Breitenlee: "Multisportanlage" als Ersatz für Tennisplatz
Der Tennisclub Kagran 75 musste zusperren. Für die Tennispieler ist der angedachte Ersatz wenig zufriedenstellend.
DONAUSTADT. (ae). Im Jahr 2012 kam das Ende überraschend. Von einem Tag auf den anderen rollten die Bagger beim TCK75 ein und machten die Tennisanlage platt. Der Grund wurde vom Grundstückseigentümer an die GEWOG verkauft. Hier sollen Wohnungen entstehen. Wohnbau statt Sportstätte: So weit, so (beinahe) legitim. Das Sportamt hätte den Abriss vorher bewilligen müssen.
Gesetz sieht Ersatz vor
Das Wiener Sportstättenschutzgesetz sieht nämlich vor, dass bei der Schließung einer Sportstätte eine andere, gleichwertige errichtet werden muss. Für die rund 80 Mitglieder des TCK75 musste also Ersatz gefunden werden. "Den haben wir uns dann im Endeffekt selbst gesucht", erzählt Vorstand Josef Horvath. "Wir sind beim TC Aspern am Biberhaufenweg untergekommen, doch reichen die Duschen dort nicht für alle Mitglieder!"
Ersatz muss kommen
Laut Sportamt wird die GEWOG auch eine Ersatzsportstätte zur Verfügung stellen. "Derzeit wird über die Errichtung einer Multiballsportanlage in einer Parkanlage am Strakaweg verhandelt. Damit wäre die Auflage seitens des Sportstättenschutzgesetzes erfüllt", so Florian Weis von der zuständigen MA 51. Die "Multiballsportanlage" werde laut Weis jedoch keinen Tennisplatz enthalten. Das Sportstättenschutzgesetz lässt hier einiges an Interpretationsspielraum offen. Ob es sinnvoll ist, einen Tennisplatz mit einem Fußballplatz zu ersetzen, um das Ganze dann auch wirklich "Ersatz" zu nennen, sei dahingestellt.
Der TCK75 fühlt sich jedenfalls in seiner neuen Heimat sehr wohl. "Ein Zuschuss für die Duschen und ein Vertrag, der nicht halbjährlich seitens der Stadt kündbar ist, wäre angemessen. Dann wäre das Thema für uns im Prinzip vom Tisch", so Horvath. Tennisspieler bleiben eben Tennisspieler.
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