfen, die tieferen emotionalen und psychologischen Gründe für das Rauchen zu adressieren, wie Stressbewältigung oder Selbstwertgefühle“, erklärt Herzog. Durch die Beschäftigung mit den tieferen Ursachen kann die Person dann neue, gesündere Wege entwickeln, um mit diesen Herausforderungen umzugehen, anstatt auf Zigaretten zurückzugreifen.

Schritt für Schritt zur Rauchfreiheit

Der Weg zur Rauchfreiheit besteht aus mehr als dem Weglassen der Zigarette und erfordert ein tiefes Verständnis für die psychologischen Hintergründe des Rauchens. Durch das Erkennen und Ändern von Gewohnheiten, das Bewusstmachen und Ersetzen von psychologischen Bedürfnissen sowie das Umdenken kann der Prozess der Rauchentwöhnung erfolgreich gestaltet werden. „Jeder Schritt in Richtung Rauchfreiheit ist ein Schritt hin zu einem gesünderen, zufriedeneren Leben“, sagt Herzog.

Laut Andrea Herzog geht es bei der Rauch-Entwöhnung darum, neue Verhaltensweisen zu entwickeln, die alte Muster ersetzen. | Foto: PantherMedia/nito103
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