Unfall im Bereich einer Altlast
„Ingrid“ wurde Aron zum Verhängnis
Ein Hund läuft auf eine Wiese – plötzlich ist da ein Teerloch. Das Tier fällt hinein und verletzt sich.
LENGAU (ebba). So geschehen in Schneegattern, Gemeinde Lengau, im Sommer 2024. Die Tochter der Hundebesitzerin hat sich an MeinBezirk gewandt, da sie nicht möchte, dass sich so etwas wiederholt. „Ich möchte nicht wissen, wie viele Kleintiere da schon hineingefallen sind. Im schlimmsten Fall stürzt irgendwann vielleicht ein Kleinkind hinein und verletzt sich“, sagt Sandra Mores. Mittlerweile wurde das Teerloch vom Grundbesitzer eingezäunt.
Unfall mit Langzeitfolgen
Doch Hund Aron leidet heute noch an den Folgen seines Sturzes, da sich teils immer noch Teer auf Haut und Pfoten befindet, die dem Tier Schmerzen bereiten. „Das Zeug ist unglaublich schwer herunterzubringen. Aron konnte damals nicht mehr gehen. Durch den Sturz war seine Hüfte verletzt. Er musste oft zum Tierarzt, nahm viel Gewicht ab und benötigte sehr lange Zeit Antibiotika und Schmerztabletten. Wir haben den Vorfall damals der Polizei und der Gemeinde gemeldet, in der Hoffnung, dass etwas zur Absicherung unternommen wird“, so Mores.
Die Teergrube ist ein Restbestand der ehemaligen Glashütte in Schneegattern. Den Betrieb gibt es heute nicht mehr. Das Loch befindet sich in einer Wiese neben der Krenwaldstraße. Der jetzige Grundstücksbesitzer hat über Anregung der Gemeinde Lengau die Gefahrenstelle mittlerweile durch einen Bauzaun abgesichert und ein Betreten-verboten-Schild aufgestellt.
Altlast bislang nicht saniert
Beim Land OÖ ist das Teerloch als Altlast bekannt und steht unter Beobachtung. Laut einem Sachbearbeiter der Abteilung Anlangen-, Umwelt- und Wasserrecht ist die Sanierung der Altlast deshalb noch nicht in Angriff genommen worden, da es „keinen greifbaren Verursacher mehr gibt“. Derzeit werde geprüft, ob die Angelegenheit in den Zuständigkeitsbereich des Bundes übergeht. Denn mit 1. Jänner 2025 ist ein neues Altlastensanierungsgesetz in Kraft getreten.
Für die Altlast „Glashütte Ingrid“ – so wird sie im Altlasten-Portal bezeichnet – ergibt sich Prioritätenklasse drei. „Demnach ist ungewiss, wie bald die Stelle tatsächlich saniert wird. Schließlich gibt es noch sehr viele Altlasten, und jene mit Priorität eins haben naturgemäß Vorrang“, erklärt der Sachbearbeiter, und versucht zu beruhigen: „Die Verunreinigung des Untergrundes im Bereich Krenwald ist jedenfalls abgegrenzt.“
Mehr Hintergrundinfos zur Altlast „Glashütte Ingrid“ unter: altlasten.gv.at/atlas/verzeichnis/Oberoesterreich/Oberoesterreich-O39
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