Sondenloser Herzschrittmacher an Braunauer Kardiologie

- hochgeladen von Barbara Ebner
BRAUNAU Das weltweit neueste Verfahren zur Implantation eines Herzschrittmachers wurde kürzlich erstmalig an drei Patienten an der Abteilung Innere Medizin 1 mit Kardiologie im Krankenhaus Braunau durchgeführt.
„Der sondenlose Herzschrittmacher ist ein Meilenstein im Bereich der Herzschrittmachertherapie“, weiß Abteilungsleiter Primar Johann Auer.
Herzstück des Verfahrens ist ein Mini-Herzschrittmacher, der 93 Prozent kleiner ist als die bisherigen Schrittmacher und die Dimension einer kleinen Vitaminkapsel hat.
Die Vorteile für den Patienten sind vielfältig: Der herkömmliche und bisher noch meist verwendete Herzschrittmacher ist zündholzschachtelgroß, mit ein oder zwei Sonden ausgestattet und wird unter dem Schlüsselbein in einer Hautgewebetasche eingesetzt. Von dort führen kleine Kabel die Impulse zum Herz.
Der sondenlose Herzschrittmacher hingegen kommt ohne Kabel und Schrittmachergehäuse aus, weil er direkt durch einen Fixierungsanker an der Herzwand befestigt wird. Der Mikro-Herzschrittmacher gibt die elektrischen Impulse direkt an das Herz ab und sorgt ähnlich wie eine Zündkerze für eine regelmäßige elektrische Aktivität des Herzens.
Die Implantation des sondenlosen Herzschrittmachers ist schonend, unter lokaler Betäubung wird er über die Oberschenkelvene mittels biegsamen Katheters zum Herz gebracht. Patienten können schon frühestens einen Tag nach dem kleinen Eingriff das Spital verlassen. Die Batterielaufzeit beträgt bis zu zwölf Jahre.
Erst vor zwei Jahren wurde weltweit erstmals ein derartiger Herzschrittmacher eingesetzt. Die ersten Implantationen des neuen Herzschrittmachersystems an der kardiologischen Abteilung im Krankenhaus St. Josef wurden in enger Kooperation mit der Kardiologie des Kepler Universitätsklinikums Linz durchgeführt.
Fotos: KH Braunau


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