Frauenpower: Marianne Kukla hält das Ruder fest in der Hand
Die Inhaberin von Kukis Kombüse an der Alten Donau greift seit 20 Jahren zu Hammer und Zange, betreibt eine Bootsvermietung und kümmert sich um ihr Grätzel.
DONAUSTADT. Marianne Kukla behält einen kühlen Kopf, selbst wenn im Sommer bei ihrer Bootsvermietung Dauerstress herrscht, bei Kukis Kombüse alles gleichzeitig passieren muss oder wenn es einen Feueralarm in ihrem Haus gibt. „Ich war immer ein halber Bub, aber der Brandanschlag 2009 mit Lebensgefahr für meinen kleinen Sohn, meinen Mann und mich, hat mich schon sehr gefordert“, lacht die 56-Jährige über den damaligen Schicksalsschlag.
Alle teuren Boote sind dabei verbrannt, die Werkstätte dem Erdboden gleich gemacht und ihre Familie war dem Erstickungstod nahe. Lediglich das frühe Aufwachen von Lebenspartner Martin Gruber hat alle gerettet. Heute ist mit viel privater Vorfinanzierung wieder alles aufgebaut.
Kampf für die Alte Donau
Marianne Kukla führt seit 20 Jahren den familieneigenen Bootsbetrieb mit rund 60 Booten, Segelschule und kleinem Restaurantbetrieb an der Alten Donau und lebt auch in der Siedlung Franz Josefsland. Der Siedlungsobmann Peter Schlosser-Ballaun: „Marianne Kukla ist ein Bestandteil der Siedlung und der Alten Donau und kämpft mit uns um deren Erhaltung nach dem Motto „Wir leben dort, wo alle Urlaub machen“. Sie steht für Aktivität, Mobilität und das Aufzeigen von Themen und Problemen.“
Dazu muss Kukla auch oft selbst zu Hammer, Zangen und anderem Werkzeug greifen. „Ich bin nicht geschreckt und möchte alles zunächst selbst ausprobieren“, erzählt Kukla warum sie sich in einer Männerdomäne behaupten kann. Dazu gehört auch, dass sie sich auch von Kunden bei Beschädigungen nichts gefallen lässt. „Vandalismus kommt manchmal vor, dann wird hart durchgegriffen, selbst wenn es bis zum Gericht geht“, erzählt die Geschäftsfrau. Betrunkene erhalten von ihr auch kein Boot. Dafür setzt sie sich für ihre Stammgäste ein: „Wir haben eine Fun Card entworfen, die bei mehrmaligen Nutzen unserer Boote Vorteile bringt.“
Teamarbeit und Tierschutz
Um die technischen und kaufmännischen Arbeiten rund um die Boote erledigen und sich bei den acht Mitarbeitern durchsetzen zu können, setzt Marianne Kukla auch auf Teamarbeit. „Gemeinsam geht vieles leichter“, ist sie überzeugt. Die ganze Familie arbeitet daher gemeinsam, auch Sohn Thomas fängt gerade im Betrieb an und wird in rund zehn Jahren übernehmen. Dann hat Marianne Kukla noch mehr Zeit, um sich um ihre Tiere zu kümmern. Momentan leben der englische Bullterrier Xena, eine Siamkatze, acht Geckos und drei Gürtelschweifagamen bei Kukla. Im Winter sammelt die Donaustädterin auch benötigte Materialien für den Tierschutzverein und leitet diese an die Bedarfsstellen weiter.
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