LehrlingsRundSchau
„Wir setzen auf junge motivierte Leute“

LehrlingsRedakteurin Marlene Denk im Interview mit Promotech-Geschäftsführer Michael Benninger. | Foto: Christian Zöpfl
  • LehrlingsRedakteurin Marlene Denk im Interview mit Promotech-Geschäftsführer Michael Benninger.
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Geschäftsführer Michael Benninger im Interview mit LehrlingsRedakteurin Marlene Denk über die Lehrlingssituation bei Promotech.

Herr Benninger, wie viele Lehrlinge werden jährlich bei Promotech ausgebildet?
Benninger:
Promotech bietet bis zu zehn Lehrplätze pro Jahr in den Bereichen Metalltechnik Modul Werkzeugbautechnik, Kunststofftechnik und Mechatronik.

Wann und warum haben Sie begonnen, Lehrlinge auszubilden?
Im Jahr 1998, drei Jahre nach Firmengründung, wurde der erste Lehrling im Berufsbild Werkzeugbautechnik ausgebildet. Der Lehrling ist heute immer noch im Unternehmen und federführend für die Konstruktion von Stanz- und Biegevereinzelungswerkzeuge verantwortlich. Man hat bereits 1998 erkannt, dass man, um Wachstum erreichen zu können, auf junge motivierte Leute setzen muss. Also wurde mit der Lehrlingsausbildung begonnen.

Wie viele von den ausgelernten Lehrlingen bleiben dann tatsächlich im Betrieb?
Aktuell sind noch immer über 65 Prozent der Lehrlinge im Betrieb tätig. Darauf sind wir auch sehr stolz.

Wie profitiert die Firma Promotech von den Lehrlingen?
Wir können mit jungen Leuten immer etwas dazulernen. Sie bringen neuen Schwung ins Unternehmen und sind Fachkräfte, die ihren Beruf von der Pike auf im Betrieb gelernt haben. Auch die hochkomplexen Prozesse werden besser verstanden und umgesetzt. Das sind unsere Fachkräfte der Zukunft.

Hat sich in der Zeit, als der erste Lehrling hier begonnen hat zu arbeiten, bis heute etwas verändert?
Natürlich ist die Zeit nicht stehen geblieben. Es ändern sich einerseits die Bedürfnisse der jungen Erwachsenen, aber auf der anderen Seite auch die Anforderungen von uns als Unternehmen an die Lehrlinge. Daher muss das Ausbildungskonzept auch laufend hinterfragt und aktualisiert werden.

Wie schaut es denn ganz aktuell mit neuen Lehrlingen aus? Im September beginnt ja wieder ein neues Ausbildungsjahr.
Ich freue mich als Geschäftsführer natürlich besonders, dass ein neues Lehrjahr begonnen hat und sich wieder motivierte junge Leute zu einer Lehre bei uns im Unternehmen entschieden haben. Wenn die neuen Lehrlinge im September ihre Ausbildungen beginnen, bereiten wir uns allerdings schon wieder auf das kommende Lehrjahr vor. Im Oktober/November finden die Lehrlingsmessen statt. Die letzten Jahre waren aufgrund der Corona-Situation etwas schwieriger, als wir es gewohnt waren. Aber für dieses Jahr sind wir sehr zuversichtlich und bestens gerüstet, um 2023 zehn neue Lehrlinge begrüßen zu können.

Wie schätzen Sie die Lage allgemein ein? Ist es einfach, motivierte junge Leute zu finden?
Aktuell ist es generell schwer, motivierte Leute zu finden. Unabhängig davon, ob Lehrlinge oder bereits ausgebildete Fachkräfte. In Oberösterreich bzw. im Innviertel herrscht Vollbeschäftigung. Das ist auch eine der Hauptchallenges der Unternehmen aktuell – Mitarbeiter:innen zu finden. Und dies beginnt bereits in den Schulen, bei den zukünftigen Lehrlingen.

Was könnte Ihrer Meinung nach der Grund sein, warum sich immer weniger junge Menschen für eine Lehre entscheiden?
Das Image der Lehre hat in den letzten Jahrzehnten sicherlich gelitten. Ich bin aber froh, dass in dieser Hinsicht gerade in den letzten Jahren einiges gemacht wurde, auch seitens der Wirtschaftskammer und der Interessensgruppen auf Landes- und Bundesebene. Das Image der Lehre wurde wieder gehoben. Zusätzliche verschiedene Ausbildungsmodelle wurden geschaffen, wie Lehre mit Matura u.s.w. Gut ausgebildete Fachkräfte sind im Industrieland OÖ und speziell im Innviertel der Jobmotor. Und daran muss auch weiterhin gearbeitet werden.

Wenn Sie selbst Kinder hätten, würden Sie denen dann mehr zu einer Lehre raten, oder doch zum Besuch einer höheren Schule?
Kinder und Jugendliche sollten meiner Meinung nach bereits früh lernen, selbst Entscheidungen zu treffen und auch die Konsequenzen daraus ziehen. Oft ist es leider der Fall, dass die Eltern den Kindern diese Entscheidungen abnehmen und das funktioniert dann meistens nicht auf Dauer. Ich würde meinen Kindern raten, ihren eigenen Weg zu gehen und sich bewusst für eine Ausbildung an einer höheren Schule oder eine Lehre zu entscheiden. Wir sind heutzutage in der glücklichen Lage, dass eine ständige Weiterbildung immer möglich ist. Daher würde ich hier in die Bildungs- oder Berufswahl der eigenen Kinder nicht allzu sehr eingreifen. Beraten ja, beeinflussen nein. Erfreulich wäre natürlich für mich persönlich, wenn ich den Familienbetrieb später auch an die nächste „Generation Benninger“ übergeben kann.

Wie bekommen Sie denn neue Lehrlinge in Ihr Team? Wie werben Sie für Ihre Firma? 
Werden spezielle Lockmethoden verwendet?
Unser Hauptaugenmerk bei der Lehrlingsgewinnung liegt in den Schulpartnerschaften mit den Mittelschulen und Polytechnischen Schulen. Natürlich sind wir auch auf den diversen Job- und Lehrlingsmessen aktiv. Besondere Lockmittel gibt es bei uns nicht. Wir punkten mit einer soliden Ausbildung mit Jobgarantie in einem Innviertler Familienbetrieb. Unsere Lehrlinge zählen zu den besten des Landes, was auch bei den Lehrlingswettbewerben immer wieder auf die Probe gestellt und bewiesen wird. Darauf sind wir einfach stolz. Wir bieten modernste Ausbildungsplätze mit den neuesten technischen Geräten für die jeweiligen Berufsbilder. Unsere Mechatroniker haben beispielsweise eine eigene Übungsroboterzelle in der Lehrwerkstatt.

Gibt es Benefits speziell für Lehrlinge?
Seit vielen Jahren haben wir ein besonders attraktives Prämienmodell für unsere Lehrlinge. Leistung wird bei uns belohnt. Für einen guten oder ausgezeichneten Erfolg gibt es eine zusätzliche Lehrlingsentschädigung im Jahr, oder bei ausgezeichnetem Lehrabschluss ein Motorrad. Aber auch die täglichen Aufgabenbereiche werden für Prämien herangezogen. Alle jene Lehrlinge, die sich durch besonderen Einsatz auszeichnen, bekommen zusätzlich zur Lehrlingsentschädigung noch eine monatliche Überzahlung. Hier lohnt es sich wirklich, einmal bei uns vorbei zu schauen, sich die Modelle von unseren Ausbildern erklären zu lassen und mit unseren Lehrlingen persönlich über ihre Erfahrungen zu plaudern.
Wir haben aber auch noch weitere Benefits, von denen alle unsere Mitarbeiter:innen und daher auch die Lehrlinge profitieren. Wie beispielsweise unser Fitnessstudio PromoFit, unsere ausgezeichnete Betriebsküche PromoLounge, Familienfeste, jährlicher Ausflug ins Rieder Stadion im Rahmen eines Spielsponsorings, Mitarbeiter:innen-Rabatte bei diversen Geschäften und Betrieben in der Region, uv.m..

Was tun Sie als Firma dafür, um den Lehrlingen ein angenehmes Betriebsklima zu schaffen?
Promotech ist generell bestrebt, dass ein gutes Betriebsklima herrscht. Unabhängig davon, ob bei den Lehrlingen oder in den Abteilungen generell. Wir sind bemüht, ständig an der Verbesserung zu arbeiten und auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen einzugehen. Wir führen hierzu regelmäßig eine Mitarbeiter:innen-Befragung durch, welche allen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit bietet, das persönliche Empfinden kund zu tun und aufzuzeigen, was gegebenenfalls nicht optimal ist und verbessert werden kann bzw. auch besonders Positives hervorzuheben.

Warum sollte man sich für eine Lehre bei Promotech entscheiden?
Promotech ist ein wachstumsgetriebenes Familienunternehmen mit flachen Hierarchien, welches sich ständig weiterentwickelt und ständig neue Entwicklungsmöglichkeiten für junge Fachkräfte und Lehrlinge bieten kann. Wir bieten Top-Entwicklungsmöglichkeiten. Bei uns kann sich jeder Lehrling bis hinauf ins Management entwickeln. Dies ist unabhängig vom ursprünglichen Ausbildungstyp. Wir sind hier sehr flexibel und bieten unseren Lehrlingen ein vielfältiges Tätigkeitsangebot im Betrieb. Lediglich der Chef-Sessel ist bereits dauerhaft vergeben.

Von unserer LehrlingsRedakteurin Marlene Denk

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