Auftritt am Alsegrund
Die Quarterlife Crisis als Musical in der Volksoper

Juliette Khalil, Jakob Semotan und Oliver Liebl (v.l.) sind die Hauptdarsteller.
 | Foto: Miriam Al Kafur
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Das US-Musical "tick, tick ... BOOM!" war auch verfilmt beim Streaminganbieter Netflix ein Hit. Jetzt wird in der Volksoper am Alsergrund auf die Bühne gebracht.

WIEN/ALSERGRUND. "tick tick ... BOOM!" kommt an die Volksoper. Das US-Musical aus dem Jahr 2001 schaffte es 2021 sogar verfilmt zu werden. Der Streaminganbieter Netflix brachte das Musical so in Hunderttausende Wohnzimmer.

Die Handlung ist recht simpel erklärt: Eine Woche vor seinem 30. Geburtstag sieht sich Jon mit einer Reihe von Berufs- und Existenzängsten konfrontiert. "Jon ist ein vielversprechender Musicalkomponist, der am Rande eines Nervenzusammenbruches steht", beschreibt Jakob Semotan den Charakter des Protagonisten des neuesten Stückes an der Volksoper Wien in kurzen Worten.

Gemeinsam mit Juliette Khalil und Oliver Liebl gibt Semotan in dem Musical tiefe Einblicke in das Leben junger Erwachsener, sowie in die Ängste und Sorgen, mit denen man sich in diesem Alter konfrontiert fühlt. Im Freundeskreis wird geheiratet, die besten Freunde entscheiden sich für "gescheite" Jobs und die ersten bekommen Kinder. Khalil schlüpft in die Rolle von Jons Freundin Susan, die sich gedanklich schon an die Familienplanung macht und Liebl verkörpert den besten Freund Michael, der in einer Marktforschungsagentur untergekommen ist und das Leben eines "richtigen Erwachsenen" führt.

Jon ist nicht der Einzige, der sich Gedanken über die Zukunft macht. "Susan unterstützt ihren Partner, wo sie nur kann. Sie möchte nicht auf ihre Träume, aber auch nicht auf die von Jon verzichten", beschreibt Khalil den Charakter. Der beste Freund Michael scheint im Leben alles erreicht zu haben, aber auch er ist von inneren Ängsten geplagt und fragt sich, ob das alles ist, was das Leben zu bieten hat. Auf der Bühne kann man beobachten, wie Jon diese Melange an Gefühlen durchlebt und sich selbst unrealistische Erwartungshaltungen setzt.

Junges Flair für die Volksoper

Mit dem Stück will auch die Volksoper neue, modernere Pfade einschlagen. Was das heißt? "Ein Stück mit so einer Musik gab es hier noch nicht", weiß Khalil. So will man auch Themen, die junge Menschen berühren, auf die Bühne bringen. Statt einem Orchester spielt eine Band Pop- und Rockmusik auf der Bühne.

Die Hauptdarstellenden haben viel Spaß beim Proben. | Foto: Miriam Al Kafur
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Man muss nicht in der Kulturbranche aktiv sein, um sich mit dem Musicaltexter zu identifizieren, so das Trio. "Natürlich kennen wir die Sorgen und Ängste des Jon, aber diese sind in einem gewissen Alter ganz üblich", erklärt Liebl. In den Zwanzigern genießt man noch eine Art Welpenschutz im Erwachsenenleben, findet er, der sich dem Empfinden nach aufhört, sobald man die 30 erreicht hat. "Irgendwann wird von einem erwartet, dass man seinen Platz im Leben gefunden hat, und dies ist nach Jons Empfinden bei ihm noch nicht geschehen", erklärt Liebl weiter. Diese Gedanken kommen übrigens nicht von irgendwoher: Das Stück von Jonathan Larson ist semi-autobiographisch und wurde eigentlich als Ein-Personen-Stück konzipiert und selbst aufgeführt. Posthum wurde es für drei Personen adaptiert.

Schnelllebiges Musical

"Das Publikum erwartet ein tragisches, aber auch lustiges und berührendes Stück voller Emotionen und guter Musik", gibt Semotan eine Vorschau auf das Geschehen auf der Bühne, "es ist sehr kurzweilig, mit vielen Kostümwechseln und einem sich drehenden Bühnenbild." Khalil ergänzt: "Jeder findet bei der Aufführung etwas, mit dem er/sie sich identifizieren kann, auf eine schlichte Art."

Das Musical dauert etwa 90 Minuten, weshalb es auch keine Pause gibt. Gespielt wird im vorderen Bereich der Bühne und auf dem hochgefahrenen Orchestergraben. „So sind Publikum und Schauspielende ganz nah beieinander“, meint Semotan.

Die Volksoper am Währinger Gürtel. | Foto:  Barbara Pálffy/Volksoper Wien
  • Die Volksoper am Währinger Gürtel.
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Das Stück feiert am 28. Oktober in der Volksoper Premiere und kann dann in deutscher Sprache mit englischen Songs angeschaut werden. Weitere Informationen gibt es hier

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