Braunaus Polizei warnt vor Dämmerungseinbrechern
Tipps, wie man’s ihnen möglichst schwer macht

Foto: panthermedia.net/Milkos
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"Corona sei Dank“ sind die Einbrüche im Bezirk Braunau zuletzt zurückgegangen. „Das heißt aber nicht, dass man sich in Sicherheit wiegen kann“, warnt Günter Schiefegger, Kriminaldienstreferent am Bezirkspolizeikommando Braunau.

BEZIRK BRAUNAU (ebba). Wenn sie zuschlagen, gehen die Täter meist professionell vor und hinterlassen wenig Spuren. „Das erklärt auch die nicht gerade berauschende Aufklärungsquote von 25 Prozent“, sagt Schiefegger. In der Dämmerungseinbruchs-Saison 2020/2021 ereigneten sich vier Einbrüche, davon konnte nur einer aufgeklärt werden. Seit September 2020 bis zum Stichtag 19. Oktober 2021 ereigneten sich insgesamt neun Einbrüche. „Es passiert natürlich weniger seit Corona. Die Leute waren mehr daheim, weniger auf Urlaub, dadurch sind auch die Delikte massiv zurückgegangen.“

Aufmerksam sein

Einbrüche lassen sich oft schon dadurch verhindern, indem Anwohner besonders aufmerksam sind. „Wenn man etwa jemanden bemerkt, der augenscheinlich nicht in die Gegend gehört, einfach unter 133 melden!“, rät der Kriminalbeamte. Über die Notrufnummer wird umgehend die nächste Streife informiert. Sieht ein Einbrecher das Polizeiauto, wird er garantiert Kehrt machen. „Wir sind generell dankbar für alle Wahrnehmungsmeldungen.“

Oft schlagen die Täter im Alleingang zu. „Ein Schmäh ist zum Beispiel, dass sie einen Rucksack tragen, indem sie ihr Einbruchswerkzeug mitführen, sich ein bissl wie ein Sportler tarnen und dann durch die Siedlung spazieren. Auf gut Glück wird dann probiert, ob irgendwo was geht“, erklärt Schiefegger. Ins Gebäude gelangen sie gerne durch ebenerdige Fenster oder Terrassentüren. Diese werden entweder aufgezwängt oder – je nach Brutalität der Täter – auch mal eingeschlagen. Wobei dies seltener der Fall ist, da es Lärm erzeugt.

Täuschen und tarnen

Das Haus oder die Wohnung bewohnt aussehen lassen, den Fernseher oder Radio anlassen, Jalousien herunter ziehen – jedoch nur so weit schließen, dass noch etwas Licht durchs Fenster scheint, Zeitschaltuhren verwenden und das Haus durch gute Fenster und Türen sichern … so lauten nur einige Tipps der Polizei.

Zum begehrtesten Diebesgut zählen Bargeld und Schmuck. „Nur ganz selten werden Handys, Laptop oder Fernseher mitgenommen“, weiß der Experte. Ganz wichtig sei demnach, sämtlichen Schmuck, den man besitzt, abzufotografieren. „Für uns eine enorme Fahndungshilfe“, erklärt Schiefegger.


Die Täter nicht einladen

Keinesfalls sollte man auf sozialen Netzwerken posten, dass man gleich auf Urlaub fährt. „Das ist wie eine Einladung für den Einbrecher, der natürlich auch auf Social Media Ausschau nach potenziellen Opfern hält“, warnt Schiefegger. Urlaubsfotos sollten daher erst dann gepostet werden, wenn der Urlaub schon vorbei ist und man wieder zuhause ist. Auch „Aufstiegshilfen“, wie herumliegende Leitern im Garten, sollte man besser wegräumen.

„Bist du es, Erwin?“

Bemerkt man, dass sich ein Einbrecher im Haus aufhält, sollte man sich umgehend bemerkbar machen. „Am besten laut schreien: „Bist du es, Erwin?“ – oder wie auch immer. Zu 99,9 Prozent der Fälle verschwindet der Täter dann“, so Schiefegger. „Denn er will ja nur Geld und keinen Opferkontakt. Man sollte aber immer daran denken, der Täter befindet sich in einer Stresssituation. Sich ihm jetzt in den Weg zu stellen, davon kann ich nur abraten! Besser ist es, wenn man sich möglichst gut merkt, wie er aussieht. Den Täter ziehen lassen, womöglich noch schauen, in welche Richtung er flüchtet, exakte Uhrzeit notieren und sofort die 133 anrufen!“

Merkt man erst im Nachhinein, dass ein Einbrecher da war, „auf keinen Fall den Tatort kontaminieren und irgendetwas anfassen! So verwischt man nur Spuren des Täters.“ Richtig handelt man, indem man gleich die Polizei ruft und erst nach deren Eintreffen wieder das Zuhause betritt.

Mehr Präsenz in der Dämmerung

Die Polizei im Bezirk Braunau ist nun wieder verstärkt mit Streifenfahrzeugen in den Wohngebieten unterwegs. „Wir sorgen dafür, dass unsere Funkwagen gut sichtbar sind. Natürlich können wir nicht überall sein, aber wir zeigen jetzt wieder verstärkt Präsenz“, betont Schiefegger.

Sicherheitstipps:

  • Einbruchssichere Fenster und Türen einbauen, Zeitschaltuhren für das Licht, Bewegungsmelder und VdS-zertifizierte Alarmanlagen installieren.
  • Schmuck abfotografieren, ID-Nummern von EDV-Geräten notieren.
  • Auch ein Foto vom Safe machen. Safes sollten außerdem nicht freistehen, sondern gut verschraubt sein!
  • Beim Verlassen des Hauses Fenster nicht offen oder gekippt lassen.
  • Vor dem Urlaub Nachbarn bitten, regelmäßig die Post aus dem Fach zu nehmen.
  • Bei Einbruch bemerkbar machen, sofort 133 rufen und nichts anfassen!
  • Beobachtungen machen: Kfz-Kennzeichen unbekannter Fahrzeuge notieren, Aussehen und Eigenschaften des oder der Täter einprägen.
  • Einbrecher scheuen nichts mehr als Hunde und Licht!

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