"Ich würde nichts anders machen"
Seda Türkoglu schreibt ihre eigene Erfolgsgeschichte

Seda Türkoglu hat mit unter 30 Jahren schon zwei Friseursalons eröffnet und bringt ein eigenes Produkt auf den Markt. | Foto: Türkoglu
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  • Seda Türkoglu hat mit unter 30 Jahren schon zwei Friseursalons eröffnet und bringt ein eigenes Produkt auf den Markt.
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Europameisterschaft, Weltmeisterschaft, zwei Friseursalons und jetzt noch ein eigenes Produkt: Seda Türkoglu aus Neukirchen hat als Friseur-Lehrling gestartet und lebt ihren Traum. 

BEZIRK. Seda Türkoglu hat innerhalb von gut zwei Jahren gleich zwei Friseursalons in Ostermiething und Mattighofen eröffnet. Die leidenschaftliche Friseurin bringt nun auch ihr eigenes Produkt auf den Markt. Im Interview mit MeinBezirk erzählt Türkoglu von ihrem Werdegang und verrät, dass ihre Erfolgsgeschichte noch lange kein Ende hat.

MeinBezirk: Warum haben Sie sich für den Friseurberuf entschieden?
Türkoglu:
Es waren immer zwei Berufe, die ich machen wollte: Zum einen Stewardess und zum anderen eben Friseurin. Um damals Stewardess zu werden, war ich aber zu klein und hätte vorher sowieso einen anderen Beruf erlerenen müssen, weil man nicht ein Leben lang Stewardess bleiben kann. Da war sofort klar, dass ich Friseurin werde – es hat sich dann schnell gezeigt, dass ich Friseurin bleibe und auf keinen Fall noch etwas anderes machen will. 

Heißt das, für Sie war schon immer klar, dass Sie eine Lehre machen wollen?
Auf jeden Fall. Meine Schwestern haben die Schule gemacht und sind nicht in die Lehre gegangen und das war klar, dass ich das nicht will. Ich habe damals zu meinen Eltern gesagt, dass ich eh eine Lehre mit Matura machen kann. Es war auch von Anfang an klar, dass ich irgendwann meinen eigenen Laden eröffnen werde. Mit der Zeit sind dann meine Schwestern auch immer mehr mit eingestiegen und haben mir geholfen. 

Foto: Türkoglu

Was spricht für eine Lehre?
Mittlerweile sind wir sehr gut aufgestellt mit der Lehre. Viele wollen aber trotzdem nicht arbeiten gehen, weil sie immer nur das Negative sehen, wie, dass man nur arbeitet. Aber das ist ja nicht der Fall: Man verdient was und kann sich dadurch mehr leisten. Man kann mit der Lehre viel mehr erreichen als mit dem Studium. Man ist ja auch nicht nur Friseurin, sondern kann so viele Zusatzausbildungen machen. Man kann auch zum Beispiel seinen Meister machen und der ist bei uns schon sehr hoch anerkannt. Wenn ich die Lehre vertrete, sage ich immer: Man kann sich immer wieder weiterbilden und ich finde, dass man mit einer Lehre schneller aufsteigen kann im Berufsleben.

Sie haben jetzt ein eigenes Produkt auf den Markt gebracht: Ihre eigenen Extensions. Können Sie dazu etwas erzählen?
In zwei Wochen sind wir auf der größten Friseurmesse in Österreich und da werden wir die Extensions vorstellen. Das ist unsere eigene Marke und das wird das Friseurwesen in Österreich auf ein neues Level bringen. Unser Produkt ist auch schneller verarbeitet als andere – man hat die Haarverlängerung in 20 Minuten eingesetzt. 
Die Extensions haben wir auch beim Women's Business Award in der Kategorie Nachhaltigkeit eingereicht. 

Und wie funktioniert das?
Das Wichtigste ist, dass diese Extensions komplett haarschonend sind – sie werden ohne Hitze und Kleber eingesetzt. Das sind so zirka fünf Zentimeter lange Bänder, die mitten drinnen Löcher haben, durch die man die eigenen Haare zieht. Mit Mikroringen werden sie dann verbunden. Die Bänder sind doppelseitig mit verarbeiteten Haaren, dass wenn sich der Scheitel auseinanderzieht, man trotzdem nichts sieht. Die Haare werden außerdem nicht wie bei anderen Extensions nach ein paar Monaten weggeworfen, sondern können bei guter Pflege länger als ein Jahr verwendet werden. Alle sechs bis acht Wochen werden die Mikroringe gelockert und wieder nach oben gezogen – das dauert eigentlich nur 15 Minuten. 

Gibt's in Zukunft noch weitere Pläne?
Wir haben ein neues Produkt am Plan – ein Haaröl. Da haben wir vor, es in naher Zukunft auf den Markt zu bringen. Und ein Traum von mir, falls wirklich alles gut geht, ist, dass wir in München einen Salon extra für Haarverlängerungen aufmachen. Für den Bezirk haben wir vor, ein Headspa nach Mattighofen zu bringen. Das werden wir in den nächsten Monaten angehen.

Als Sie damals mit Ihrer Lehre begonnen haben, hätten Sie sich gedacht, bei den Wettbewerben so erfolgreich zu sein und auch schon so früh eigen Salons zu führen?
Zwei Salons hätte ich mir nicht gedacht, dass das so schnell geht. Ich habe nicht erwartet, dass man so schnell oben ist – Ich habe einfach nie aufgegeben. Außerdem habe ich bei jedem Wettbewerb mitgemacht, was sicher auch nicht jeder macht. Und irgendwann steht man dann vor der Weltmeisterschaft.

Das heißt, Sie würden die Teilnahme an Wettbewerben auch anderen Lehrlingen empfehlen?
Absolut – Man schafft so viel durch die Wettbewerbe. Natürlich geht da auch ein bisschen Zeit drauf, aber das, was man danach hat, ist ein Wahnsinn.

Rückblicken auf Ihre Karriere gesehen, würden Sie etwas anders machen?
Ganz ehrlich, ich habe oft darüber nachgedacht, aber nein, würde ich nicht. Es ist sich alles so schön ausgegangen und ich komme meinen Träumen immer näher – wie mit meinen Extensions oder meinen beiden Salons. Ich würde absolut nichts anders machen. Gott sei Dank ist alles so gekommen, wie es gekommen ist.

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