Neugier für den Islam wecken

- Abdi Tasdögen ist Religionslehrer der IGGiÖ und Mitorganisator der Aktion "Tag der offenen Moscheen".
- Foto: Tasdögen
- hochgeladen von Conny Sellner
Der "Tag der offenen Moschee" soll dabei helfen, die Neugier und das Verständnis für das muslimische Leben in Österreich zu fördern und Hemmschwellen abzubauen. Im Interview mit der bz erzählt Organisator Abdi Tasdögen, warum es wichtig ist, Menschen die Religion Islam näherzubringen.
bz: Wie entstand die Idee zum "Tag der offenen Moschee" und wann wurde er zum ersten Mal abgehalten?
"Viele Moscheen habe in der Vergangenheit selber einen Tag der offenen Tür bzw. Moschee durchgeführt. Immer zu verschiedenen Terminen. Nun soll es in Österreich regelmäßig in zunehmend vielen Moscheen gleichzeitig einen Tag der offenen Tür bzw. Moschee geben. Am 19. Oktober 2013 wurde zum ersten Mal die bundesweite Aktion "Tag der offenen Moschee" mit der Beteiligung von 104 Moscheen ins Leben gerufen."
bz: Welche Organisationen, Vereine bzw. Verantwortlichen allgemein stehen dahinter?
"Die IGGiÖ – Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich - koordiniert diese bundesweite Aktion. In Kooperation mit den Dachverbänden und den registrierten Moscheegemeinden, Vereinen der IGGiÖ, wird diese Veranstaltung durchgeführt."
bz: Wie waren die Reaktionen der Besucher?
"Für viele Österreicher war es etwas Neues. Sie bekamen die Möglichkeit, eine Moschee von innen zu betrachten und die Muslime bei ihren Gebeten zu beobachten. Sie fanden auf ihre offenen Fragen Antworten und konnten sich selbst ein Bild von den Moscheegemeinden machen. Es kam zu spannenden Gesprächen über Funktionen und die Bedeutung einer Moschee. Wir haben sehr positive Rückmeldungen erhalten."
bz: Was ist die primäre Intention hinter diesem Projekt?
"Der bundesweite Aktionstag „Tag der offenen Moschee“ ist eine Möglichkeit, direkt aus erster Hand Informationen zu erhalten – für alle am Islam und den MuslimInnen Interessierten. Am „Tag der offenen Moschee“ laden zahlreiche Gemeinden zum persönlichen Gespräch und Austausch ein. Ziel ist es, eine religions- und kulturübergreifende Verständigung, einen Wissensaustausch zu ermöglichen, das „Unbekannte, Fremde“ verständlich zu machen, Hemmschwellen, nachbarschaftliche Barrieren und Vorurteile abzubauen, aber auch die Neugier für eine andere religiöse Tradition und Kultur zu wecken."
bz: Welche Moscheen beteiligen sich an der Aktion?
"Unter www.tagderoffenenmoschee.at findet man die teilnehmenden Moscheegemeinden in allen Bundesländern. In Wien nimmt beispielsweise die Moschee am Bruckhaufen 3, im 21. Bezirk, teil.
bz: Welche Zielgruppen erreichen Sie mit dem "Tag der offenen Moschee"?
Nicht-muslimische Interessierte, Anrainer, Nachbarn, Schulklassen. Bei der ersten bundesweiten Aktion waren die Moscheegemeinden ziemlich gut besucht. Obwohl es am Samstag war, haben wir neben den interessierten Bürgern und Nachbarn auch Schulklassen in manchen Bundesländern empfangen.
bz: Ist die Durchführung der diesjährigen Veranstaltung aufgrund der Ereignisse rund um die IS schwieriger als in den vergangenen Jahren?
"Eigentlich nicht. Der Termin der bundesweiten Aktion stand und steht auch für die nächsten Jahre fest. Immer in der letzten Oktoberwoche am Samstag."
bz: Mit welchen Vorurteilen sind Moslems in Österreich konfrontiert?
"Die Vorfälle in den verschiedenen Ländern unterstützt mit den verantwortungslosen Äußerungen einiger Politiker führen dazu, dass Vorurteile und Ängste gegenüber den Muslimen aufgebaut werden. Sie stehen unter Generalverdacht. Alle Muslime werden in einen Topf geworfen. Das führt zu Unsicherheiten, Vorurteilen und sogar Ängsten, was ein vertrauensvolles Zusammenleben leider gefährdet."
bz: Wie kann man dem entgegenwirken? Wie kann man das Miteinander und Verständnis der Religionen in Österreich Ihrer Meinung nach fördern?
"Veranstaltungen oder Aktionen wie „Tag der offenen Moschee“ tragen dazu bei, dass Ängste und Vorurteile abgebaut werden. Die Bürger, egal welche Einstellung oder Religion sie haben, müssen die Möglichkeit bekommen, sich auszutauschen. Auf diese Weise kann man ein harmonisches Miteinander fördern."


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