Bücherei Aspern
Ausgelesen am Siegesplatz
Im Herbst eröffnet die neue Bücherei in der Seestadt. Damit einhergehend übersiedeln die zwei Büchereien am Siegesplatz und Stadlau und schließen somit für immer ihre Türen.
WIEN/DONAUSTADT. Wie bereits Mitte Jänner berichtet, entsteht in der Seestadt im "Quartier am Seebogen" eine neue Bücherei. Diese umfasst 550 Quadratmeter und soll im Herbst eröffnet werden. Zudem ist sie barrierefrei zugänglich.
Die Eröffnung hat aber zur Folge, dass damit die Bücherei Aspern und Bücherei Stadlau geschlossen werden und in die neue Bücherei übersiedeln. Das führt bei Anrainern zu Unmut.
Dorfplatz geht verloren
"Mit Bedauern nahm ich die Nachricht auf, dass unsere Bücherei am Siegesplatz demnächst geschlossen werden wird", schreibt bz-Leser Stefan Ernst. Er bedauert auch, dass durch die Schließung der Dorfplatz früher oder später leer sein wird. "Ich finde es sehr schade, dass diese Bücherei, in unmittelbarer Nähe von mehreren Schulen und Kindergärten geschlossen wird. Alles in die Seestadt zu verlagern, reduziert die Wohnqualität der Umgebung", ergänzt der Donaustädter. Er wünscht sich, dass die Entscheidung der Schließung überdenkt wird.
Vonseiten der Büchereien Wien heißt es ganz klar, dass die zwei Zweigstellen in die Seestadt übersiedeln. "Und ja, der Weg für manche Bewohner und Bewohnerinnen zur nächsten Bücherei verlängert sich. Allerdings liegt die neue Bücherei direkt an der U2 und bietet deutlich mehr, auch ganzwöchige Öffnung, als die beiden Zweigstellen", argumentiert die Stadt Wien - Bücherei.
Auch Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) betont, dass mit der neuen Bücherei das Angebot für Leser deutlich erweitert und verbessert wird. "Was die Wohnqualität des ehemaligen Dorfplatzes von Aspern betrifft, so ist freilich zu sagen, dass es am Siegesplatz selbst relativ wenige Wohneinheiten gibt. Die Zeiten, wo der Siegesplatz noch ein Dorfplatz und Treffpunkt der lokalen Bevölkerung war, sind natürlich längst vorbei", ergänzt Nevrivy.
Denkmalschutz aufgehoben
Das Gebäude der ehemalige Bücherei am Siegesplatz 7 trägt viel Geschichte mit sich. Schließlich wurde es 1904 errichtet. Das Amtshaus war in der Verordnung des Bundesdenkmalamtes vom 15. Oktober 2007 aufgenommen und stand vorläufig unter Denkmalschutz. Jedoch musste die Bedeutung des Gebäudes überprüft werden, aufgrund eines entsprechenden Antrags der Stadt Wien.
"Die Überprüfung ergab, dass die Bedeutung kein öffentliches Interesse an der Erhaltung im Sinne des Denkmalschutzgesetzes begründet, weshalb mit Bescheid vom 13. Februar 2019 das Gebäude aus dem Denkmalschutz entlassen wurde", heißt es vom Bundesdenkmalamt.
Unklar ist, was mit dem Gebäude jetzt passiert. Vom zuständigen Wohnbauressort heißt es, dass das Gebäude verkauft wird, die Liegenschaft verbleibt jedoch im Eigentum der Stadt Wien. Wie die Zukunft des Gebäudes aussieht ist noch ungewiss. Die bz bleibt dran.
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