Gehupe in der Nacht
S80 macht ÖBB, Pendlern und Anrainern weiter Sorgen
Es ist wahrlich nicht die Woche der sonst recht zuverlässigen Verbindungsbahn S80. Zuerst musste unvorhergesehen der Betrieb wegen einer Baustelle eingestellt werden. Die Züge verkehrten zwischenzeitlich wieder, doch es folgte Gehupe auch in der Nacht. Letztlich macht noch ein Schaden nach einem Unfall mit einem Lkw Sorgen.
WIEN/HIETZING. Viele schwören ja auf "Murphys Law", also zu Deutsch "Murphys Gesetz". Vereinfacht dargestellt besagt dieses: "Alles was schiefgehen kann, wird schiefgehen". Ganz so schlimm ist es diese Woche bei der Strecke der S80 zwar noch nicht, aber bei den ÖBB zeigt man sich leider probt.
Was ist geschehen: Zunächst wurden Modernisierungsarbeiten beim Stellwerk Maxing begonnen. So weit, so geplant. Doch eigentlich hätten die größten Arbeiten in der Nacht laufen sollen. Daraus wurde nichts, die Baustelle wurde auch auf untertags ausgeweitet. Somit konnten die Züge daher am Montag und am Dienstag nicht verkehren. MeinBezirk berichtete:
Die Freude war wohl auch bei den Pendlern groß, als ab Dienstag, 19 Uhr, die Schnellbahn wieder verkehrte. Doch am Mittwoch gleich der nächste ungeplante Ausfall. Ein Lkw verunfallte im Bereich einer Bahnkreuzung bei der Hietzinger Straße. Auch eine Oberleitung wurde beschädigt. Die Verbindungen fielen erneut aus. Dieses Mal für wenige Stunden, ab Mittwoch, 21. Uhr lief der Bahnverkehr wieder. Auch hier berichtete MeinBezirk:
Gehupe in der Nacht
Damit sollte es mit den Geschehnissen rund um die S80 jedoch nicht zu Ende sein. Quasi parallel zu den Vorfällen beschwerten sich Anrainer auf den sozialen Medien über ständiges, lautes Gehupe bei der Eisenbahnkreuzung mit der Auhofer Straße. Der "Kurier" berichtete dazu als Erstes. Auch in der Nacht soll dies zu hören sein. In dem Medienbericht ist die Rede davon, dass "aktuell" und "rund um die Uhr" gehupt wird. Auch erwähnt werden Anrainer, die von bis zu vier Wochen dieses Zustands ausgehen.
Gegenüber MeinBezirk.at bestätigt ÖBB-Infrastruktursprecher Daniel Pinka, dass dort tatsächlich Züge Warnsignale geben mussten. Dass dies nach wie vor der Fall ist oder noch länger andauern soll, weist er jedoch dezidiert zurück: "Die Züge mussten nach einem technischen Defekt an diesem Übergang auch Sicherheitsgründen Signale abgeben. Aktuell wird nicht mehr gehupt, dies war ausschließlich von Dienstagabend bis Mittwochmittag der Fall".
Gehupt werden muss immer dann, wenn eine Eisenbahnkreuzung nicht richtig funktioniert – als Warnung für andere Verkehrsteilnehmer. Zusätzlich wurden während des Defekts die Bahnschranken durch Personal quasi manuell geöffnet bzw. geschlossen. Der Schaden wurde jedoch in der Zwischenzeit behoben, der Übergang ist damit wieder funktionstüchtig.
Prüfung bei Hietzinger Hauptstraße
Weiterhin geprüft wird hingegen, wie finale Reparationsarbeiten bei der Hietzinger Hauptstraße ablaufen können. Dort beschädigte ein Lkw die Bahnkreuzung am Mittwochnachmittag. Derzeit ist ein vollständiger Betrieb über die Straßenquerung sicher und möglich. Letzte Arbeiten sollen nach Möglichkeit in einer nächtlichen Aktion in den nächsten Tagen erledigt werden. Ist dies in der Nacht nicht vollständig möglich, so muss auch untertags wieder gearbeitet werden – mit Auswirkungen auf den Bahnbetrieb. Eine Entscheidung dazu liegt jedoch noch nicht vor.
Weitere Themen:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.