Volksoper
Katia Ledoux schlüpft als "Carmen" in die Rolle ihres Lebens

- Als Carmen ist Katia Ledoux derzeit in der Volksoper zu sehen. Es ist die Rolle, auf die sie ihr ganzes Leben hinarbeitete.
- Foto: Barbara Pálffy
- hochgeladen von Fabian Franz
Das Stück "Carmen" wurde 1875 von Georges Bizet geschrieben. Doch auch heute hat es immer noch einen tragischen aber aktuellen Bezug. In leicht abgewandelter Form bringt es die Volksoper nun wieder auf die Bühne. Für Hauptdarstellerin Katia Ledoux ist es das Engagement ihrer Karriere, wie sie verrät.
WIEN/ALSERGRUND. "Es ist die Rolle meines Lebens" - Katia Ledoux spielt in der neuesten Premiere der Volksoper "Carmen" die Hauptrolle. MeinBezirk verrät sie im Gespräch, was dieses Engagement alles für sie bedeutet. Eines vorweg: Die Begeisterung für das Stück ist ihr von Anfang an ins Gesicht geschrieben.
Kein Wunder, immerhin war "Carmen" der ausschlaggebende Punkt, der Ledoux dazu brachte, Opernsängerin zu werden. "Mein ganzes Leben träumte ich davon, diese Rolle zu singen, laut meiner Mutter, seit ich drei Jahre alt war", erzählt sie.
International unterwegs
Ihre Karriere startet aber selbstverständlich nicht sofort mit dieser Hauptrolle in einem der international angesehensten Stücke. Engagements der Opernsängerin gab es bereits an der De Nationale Opera Amsterdam, an der Kammeroper Schönbrunn, an der Oper Graz, am Opernhaus Zürich und an der Staatsoper Stuttgart.

- Auch emotional macht das Stück etwas mit der Hauptdarstellerin.
- Foto: Milagro Elstak
- hochgeladen von Fabian Franz
Nun aber geht es an der Volksoper mit ihrer persönlichen Traumfigur weiter. "Die beste Rolle in der besten Oper", ergänzt die Darstellerin begeistert. Sie spielt die attraktive Bohemienne Carmen, eine umschwärmte, selbstbewusste Frau. In Sevilla begegnet sie dem Soldaten Don José, einem Mann, der ihr rettungslos verfällt, sie durch seine Liebe aber auch einengt. Im Konflikt zwischen ihrer Freiheit und dieser Liebe entscheidet sie sich für die Freiheit. - verhängnisvoll, wie sich herausstellen wird.
Stück mit traurigem, aktuellem Bezug
Wir haben Ledoux natürlich auch gefragt, wie sie selbst die Rolle empfindet und wie sehr sie sich mit ihr identifiziert. Kurz und knapp sieht sie Carmen als eine "lebenslustige, junge Frau, die konstant die falschen Menschen trifft". Auf die Frage, ob es in dem Stück um toxische Männlichkeit gehe, erklärt sie uns, dass sie es weniger so sehe: "Es geht um Carmen, diese Frau ist im Mittelpunkt." Es steht also nicht der Täter, sondern die Frau, mit all ihren Gefühlen, Wünschen und Träumen im Fokus – "auch wenn sie in diesem System toxischer Männlichkeit gefangen ist", ergänzt Ledoux.
Sie sieht jedoch einen sehr traurigen Bezug zur heutigen Realität. Das Stück handelt von einem Femizid. Auch emotional nimmt einen das Stück daher sehr mit. "Ich weiß natürlich, dass es nur eine Rolle ist, aber trotzdem fühlt man sich hier sehr rein," erklärt sie. Nach jeder Probe ist die Sängerin komplett leer und ausgelaugt: "Diese ganze Gewalt, auch wenn nur gespielt, macht einfach etwas mit einem."
Bühne auf der Bühne
Nichtsdestotrotz freut Ledoux sich sehr auf die Premiere und die Vorstellungen der Oper. Regie führt die Chefin der Oper, Lotte de Beer, hier übrigens persönlich. Das Besondere an ihrer Version ist, dass eine Bühne in der Bühne aufgebaut ist. Carmen weiß also, dass sie in einem Schauspiel ist und will diesem eben entkommen, verrät uns die Hauptdarstellerin. Ein Chor, ein Kinderchor und eine extrem große Bühnenbesatzung runden das Ganze ideal ab.

- Lotte de Beer führt persönlich Regie.
- Foto: Trippolt
- hochgeladen von Christine Bazalka
Los geht's am Samstag, 21. September, um 19 Uhr. Restkarten für die Premiere, sowie Karten für die weiteren Vorstellungen gibt's online unter volkopser.at
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