Silventus-Rückzug folgt ein Masterplan
Umweltlandesrat Rudi Anschober über die Energiewende und Windkraftanlagen für das Innviertel
Die Energiewende zeigt erste Früchte: Der Energieverbrauch sinkt, der Anteil erneuerbarer Energien steigt. Die Windkraft bleibt aber weiter ein Konflikt-Thema im Innviertel.
BEZIRK, INNVIERTEL (lenz.) Nicht nur Silventus sorgte für stürmische Diskussionen über Windkraftprojekte in der ober-österreichischen Landesregierung. Ein Masterplan soll nun den jahrelangen Stillstand beenden. „Experten unterschiedlicher Fachdienste werden vorrangige Windkraftnutzungsflächen ausweisen, dorthin soll dann die Windkraft gelenkt werden. Keine Gemeinde wird dabei überfahren“, erklärt Umweltlandesrat Rudi Anschober. Er setze auf eine konsensuale Umsetzung von neuen Anlagen, denn „wir müssen auf einen Mix aus unterschiedlichen erneuerbaren Energieformen setzen. Alleine durch erneuerbare Energien werden wir die Energiewende aber nicht schaffen.“ Die erste Evaluierung der Energiewende zeige zwar, dass der Energieverbrauch in Oberösterreich seit fünf Jahren sinke und der Anteil erneuerbarer Energien zugleich steige, doch ein Problempunkt bleibe der Stromverbrauch.
„Derzeit steigt der Stromverbrauch pro Jahr um 0,4 Prozent. Deshalb wird nächstes Jahr ganz stark unter dem Schwerpunkt ‚Strom sparen‘ stehen.“
Mit der Novellierung des Elektrizitätswirtschafts- und organisationsgesetzes (ElWOG) sollen eine massive Liberalisierung des Energiemarktes erreicht und unnötige Genehmigungsverfahren abgeschafft werden. „Ein Genehmigungsverfahren für herkömmliche Photovoltaikanlagen ist überflüssig, das schreckt viele Bürger nur ab“, bekräftigt Anschober. Windkraftanlagen kämen in Zukunft aber am Windkraft-Masterplan nicht vorbei. Ohnehin wolle man weg „von einzelnen Windkrafträdern und hin zu Parks“, da diese einen vergleichsweise geringeren Eingriff in die Natur zur Folge hätten.
Keine Neuauflage von Silventus
Den Gerüchten rund um eine Neuauflage von Silventus nimmt Anschober den Wind aus den Segeln: „Jenseits des Masterplanes wird es keine Genehmigungen geben. Außerdem halte ich den Rückzug für Silventus für klug, da es ein großes Konfliktthema war.“
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