Gemeinderat
U2/U5-Ausbau wird laut Hanke "wirtschaftlich noch eng"
Der Ausbau der neuen U2/U5-Linie zieht sich in die Länge - erst Mitte April verkündeten die Wiener Linien, dass sich die Inbetriebnahme der U2 um ein Jahr verschieben würde. Auch deshalb fragten die Grünen Wien bei der aktuellen Gemeinderatssitzung nach, wie sich die finanziellen Rahmenbedingungen dadurch ändern würden.
WIEN. Bei der 37. Wiener Gemeinderatssitzung stand auch der U2/U5-Ausbau auf der Tagesagenda. Erst Mitte April gaben die Wiener Linien bekannt, dass es zu unvorhergesehenen baulichen Problemen im Bereich unter der Universitätsstraße beim Schottentor gekommen sei. Dadurch würde sich die geplante Inbetriebnahme um ein Jahr auf den Herbst 2024 verschieben. Zugleich betonten sie aber, dass es keine Auswirkungen auf das Gesamtprojekt U2xU5 habe – die BezirksZeitung berichtete:
Auch deshalb wollten die Grünen Wien am Dienstag, 25. April, vom Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) wissen, ob sich dadurch der finanzielle Rahmen des geplanten Budget ändern würde. So befürchtet Martin Margulies von den Grünen, dass die Stadt Wien am Ende auf den Mehrkosten sitzenbleibt.
U2-Inbetriebnahme auf 2024 verschoben
Hanke gab zu, dass die nun bekannt gewordene Verzögerung bei der U2 zwischen Schottentor und Karlsplatz der "unglaublichen Größe und Komplexität" des Bauvorhabens geschuldet und deshalb "eine Herausforderung von einmaliger Struktur" sei. Die Verschiebung der Inbetriebnahme zum Schulbeginn 2024 sei laut dem Finanzstadtrat natürlich nicht erfreulich und es schmerze ihn. Doch er versicherte wie die Wiener Linien, dass es dadurch nicht zu einer zeitlichen Verschiebung des Gesamtprojekts führen würde.
Mit der finalen Abrechnung der ersten Baustufe sei ab 2028, mit jener der zweiten Baustufe von 2032 bis 2035 zu rechnen. In der Rechnung seien aber sowieso "Risikopuffer" eingeplant sowie Reserven eingeflossen, so Finanzstadtrat weiter. Er wolle den Wiener Linien aber nicht vorgreifen, da diese derzeit mit den Baufirmen das Volumen evaluieren würden. "Derzeit sind die Verschiebungen innerhalb der Risikovorsorge abgedeckt, aber ich tu nicht so, dass es damit so einfache Sache ist."
Hanke: "Wird noch wirtschaftlich eng"
Die Gesamtkosten im Baubereich seien generell "schwierig", da die Kosten in diesem Bereich vor, während und auch nach Corona massiv gestiegen seien. Dazu komme die gegenwärtige hohe Inflation. Die Kalkulation für die vierte und fünfte Ausbaustufe mit dem Bund habe eine Gesamtsumme 5,7 Milliarden Euro ergeben. Darin enthalten auf Preisbasis 2020 seien mit Risikozuschlägen von zehn Prozent im kurzfristigen und 30 Prozent im langfristigen Bereich.
Beschlossen worden sei auch ein Lenkungsausschuss zur Abstimmung zwischen den Vertragspartnern und eine begleitende Kontrolle. Diese sei in diesem Fall besonders wichtig, da die Baupreissteigerungen miteinbezogen würden.
Ein damals festgelegter Passus würde unter gewissen Voraussetzungen zudem Nachverhandlungen mit Vertragspartnern erlauben. "Derzeit sind wir im grünen Bereich, aber das Thema wird noch herausfordernd und eng. Das ist wahrlich eine wirtschaftliche Herausforderung", so Hanke am Ende.
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