30 Prozent mehr Geburten im Krankenhaus Braunau
![Der "Gebärstein" in der geburtshilflichen Abteilung des Krankenhauses Braunau ermöglicht eine entspannte Geburt. | Foto: KH Braunau](https://media04.meinbezirk.at/article/2012/06/18/6/6793236_L.jpg?1554392773)
- Der "Gebärstein" in der geburtshilflichen Abteilung des Krankenhauses Braunau ermöglicht eine entspannte Geburt.
- Foto: KH Braunau
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BRAUNAU. Die Geburtsbegleitung des Krankenhauses St. Josef in Braunau erlebt seit Jahresbeginn 2012 bis Ende Mai einen wahren Geburtenboom. Noch nie seit Bestehen der Geburtshilfe-Abteilung gab es in diesem Zeitraum eine derart positive Entwicklung. Um 85 Frauen haben von Jänner bis Ende Mai 2012 mehr entbunden als im Vergleichszeitraum 2011. Das bedeutet eine Geburtensteigerung von 30 Prozent. Die Ursachen dafür liegen laut Spital auch im vielfältigen Angebot für werdende Mütter. Neueste Errungenschaft ist der weltweit einzigartige Gebärstein auf der Geburtsbegleitung in St. Josef, der seit einigen Wochen in Betrieb ist.
Innovation aus Braunau – der Gebärstein
Dieser Stuhl aus Stein vereint die Vorteile der Wassergeburt mit denen des Gebärhockers und dient als Entspannungsmöglichkeit. Bei den werdenden Müttern kommt die Innovation bestens an.
Entwickelt wurde der Gebärstein vom Team der Geburtshilfe unter Federführung von Hebamme Theresia Hörandtner. „Wir haben festgestellt, dass sich die Frauen auf der Liegebrause durch das Wasser herrlich entspannen können, es aber noch vorteilhafter wäre, wenn sie dabei sitzen könnten, das Wasser automatisch rieselt und sie selbst die Stärke des Strahls bestimmen könnten“, erklärt sie seine Entstehung. „Deshalb habe ich mir einen Großmuttersessel vorgestellt und überlegt, wo das Wasser zur bestmöglichen Entspannung für Gebärende raussprudeln sollte. Primar Hasenöhrl und meine Kolleginnen waren von diesem Einfall ebenfalls begeistert.“ Die Idee eines neuen und einzigartigen Gebärsteins war geboren.
Mit Unterstützung von Architekt Karl-Heinz Zopf aus Salzburg erfolgte die Ausfeilung der Einzelheiten. Die letzte Hürde, die es zu überwinden galt, war die Abnahme des TÜVs. Seit Jänner 2012 ist der Prototyp des „Braunauer Gebärsteins“ im Einsatz. Von der Idee bis zum Einsatz vergingen etwa zwei Jahre.
Hergestellt wurde die „Neuheit aus Braunau“ aus Acrylstein. Der Gebärstein lässt sich auf 40 Grad wärmen. Die maximale Wassertemperatur beträgt 38 Grad und kann wie die Wasserdüsen individuell eingestellt werden. Eigene Regler bestimmen die Wassermenge des Brauseschlauchs und der Düsen: zwei im Bereich der Schulter und sechs in Höhe des Beckens, der Oberschenkel und des Schwangerschaftsbauches.
„Mithilfe des Gebärsteins treten die Wehen koordinierter und regelmäßiger auf, weil die Frauen sich gut entspannen können. Das Baby wird mittels Funk-CTG überwacht. Außerdem benötigen die Gebärenden weniger schmerzstillende Mittel“, weiß Hebamme Theresia zu berichten. Sitzkissen aus Gel, ein Halteseil und spezielle Lagerungshilfen erleichtern den Geburtsvorgang zusätzlich. Der „Braunauer Gebärstein“ wurde bereits zum Patent angemeldet. Erste Anfragen von anderen geburtshilflichen Einrichtungen seien bereits eingetroffen.
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