Neue Therapieform auf dem Vormarsch

- Michael Barten-Renon
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Michael Barten-Renon, Heilpraktiker für Psychotherapie
und Gründer der EioS-Akademie in Burghausen, über ein Leben ohne Ängste und Belastungen.
BURGHAUSEN. Angst hat viele Gesichter: Angst vor Spinnen, dem Fliegen, dem Zahnarzt, vor Prüfungen, vor Trennung, Verlust oder Mobbing. Wenn Ängste, Belastungs- oder Anpassungsstörungen den Alltag bestimmen und unser Verhalten negativ beeinflussen, werden Therapien notwendig.
Michael Barten-Renon, Heilpraktiker für Psychotherapie in Burghausen, erklärt, warum wir Angst empfinden und wie wir tägliche Belastungen mit einer neuen Methode schnell und nachhaltig loswerden können.
BezirksRundschau: Warum haben wir überhaupt Angst?
Michael Barten-Renon: Die Angst ist eine Reaktion, die uns vor Gefahrensituationen schützen soll. Wenn diese Ängste jedoch unverhältnismäßig sind und zu einem Vermeidungsverhalten oder zu plötzlichen Panikattacken führen, spricht man von einer Angst- oder Panikstörung. Sind Ängste die Folge von Zwängen, spricht man von Zwangserkrankungen.
Was passiert, wenn man diese Störungen und Erkrankungen nicht behandeln lässt?
Unbehandelte Angststörungen können weitere Ängste hervorrufen und viele Erkrankungen nach sich ziehen. Dazu gehören, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Depressionen, Zwänge und soziale Isolierung.
Wie viele Menschen mit Angststörungen gibt es in Österreich oder Deutschland?
Ich kenne jetzt nur die Zahlen für Deutschland. Man schätzt, das es etwa 15 bis 20 Millionen Angsterkrankte gibt. Wenn ich die Zahlen meiner Praxen sehe, denke ich, dass die Zahl der Angsterkrankungen weitaus höher ist. Dabei verteilt sich diese Zahl auf die verschiedenen Angststörungen wie Panikstörungen, spezifische Phobien, soziale Phobien, generalisierte Angststörungen und Zwangsstörungen.
Ab welchem Zeitpunkt spricht man von einer Belastungsstörung?
Wenn Erinnerungen an biographische Ereignisse nach mehr als zwei Jahren immer noch starke Emotionen hervorrufen oder andauernde psychisch belastende Situationen nicht bewältigt werden können.
Welche Angst- und Belastungsstörungen sind am besten zu behandeln?
Spezifische Phobien, wie zum Beispiel Prüfungsangst, Angst vor dem Fliegen, vor Spinnen oder dem Zahnarzt, lassen sich sehr einfach behandeln. Soziale Phobien, Panikstörungen sowie generalisierte Angststörungen lassen sich mit der EioS-Therapy sehr gut behandeln, jedoch sind hierfür einige Sitzungen notwendig.
Belastungsstörungen hingegen, die sich aufgrund einer Anpassungsstörung entwickelt haben, lassen sich meist mit nur einer Sitzung erfolgreich therapieren. Zu den Anpassungsstörungen zählen: Trauer, Trennungsschmerz, Mobbing, Verlust der Heimat, schlimme Diagnose, Beziehungsprobleme und viele mehr.
Sie haben von einer neuen Methode gesprochen. Was ist das eigentlich?
Die EioS-Therapy ist eine schonende und dennoch hochwirksame Therapieform zur Behandlung von Angst- und Panikstörungen, Belastungsstörungen, Zwangserkrankungen, Essstörungen sowie psychosomatischen Erkrankungen.
Was unterscheidet Ihre Therapie von anderen, was ist das Besondere daran?
Die EioS-Therapy unterscheidet sich von allen anderen psychotherapeutischen Methoden darin, dass die Symptomatik behandelt und von der Ursache getrennt wird. Entgegen medizinischen Grundlagen, vorrangig negative Überzeugungen durch positive zu ersetzen, um Gefühle und Verhalten verändern zu können, wird bei der EioS-Therapy das Gefühl oder die Emotion direkt behandelt.
Was passiert bei einer Behandlung und wie lange dauert sie?
Während der Therapiesitzung wird gemeinsam mit dem Patienten das jeweilige Thema in den zentralen Mittelpunkt gestellt, um es gemeinsam behandeln zu können. In zirka 35 Minuten wird das Symptom von der Ursache isoliert, sodass Erinnerungen keine emotionalen Reaktionen mehr hervorrufen können. Danach wird die Erinnerung in der Vergangenheit abgespeichert.
Mit welchen Ängsten oder Zwängen kommen Kinder und Jugendliche zu Ihnen?
In den häufigsten Fällen handelt es sich bei Kindern und Jugendlichen, aber auch jungen Erwachsenen, um Prüfungs- und Redeangst sowie Mobbing. Der Zähl- oder Berührzwang kommen an vierter und fünfter Stelle.
Sie haben dieses Jahr auch eine eigene Akademie für Medizin und Gesundheit gegründet. Was ist Ihr Ziel?
Wir wollen mit der Akademie betroffene Menschen in Vorträgen und Seminaren darüber informieren, wie sie ein angst- und belastungsfreies und damit glückliches und erfolgreiches Leben führen können. Außerdem bilden wir neue Therapeuten aus und haben gerade ein neues Projekt gestartet: EioSchool. Wir arbeiten dabei mit Schulen, Lehrern und Eltern zusammen, um Schüler ihre Prüfungsängste, Schulangst und Belastungen durch Mobbing zu nehmen.
Zur Sache:
Infoveranstaltung zum Thema "Leben ohne Ängste und Belastungen" am 8. März um 19 Uhr im Restaurant Tafelspitz, Stadtplatz 15, 5280 Braunau. Der Eintritt ist frei.
Mehr Infos im Internet auf: eios-therapy.com
Interview: Rudolf Blüchel
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