Lebensretter auf B 148
Martin Seidl wurde für sein Engagement geehrt
Anfang Februar leistete der Moosbacher Martin Seidl Erste Hilfe für einen schwer verletzten Mann auf der B 148 in Kirchdorf am Inn. Dafür wurde er mit einer Dankurkunde des Landes OÖ geehrt.
KIRCHDORF, MOOSBACH. „Oberösterreich ist das Land des Miteinander, lebt vom Engagement seiner Menschen. Zu helfen, zusammenzuhalten - das haben die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher im Blut. Dennoch ist es keine Selbstverständlichkeit, umso mehr wollen wir stille Helden vor den Vorhang holen“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer, der vergangenen Montag (2. Dezember) einige Lebensretter geehrt hat. Unter ihnen befand sich auch Martin Seidl aus Moosbach.
Mut und Herz zeigen
Am 6. Februar 2024 kam es in Kirchdorf am Inn (Bezirk Ried) gegen Mitternacht auf der B 148 zu einem folgenschweren Unfall mit Fahrerflucht. Dabei wurde ein Fußgänger, ein 35-jähriger Mann aus Deutschland, angefahren und sehr schwer verletzt. Martin Seidl wurde auf den Mann, der im Kreuzungsbereich lag, aufmerksam. Er hielt sein Fahrzeug an, verständigte die Einsatzkräfte und leistete mit Hilfe eines slowenischen LKW-Fahrers Erste Hilfe. Nach Eintreffen der Rettung und der Polizei wurde der Schwerverletzte ins Krankenhaus gebracht.
„Durch das couragierte Handeln von Martin Seidl konnte das Leben des 35-jährigen Mannes gerettet werden. Besonders traurig ist, dass 20 bis 30 Autos an ihm vorbeifuhren, ohne anzuhalten und zu helfen. Ich danke Martin Seidl, dass er in dieser Situation Mut und Herz zeigte und damit ein Menschenleben gerettet hat“, betont LH Thomas Stelzer.
Keine Sau ist stehen geblieben
Kurz nach seinem lebensrettenden Einsatz hat Seidl ein emotionales Video in den sozialen Medien hochgeladen, in dem er erklärt, dass dem Verletzten niemand geholfen hat. "Keine Sau bleibt da stehen. Die fahren einfach weiter", so Seidl. 20 bis 30 Autos seien in dieser Nacht mit Lichtsignal an ihm vorbeigefahren. Bei der Kreuzung Richtung Katzenberg sah Seidl dann einen Mann über die Straße laufen. "Der Slowene war der Einzige, der vor mir stehen geblieben war. Er hatte bereits die Polizei am Handy, konnte den Beamten aber nicht so gut erklären, wo der Unfall passiert war", so Seidl, der anschließend der Polizei die nötigen Informationen übermittelte.
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