Neue Lokale im Bezirk Braunau
Diese Gastronomen trotzen der Krise

Herbert Karer, Wirtesprecher im Bezirk Braunau. | Foto: BRS/Archiv
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  • Herbert Karer, Wirtesprecher im Bezirk Braunau.
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Nachdem es mehr und mehr zu Lockerungen für die Gastronomie kommt, hat sich die Stimmung unter den Wirten merklich verbessert. Einige wagen sogar den Neustart.

BEZIRK BRAUNAU (ebba). „Die Gäste sind sehr kooperativ und kommen meist schon mit dem Zettel oder Handy in der Hand ins Gasthaus, um sich als getestet auszuweisen“, erzählt Wirtesprecher Herbert Karer, Chef im Gasthaus Badhaus in Mattighofen. „Was uns noch abgeht, sind natürlich die spontanen Wirtshausbesuche. Das merken wir vor allem beim Mittagsgeschäft.“

Alle Hoffnung stecken die Gastronomen nun in die Lockerungen mit Juli. „Dann sind endlich wieder Hochzeiten, Taufen und größere Geburtstagsfeiern möglich. Die brauchen wir unbedingt. Und natürlich sind wir froh über die spätere Sperrstunde um Mitternacht. 22 Uhr war den Gästen definitiv zu bald. Da will noch keiner heimgehen. Gerade für die Nachtgastronomie war dieser Schritt wichtig“, weiß Karer. Die Reservierungslage sei recht unterschiedlich. „Das Abendgeschäft läuft besser als das Mittagsgeschäft. Denn um sich abends mit Freunden zu verabreden, wird das Testen eher in Kauf genommen. Mittags gehen uns speziell noch die Reservierungen durch die umliegenden Betriebe ab. Aber wenn man in der Firma angehalten wird, Abstand zu den Kollegen zu halten, wird man sich nicht zum gemeinsamen Mittagessen im Wirtshaus treffen“, vermutet Karer die Gründe dahinter.

In diesen Zeiten einen neuen Gastronomiebetrieb aufzumachen, ist laut Karer dennoch keine schlechte Idee. „Die Gäste schätzen das Angebot und sind froh, dass die Gastro wieder geöffnet hat. Mit guten, innovativen Konzepten und qualitativer Küche wird man auch jetzt gut fahren“, ist Karer überzeugt.

„Bin guter Dinge“

Sabine Rettenbacher hat mit 19. Mai 2021 das Gasthaus Schachinger in Mattighofen übernommen. Nun geht es hier „zur Bine“. Zuvor führte sie das Wallerstüberl in Höring. Als sich für sie die Chance ergab, das Gasthaus Schachinger zu übernehmen, zögerte die passionierte Köchin nicht lange. „Man merkt schon, dass die Leute momentan noch etwas zögerlicher sind. Ich bin aber guter Dinge, dass es mit der Zeit besser wird. Sehr dankbar bin ich für die Stammgäste, die mir treu geblieben sind“, sagt die Feldkirchnerin. Rettenbacher hat die Küche komplett renoviert und einen Indoor-Gastgarten geschaffen. Ihre Küche ist bodenständig und regional. „Aus Verantwortung gegenüber meinen Gästen gehe ich weiterhin regelmäßig testen, obwohl ich selbst bereits geimpft bin“, erklärt Rettenbacher, die den Betrieb derzeit noch komplett alleine schupft.

Neu im Bezirk Braunau

In Schneegattern, Gemeinde Lengau, gibt es seit Kurzem mit dem „K1“ ein neues Café mit Gastgarten. Des Weiteren hat das „ROCKstück“ am 19. Mai in der Café-Bar-Brasserie "Goldstück" in Braunau neu eröffnet. Die zwei Braunauer Kult-Lokale Goldstück und Rockbar haben sich quasi „vermählt“ und befinden sich nun unter einem Dach. Daniel Furtner musste aus seiner Rockbar in der Kirchengasse ausziehen und kam auf der Suche nach einer neuen Location schließlich zum Goldstück. Der hintere Bereich des seit 2018 etablierten Stadtplatz-Lokals wurde zum „Rockstück“ umgebaut. Das Ergebnis: Ein bisschen etwas von der alten Rockbar mit Elementen eines „Hard Rock Cafés“. Im vorderen Bereich inklusive Gastgarten bleibt alles wie gewohnt. Im ROCKstück sind künftig auch Veranstaltungen, Live-Konzerte und Themenabende geplant.

ZUR SACHE

Neue Regelungen für die Gastronomie (Stand: 15. Juni 2021):

Seit 10. Juni gilt: Sperrstunde ist um 24 Uhr. In der Gaststube sind acht Personen plus Kinder erlaubt, im Gastgarten 16 Personen plus Kinder. Statt wie bisher zwei Meter, muss nur mehr ein Abstand von einem Meter eingehalten werden.

Für den Einlass gilt weiterhin die 3-G-Regel. Der auf einem QR-Code basierende "Grüne Pass" funktioniert bislang nur für Getestete und Genesene. Mit der EU-weiten Einführung des Grünen Passes im Juli sollen dann auch Geimpfte berücksichtigt werden. Grund für die Verzögerung ist, dass die Aufbereitung der Daten noch dauere.

Ab 1. Juli: Größere Veranstaltungen und Feste wie Hochzeiten sind wieder gestattet. Darüber hinaus soll es ab Juli keine coronabedingte Sperrstunde mehr geben, wodurch die Nachtgastronomie wieder – eingeschränkt – öffnen könnte. Tanzen oder Trinken an der Bar wird nicht möglich sein, nur die Konsumation an Tischen soll erlaubt werden. Die geplanten Schritte hängen, wie immer, von der Entwicklung der Infektionszahlen ab.

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