"Bei uns gibt es keine Science Fiction und kein Blut"

- hochgeladen von Barbara Ebner
BEZIRK (ebba). Seit dem Jahr 2003 treiben die Kobernaußerwald Perchten ihr Unwesen auf den Läufen im Bezirk Braunau und darüber hinaus. Gegründet von Mario Lutsch und Christian Kaiser, hat der Verein seinen "Sitz" in Mattighofen. Die Nähe zum Kobernaußerwald war bei der Namensgebung relevant. Gleich zu Beginn zählte der Verein 16 aktive Mitglieder, zu Spitzenzeiten waren es 30, aktuell laufen 23 Perchten für den Verein.
Die Mitglieder legen großen Wert auf die Pflege des Brauchtums. "Bei uns gibt es keine Science Fiction und kein Blut", erklärt Schriftführer Manuel Kreuzer. Die Kobernaußerwald Perchten zeichnen sich vielmehr durch ihre Traditionstreue aus. "Es geht um die Erhaltung des Brauchtums. Wir laufen in echtem Schaf- oder Ziegenfell, tragen urig geschnitzte Holzmasken mit echten Hörnern."
Ihre Kostüme lassen sie hauptsächlich in der bekannten Gerberei Felsberger in St. Johann im Pongau fertigen. "Bewaffnet" sind sie mit einem Pferdeschweif. "Wir sind aber ein sehr familienfreundlicher Verein. Wir wissen uns zu benehmen. Bei Kindern geben wir oft unsere Maske herunter, damit die sehen, dass sie sich nicht wirklich vor uns fürchten müssen. So entstehen auch immer wieder Fotos mit Kindern auf dem Schoss von einem Percht", sagt Kreuzer.
Neue Mitglieder werden bei den Kobernaußerwald Perchten mit großer Sorgfalt ausgewählt und müssen mindestens 18 Jahre alt sein. "Hau-draufs" haben keine Chance. "Man kann nicht sofort mitlaufen. Wenn man an einer Mitgliedschaft interessiert ist, kommt man am besten zu einem unserer Stammtische und stellt sich einmal vor. Dann kann man übers Jahr im Verein mitwirken und am Ende, wenn alles passt, auch bei uns mitlaufen", erklärt der Schriftführer und Percht, der seit mittlerweile sieben Jahren dabei ist.
Zwischen zehn und 15 Läufe absolvieren die Kobernaußerwald Perchten durchschnittlich im Jahr. Neben den traditionellen Perchtenläufen sind sie auch bei Krampuskränzchen in Lokalen, bei Adventmärkten und bei Hausbesuchen mit dem Nikolaus anzutreffen.
Ein Perchtenlauf kann mitunter ganz schön anstrengend sein. "Es ist völlig wurscht, wie kalt es draußen ist, in dem Fell friert man nicht. Wenn man sich dann auch noch bewegt, kommt man schnell ganz schön ins Schwitzen. Ein Kostüm wie unseres wiegt je nach Ausführung zwischen zehn und 25 Kilo", erklärt Kassier Mario Raucher.
Absolutes Highlight für die Gruppe ist jedes Jahr der Perchtenlauf in Mattighofen. "Das ist einfach unser "Hauslauf", da sind wir auch immer mit einem eigenen Stand vertreten. Durch die Einnahmen erhalten wir unseren Verein und finanzieren damit Ausflüge, die wir im Laufe des Jahres unternehmen", sagt Kreuzer.
Die Kobernaußerwald Perchten treffen sich – von März bis November – jeden ersten Freitagabend im Monat im Gasthaus Mattigtalerhof in Mattighofen. "Was für uns zählt, ist die Kameradschaft. Bei uns sitzen die Älteren auch nicht getrennt von den jüngeren Mitgliedern, sondern alle zusammen an einem Tisch", betont Kreuzer.
Mehr Infos zum Verein gibt es auf www.kobernausserwaldperchten.at.
Fotos: Alfred Paul






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