"Autopilot"
Hightech-Roboter führte Ohren-Operation in Wien durch

- Die neueste Roboter-Technologie bei einer Ohren-OP in Wien.
- Foto: MedUni Wien/Kawka
- hochgeladen von Aline Schröder
Eine medizinische Premiere in Wien: An der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten wurde eine der ersten Operationen weltweit mit einer neuen Roboter-Technologie durchgeführt.
WIEN/ALSERGRUND. Eine Cochlea-Implantat-Operation, bei der eine Hörprothese eingesetzt wird, erfordert höchste Präzision. Die nötige Genauigkeit konnten bisherige Roboter-Technologien noch nicht liefern. Doch nun wurde an der Universitätsklinik von MedUni Wien und AKH Wien eine neue Technik erfolgreich bei einer Ohren-Operation eingesetzt.

- Beim Einsetzen eines Cochlea-Implantats ist höchste Präzision gefragt.
- Foto: Ivan_Shenets/Shutterstock.com
- hochgeladen von Carola Bachbauer
Der Roboter legte vollautomatisch einen Zugang zum Innenohr und ermöglichte so ein minimalinvasives Einsetzen des Cochlea-Implantats. Aufgrund der winzigen Abmessungen des menschlichen Ohres ist hier höchste Präzision gefragt. Die Hörschnecke hat einen Durchmesser von nur 1 Millimeter und der umliegende Gesichts- und Geschmacksnerv befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Wie der Autopilot im Flugzeug
"Diese neue Technologie ist vergleichbar mit dem Autopiloten im Flugzeug. Wie der Autopilot arbeitet der Roboter mit einem exakten Navigationssystem, in das alle Informationen über die Hörschnecke, in die das Cochlea-Implantat eingesetzt wird, und die Position des Gesichts- und Geschmacksnervs eingespeist werden. Die Chirurgin oder der Chirurg steuert bei dieser neuen Technologie nicht mehr manuell. Der Roboter wird gestartet und arbeitet dann ohne händische Steuerung", sagt Wolfgang Gstöttner von der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, unter dessen Leitung die Operation durchgeführt wurde.
Solche "robotischen Operationsverfahren" ermöglichen seit einigen Jahren minimalinvasive Eingriffe, auch Schlüsselloch-Chirurgie genannt. Die Roboter sind dabei mit modernen Bildgebungsverfahren verbunden, etwa einem CT und arbeiten deshalb präzise auf engstem Raum.
Roboter operiert nicht alleine
Eine solche Operation wird trotzdem durchgehend von Chirurginnen und Chirurgen beobachtet und kontrolliert. Beim Einsetzen eines Cochlea-Implantats ist insbesondere der Zeitpunkt kritisch, wenn am Gesichtsnerv vorbei gebohrt wird. Hier wird stufenweise gebohrt und jeder Schritt überwacht. Sollte auch nur ein Wert nicht stimmen, bricht das Roboter-System von selbst ab und die Operation muss von den Spezialistinnen händisch abgeschlossen werden.
"Die neue Technologie ist vielsprechend, dass in Zukunft auch hochpräzise Eingriffe wie jene beim Ohr Roboter gestützt und damit für PatientInnen möglichst schonend durchgeführt werden können", so der Experte Gstöttner.
Die Roboter-Technologie "HEARO" vom Schweizer Medizintechnikunternehmen "CASCINATION" wird voraussichtlich bis Ende des Jahres an die Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten verliehen.
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