BKI 2025
Schüler und Lehrer immer unzufriedener mit Bildungssystem

Der Bildungsklima-Index 2025 zeigt eine sinkende Zufriedenheit mit dem österreichischen Bildungssystem, insbesondere bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. | Foto: unsplash
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Der Bildungsklima-Index 2025 zeigt eine sinkende Zufriedenheit mit dem österreichischen Bildungssystem, insbesondere bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. Kritikpunkte betreffen vor allem die Unterrichtsqualität, mangelnde Anerkennung pädagogischer Berufe und hohe psychische Belastungen. MEGA Bildungs-Verein fordert deshalb gezielte Investitionen und Reformen in zukunftsrelevanten Bildungsbereichen.

ÖSTERREICH. Der österreichische Bildungsklima-Index (BKI) zeigt in seiner aktuellen Erhebung für 2025 eine anhaltende Stagnation und sogar Verschlechterung der Zufriedenheit mit dem heimischen Bildungssystem. Die neuesten Daten wurden am Dienstag vom gemeinnützigen MEGA Bildungs-Verein bei einer Pressekonferenz präsentiert. Für die aktuelle Studie wurden zwischen März und Mai 2025 fast 2.700 Personen aus ganz Österreich unter anderem zur Unterrichtsqualität befragt, darunter 460 Schülerinnen und Schüler, 1.221 Eltern und 996 Pädagoginnen und Pädagogen. Die Gesamtnote für das Bildungssystem liegt mit 3,1 (Schulnotensystem) nur im Bereich "Befriedigend" und ist gegenüber 2021 (2,8) sogar gesunken.

Die neuesten Daten wurden am Dienstag vom gemeinnützigen MEGA Bildungs-Verein bei einer Pressekonferenz präsentiert. Für die aktuelle Studie wurden zwischen März und Mai 2025 fast 2.700 Personen aus ganz Österreich unter anderem zur Unterrichtsqualität befragt. | Foto: MEGA/APA-Fotoservice/Ben Leitner
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Zufriedenheit sinkt

Während Eltern das Bildungssystem leicht positiver bewerten (+5,6 Prozent gegenüber 2023), sind Schülerinnen und Schüler (-3,55 Prozent) und Lehrkräfte (-3,5 Prozent) zunehmend unzufrieden. Besonders besorgniserregend ist die langfristige Entwicklung bei den Schülerinnen und Schülern, deren Zufriedenheit seit 2021 um mehr als 9 Prozent gesunken ist.

Andreas Ambros-Lechner, Vorstand des MEGA Bildungs-Vereins, sieht darin ein alarmierendes Signal:

"Die kontinuierliche Verschlechterung des Bildungsklima-Indexes aus Sicht der Schülerinnen und Schüler (...) ist besorgniserregend. Vorbereitung auf Beruf und Studium, Umgang mit Geld sowie aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen stehen ganz oben auf der Liste der Verbesserungswünsche bei Schülerinnen und Schülern. Dies zeigt, dass unser Engagement sowie Förderungen und Projekte im Bereich Wirtschaftsbildung weiter besonders notwendig und sinnvoll sind (...)."

Infrastruktur besser bewertet als Unterricht

Die organisatorischen Rahmenbedingungen wie Schulorganisation und Infrastruktur schneiden bei allen Befragten besser ab als die inhaltliche Qualität des Unterrichts. Hier erhalten etwa Ferienregelungen und der Umgang mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Herkunft hohe Zufriedenheitswerte.

Die organisatorischen Rahmenbedingungen wie Schulorganisation und Infrastruktur schneiden bei allen Befragten besser ab als die inhaltliche Qualität des Unterrichts. Hier erhalten etwa Ferienregelungen und der Umgang mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Herkunft hohe Zufriedenheitswerte. | Foto: unsplash/Ben Mullins
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Anders sieht es bei der Zufriedenheit mit der Schulausstattung aus: So bewerten 18 Prozent der Befragten die allgemeine Ausstattung und IT-Ausstattung der Schulen als mangelhaft, während andere ihre Schulen sogar mit "Sehr gut" bewerteten. Ambros-Lechner dazu: "Diese Daten zeigen auf, dass es österreichweit sehr große Ausstattungs- und Qualitätsunterschiede bei der Schulinfrastruktur gibt und wir von Chancen-Fairness im Bildungssystem weit entfernt sind."

Trotz hoher gesellschaftlicher Zustimmung zur Bedeutung pädagogischer Arbeit fühlen sich Lehrkräfte zunehmend wenig anerkannt – nur 18 Prozent bewerten die gesellschaftliche Anerkennung ihres Berufs positiv. Ambros-Lechner sieht hierin einen Grund für den Personalmangel: "Die gesellschaftliche Anerkennung pädagogischer Berufe wird weiter als absolut unzureichend wahrgenommen und hat sich aus Sicht der Betroffenen sogar weiter verschlechtert. Das ist ein Warnzeichen für Politik und Gesellschaft und sicherlich mit ein Grund für den Personalmangel in pädagogischen Berufen."

Leistungsdruck bleibt hoch

Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte berichten von hohen psychischen Belastungen durch Leistungsdruck, Zeitdruck und fehlende Unterstützung. Besonders betroffen sind Schülerinnen und Schüler berufsbildender Schulen. Eltern äußern wachsende Sorgen um die psychische Gesundheit ihrer Kinder, insbesondere beim Übergang zwischen Bildungsstufen.

Überraschend einig sind sich alle Gruppen außerdem bei Handyverboten im Unterricht der Volksschulen – über 75 Prozent der Eltern und Lehrkräfte sowie 63 Prozent der Volksschulschülerinnen und -schüler befürworten ein Verbot.

Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte berichten von hohen psychischen Belastungen durch Leistungsdruck, Zeitdruck und fehlende Unterstützung. | Foto: canva
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Empfohlene Handlungsfelder

Der MEGA Bildungs-Verein empfiehlt aus den Studienergebnissen folgende Schwerpunkte:

  • Mehr Investitionen in Ausbildung, Fortbildung und Supervision für Lehrkräfte
  • Verbindliche Integration von Wirtschaftsbildung, digitalen Kompetenzen und psychischer Gesundheit in den Lehrplan
  • Verbesserung der Schulinfrastruktur und Betreuungsangebote
  • Förderung von Schlüsselkompetenzen wie kritischem Denken und Kooperation
  • Stärkung der Beziehungskultur an Schulen durch mehr Zeit und Kommunikation

Die detaillierten Daten der Studie werden im Herbst 2025 ergänzt, unter anderem mit Ergebnissen zur Elementarpädagogik und weiteren Auswertungen nach Bundesländern und Schultypen.

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Trotz hoher gesellschaftlicher Zustimmung zur Bedeutung pädagogischer Arbeit fühlen sich Lehrkräfte zunehmend wenig anerkannt – nur 18 Prozent bewerten die gesellschaftliche Anerkennung ihres Berufs positiv. | Foto: Verkhovetskiy/panthermedia
Sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte berichten von hohen psychischen Belastungen durch Leistungsdruck, Zeitdruck und fehlende Unterstützung. | Foto: canva
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