Der Oktopus - ein Tarnkünstler
Tarnkünstler
Auf acht Armen ohne Knochen
kommt ein Krake angekrochen.
Schrumpft sich kurz und zieht sich lang,
gleitet langsam über Tang
zwischen dem er sich versteckt.
Damit niemand ihn entdeckt,
drückt er sich in Felsenspalten,
legt auch seine Haut in Falten,
färbt sie in Sekundenschnelle
ganz exakt nach dieser Stelle,
wo er auf der Lauer liegt
und sich mit dem Seetang wiegt.
Unsichtbar – perfekt getarnt,
nichts, was seine Beute warnt!
Kaum kommt die Krabbe angekrabbelt,
als diese schon am Fangarm zappelt.
Vergeblich sucht sie mit den Scheren,
sich gegen Saugnäpfe zu wehren.
Auch ihr Panzer nützt hier nicht,
er wird gepresst, bis er zerbricht.
Ein Schnabel wie vom Papagei
zermalmt die Rüstung glatt zu Brei.
Doch der Duft der Speisereste
lockt auch Fische zu dem Feste.
Jeder giert nach einem Happen,
dem anderen vom Maul zu schnappen.
Pfeilschnell stößt eine Muräne
in die Unterwasserszene;
probiert mit Rucken und mit Zucken,
den Mollusken zu verschlucken,
irgendwo hinein zu beißen
oder ihn vom Fels zu reißen.
Graue Tinte nimmt die Sicht;
die Muräne sieht ihn nicht!
Er bläht sich auf und stößt zurück,
doch es fehlt ihm nun ein Stück!
Dem Tintenfische zum Verdruss
ward Oktopus ein Septopus!
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