Sicherheit
Verdächtige Personen vor Volksschulen – das rät die Polizei
Es ist das Horrorszenario aller Eltern: Fremde Personen, die ihre Kinder vor Volksschulen ansprechen und mitnehmen wollen. Die Wiener Polizei hat die wichtigsten Tipps für solche Situationen zusammengefasst.
DONAUSTADT/FLORIDSDORF. In den vergangenen Wochen hatten viele Eltern in Floridsdorf und der Donaustadt ein schlechtes Gefühl, wenn sie ihre Kinder in die Schule geschickt haben. Die Meldungen von verdächtigen Männern – derzeit steht nicht fest, ob es sich um einen oder mehrere unterschiedliche Täter handelt – sorgte für Verunsicherung und Angst.
Derzeit sind vier Fälle bei der Polizei bekannt, in denen Kinder von Fremden vor der Volksschule bzw. auf dem Schulweg angesprochen wurden. Die Polizei hat darauf reagiert und fährt verstärkt Streife vor den Schulen über der Donau. Laut Polizeisprecher Markus Dittrich gibt es auch bereits erste Reaktionen: "Wir haben bereits von Eltern die Rückmeldung bekommen, dass ihnen die zusätzlichen Kontrollen aufgefallen sind. Oberste Priorität hat für uns, Eltern und Kinder ein Gefühl von Sicherheit zu geben."
Verunsicherung durch soziale Medien
Trotz Verständnis für die Verunsicherung und Angst von Eltern und Kindern bittet die Polizei, abzuwägen, ob eine Beobachtung tatsächlich verdächtig ist. Dittrich: "Nicht jeder Mann, der vor einer Volksschule steht, ist gleich verdächtig. Hier bitten wir die Bevölkerung, die Notwendigkeit derartiger Meldungen kurz zu überdenken, bevor man uns ruft."
Vor allem vermeintliche Warnungen, die seit den Vorfällen in den sozialen Medien verstärkt geteilt werden, können problematisch werden, da sie zusätzlich zur Verunsicherung beiträgt. "Wir überprüfen natürlich jeden Hinweis, einige stellten sich bereits als unrichtig heraus. Die Sorge um das eigene Kind können wir völlig nachvollziehen, jedoch sollte sie nicht dazu führen, dass wir uns gegenseitig und vor allem unsere Kinder zusätzlich verunsichern", so die Polizei.
Verhaltenstipps für Eltern
Um in solchen Situationen richtig zu handeln und seine Kinder bereits im Vorfeld für derartige Vorfälle zu sensibilisieren, hat die Polizei auf ihrer Facebookseite wichtige Maßnahmen zusammengefasst:
- Sensibilisieren Sie Ihre Kinder! Sollten Sie von einem verdächtigen Vorfall Kenntnis erlangen, rufen Sie umgehend den polizeilichen Notruf 133.
- Sprechen Sie mit Ihren Kindern, sprechen Sie mit Lehrern, sprechen Sie mit unseren Kollegen der zuständigen Polizeiinspektion. Ein vertrauensvoller Austausch trägt am besten dazu bei, Verunsicherungen zu vermeiden.
Verhaltenstipps für Augenzeugen
Auch für Personen, die Augenzeugen bedrohlicher Situationen werden, hat die Polizei Tipps für das richtige Verhalten:
- Nicht wegschauen, sondern handeln. Sei es auf sich aufmerksam zu machen, dem Kind aktiv Hilfe anzubieten, die fremde Person konkret anzusprechen oder gleich den Polizeinotruf zu wählen.
- Auch wenn es sich offensichtlich nicht um eine Straftat handelt, ist es für die Polizei wichtig, von derartigen Vorfällen zu erfahren, und das von den Betroffenen persönlich. Informationen sind für Schulen und Eltern wichtig, jedoch sollten diese von gesicherten Quellen kommen. Falschmeldungen lösen Panik und Verunsicherung aus.
- Hat man ein Foto von einem Tatverdächtigen, sollte man es der Polizei für die interne Ermittlungsarbeit zukommen lassen. Die Veröffentlichung von Bildern eines Tatverdächtigen in Medien kann selbst die Polizei nur auf Anordnung der Staatsanwaltschaft durchführen.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.