Berufsschule Bauwirtschaft
90 Jahre Gestaltung von Zukunft
Mit einem großen Festakt feierte die Berufsschule für Baugewerbe ein selbstbewusstes Jubiläum.
DONAUSTADT. Der Slogan ist bewusst gewählt: "Deine Hände gestalten Zukunft" ist der Spruch, mit dem die in Kagran beheimatete Berufsschule für Baugewerbe ihren 90. Geburtstag feiert. Er wurde nicht von einem Marketingteam ausgedacht, sondern ist Ergebnis eines unter den Berufsschülern durchgeführten Ideenwettbewerbs. Ein 40-jähriger Familienvater und Pflasterer-Lehrling hat den Gewinnerspruch erfunden.
Die Botschaft: Ohne die Arbeit der hier ausgebildeten Menschen würde nur wenig funktionieren. Es würden keine neuen Häuser gebaut und keine Gasthermen gewartet werden. Die Wiener U-Bahnerweiterung wäre auch nicht möglich. Die Schule bietet ganze 14 Lehrberufe an. Die Bandbreite reicht von Betonbau über Rauchfangkehrer und Tiefbau bis hin zur Ausbildung von Geoinformationstechnikern. Insgesamt werden 800 Schüler von 45 Lehrkräften ausgebildet. Die Schule ist multikulturell. Im vergangenen Schuljahr besuchten Lehrlinge aus 30 Nationen die BS Bau.
Qualitätsmerkmal Lehre
"Lehre ist keine Schande, sondern gehört aufgewertet." Dieser Satz zog sich als roter Faden durch alle im Rahmen des Jubiläumsfestaktes gehaltenen Reden. Er sei froh, "endlich wieder bei richtigen Hacklern" zu sein, sagte der Donaustädter Bezirksvorsteher-Stellvertreter Karl Gasta (SPÖ) in seinem Grußwort. Die "tolle Qualität" der im Bezirk errichteten Gebäude sei zum Teil den Lehrenden und Lehrlingen der Berufsschule Bau zu verdanken.
Dem schloss sich Alexander Eppler, der Bildungsbeauftragte der Wirtschaftskammer Wien, an. "Ich darf jeden Lehrling zu seiner Entscheidung beglückwünschen. Nach oben gibt es keine Grenze", sagte er.
Digitalisierung als Challenge
Eine Grenze nach oben gibt es vielleicht nicht, aber durchaus Veränderungs- und Modernisierungsbedarf. So verwies Schuldirektor Gernot Kulle auf die Herausforderungen der Digitalisierung, denen sich auch die BS Bau stellen müsse. Stolz ist er darauf, in der Schule moderne Kommunikations- und Verwaltungsstrukturen eingeführt zu haben, die heute weitgehend digital funktionieren.
Trotz aller Herausforderungen ist die Schule internatio-#+nal Spitzenreiter. Bei Wettbewerben im Ausland holen die Lehrlinge der Schule regelmäßig Medaillen. So gewann das österreichische Team bei den "WorldSkills" 2019 im russischen Kazan zwölf Medaillen und 17 "Medallions for Excellence".
Nicht alle Absolventen der Schule bleiben im Baugewerbe. Manche machen in völlig anderen Berufen Karriere. So zum Beispiel Rapid-Spieler Dejan Ljubicic. "Die Lehre an der Schule hat mir sehr viel Spaß gemacht", sagte er in einer Videobotschaft. Ihm sei wichtig gewesen, einen Abschluss zu machen "falls es mit dem Fußball nicht klappt."
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