Besondere Lehrberufe im Bezirk
Polsterei: Handwerk mit langer Geschichte
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Ein seltener Lehrberuf im Bezirk vereint eine lange Tradition, Handwerkliches und Kreativität.
FRANKING (gwz). Außergewöhnliche Lehrberufe wie der Polsterer werden von einer langen Tradition begleitet. Vorgänger dieses Handwerks waren die Stuhlmacher. Die ersten Polsterer wurden im 16. und 17. Jahrhundert erwähnt, als Polstermöbel zunehmend an Bedeutung gewannen. Seither hat das Berufsbild zahlreiche Veränderungen durchlebt. Um den modernen Anforderungen von heute gerecht zu werden, haben sich die Werkzeuge sowie Arbeitsprozesse des Berufs stark gewandelt. Die Schösswender Möbel GmbH handelt seit den 1980er-Jahren mit Eckbankgruppen nach eigenen Entwürfen. Aktuell beschäftigt die Großtischlerei acht Lehrlinge, darunter einen Polstererlehrling. "In den letzten Jahren haben wir mehr als 50 Lehrlinge in den Berufen Polsterer, Tischler und Tischlereitechniker ausgebildet", berichtet Marketingleiter Martin Dobesberger. Das Unternehmen nutzt eine speziell entwickelte Software, um Entwürfe für Polstermöbel zu erstellen. Bei präzisen Arbeiten werden moderne Maschinen wie Stoffcutter eingesetzt. Innerhalb von drei Jahren lernen die Auszubildenden alle notwendigen Fertigkeiten. Dazu gehören unter anderem das Bedienen von Maschinen, Schablonenerstellung sowie das Beziehen einzelner Formteile für Stühle, Bänke, Sitz- und Lehnenkissen. Eine der wichtigsten Aufgaben ist, individuelle und langlebige Möbelstücke herzustellen. Polsterer kümmern sich außerdem um die Reparatur und Pflege von Polstermöbeln.
Handarbeit zählt
Die Arbeit mit Stoffen und Möbelstücken erfordert spezifische Kenntnisse in der Ver- und Bearbeitung diverser Materialien sowie in der Anwendung von Näh- und Polstertechniken. "Der Lehrberuf beinhaltet viele unterschiedliche Facetten, was ihn so abwechslungsreich macht", weiß Dobesberger. "Die Ausbildung zum Polsterer vereint vieles, was junge Menschen interessiert und fasziniert: moderne Technik, traditionelles Handwerk und kreatives Arbeiten." Trotz aller Fortschritte spielt Handarbeit die wichtigste Rolle.
Junge Leute ansprechen
In den vergangenen fünf Jahren schlossen drei Lehrlinge ihre Ausbildung zum Polsterer ab und bestanden die Gesellenprüfung. "Unsere erfahrenen Ausbilder unterstützen und fördern unsere Lehrlinge dabei während ihrer gesamten Ausbildungszeit." Um junge Leute anzusprechen, ist der Betrieb auf regionalen Messen vertreten. Regelmäßig sind Schulklassen bei der Schösswender GmbH zu Besuch. „Wir sind sehr aktiv bei der Lehrlingssuche und nutzen dabei alle verfügbaren Kontaktmöglichkeiten, sowohl online als auch offline“, so Dobesberger. "Mit Stolz tragen wir auch den ineo-Award, diese Auszeichnung wird von der Wirtschaftskammer an vorbildliche Lehrbetriebe verliehen."
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