Hunderte Einsätze gemeldet
Schwere Unwetterschäden in Österreich

- Der Sturm sorgte am Montagabend in weiten Teilen der Steiermark für umgeknickte Bäume und beschädigte Dächer. Besonders betroffen war der Bezirk Graz-Umgebung.
- Foto: Freiwillige Feuerwehr Vasoldsberg
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Am Montag haben schwere Unwetter in mehreren Bundesländern Schäden hinterlassen, darunter Salzburg, das Burgenland, Ober- und Niederösterreich. In Vorarlberg saßen 19 Personen in der Karrenseilbahn fest, in der Steiermark wurde ein Mann von einem Baum eingeklemmt. Der Schaden beträgt rund 5,9 Millionen Euro.
ÖSTERREICH. Starke Unwetter haben am Montagnachmittag und -abend beträchtliche Schäden in ganz Österreich verursacht. Eingestürzte Bäume, Auspumparbeiten und die Bergung von Menschen waren die Folge. Hunderte Einsatzkräfte rückten aus.
Drei Personen teils schwer verletzt
In der Steiermark gab es insbesondere im Bezirk Graz-Umgebung viele Einsätze. Zwar habe es keine Überflutungen gegeben, aber zahlreiche andere Schäden, wie umgeknickte Bäume oder Beschädigungen an Dächern und Häusern. In Vasoldsberg wurde ein 77-Jähriger bei Sicherheitsvorkehrungen von einem Baum eingeklemmt. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Auch ein 17 Jahre alter Motorradfahrer stürzte aufgrund des Regens - er wurde leicht verletzt, seine 16-jährige Beifahrerin wurde schwer verletzt und mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.
Auch in Niederösterreich kam es zu einigen Einsätzen - 23 Freiwillige Feuerwehren waren beteiligt. Neben umgestürzten Bäumen und losgerissenen Dächern kam es hier zu Auspumparbeiten nach Überflutungen und dem Freimachen verlegter Abflüsse. Personenschäden gab es nicht. Besonders betroffen waren der Großraum Ebreichsdorf, mehrere Gemeinden im Triestingtal sowie einige Orte entlang der Südbahn
19 Personen in der Karrenseilbahn eingesperrt
Insgesamt wurden in Vorarlberg 113 Einsätze gemeldet. Im Großraum Dornbirn, Lustenau und Hohenems kam es zu umgerissenen Bäumen und verlegten Straßen. Aufgrund einer beschädigten Oberleitung zwischen Dornbirn und Wolfurt kam es im Zugverkehr zu Verzögerungen. Für 19 Personen und einen Hund bedeutete das Unwetter vor allem eins: Warten. Sie waren für vier Stunden in der Karrenseilbahn gefangen und konnten erst am Abend geborgen werden. Die Bergung dauerte bis 22:30, es gab keine Verletzten.
In Oberösterreich kam es vermehrt zu Schäden aufgrund von Hagel. Die Hagelkörner hatten teils einen Durchmesser von bis zu vier Zentimeter und beschädigten vor allem im Innviertel in Gärten, Felder und Häuser. In Unterjoch im Bezirk Gmunden rückte die Feuerwehr aufgrund von umgefallenen Bäumen mehrfach zu Einsätzen aus.

- In Gunzing in der Gemeinde Lohnsburg prasselten Hagelkörner so groß wie Golfbälle herunter.
- Foto: Alexandra Gurtner
- hochgeladen von Bernadette Wiesbauer
Zu einem Großeinsatz kam es im Bezirk Oberwart im Burgenland, 50 Einsätze wurden verzeichnet. Besonders brisant war die Situation im Gewerbegebiet von Kemeten. Dort sammelten sich auf einem Flachdach enorme Wassermengen an, wodurch die Statik des Gebäudes beeinträchtigt wurde. Aus Sicherheitsgründen konnte das Dach nicht betreten werden, mithilfe eines Krans wurde das Wasser schließlich in einer aufwendigen Aktion abgesaugt. Auch in Eisenstadt-Umgebung musste die Feuerwehr mehrfach ausrücken. Die durch das Unwetter verursachte Schäden belaufen sich auf insgesamt 700.000 Euro.
Friedhof gesperrt
Im Salzburger Stadtgebiet wurden die Einsatzkräfte zu mehr als 70 Einsätzen gerufen. Es kam zu mehrfachen Stromausfällen im Stadtteil Maxglan, auf einem Spielplatz wurden mehrere Bäume entwurzelt. Zusätzlich dazu gab es viele Blitzschläge, Wassereintritte, Abdeckungen von Hausdächern sowie Astbrüchen von Bäumen. Die Schwarzstraße in der Stadt Salzburg war aufgrund eines umgestürzten Baumes zeitweise komplett gesperrt, der Friedhof in Maxglan ist es aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres.

- Die landwirtschaftlichen Schäden belaufen sich in Oberösterreich auf 4,8 Millionen Euro. Hier zu sehen: Hagelschäden bei Mais.
- Foto: ÖHV
- hochgeladen von Sophie Wagner
5,9 Millionen Euro Schaden
Die Schäden, die das Unwetter in der Landwirtschaft angerichtet hat, sind massiv. Insgesamt belaufen sie sich auf 5,9 Millionen Euro über alle Bundesländer hinweg. Besonders stark ist das Schadensausmaß in Oberösterreich, da es alleine dort 4,8 Millionen Euro beträgt. Auch Niederösterreich, das Burgenland und Vorarlberg sind punktuell betroffen. Geschädigt wurden vor allem Kulturen wie Getreide, Mais, Sojabohnen, Grünland, Feldgemüse, der Obst- und Weinbau sowie der Gartenbau mit Schäden an Folienhäusern, so eine erste Bilanz des Vorstandsvorsitzenden der Österreichischen Hagelversicherung Dr. Kurt Weinberger.
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