"Star 7"-Stretchlimo
Granzer chauffiert Lugner-Stars zum Wiener Opernball

Roland Granzer hat sich mit seinem Limousinen-Unternehmen selbstständig gemacht und chauffierte Weltstars wie Jane Fonda durch ganz Wien. | Foto: Star Sieben Roland Granzer
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  • Roland Granzer hat sich mit seinem Limousinen-Unternehmen selbstständig gemacht und chauffierte Weltstars wie Jane Fonda durch ganz Wien.
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Ein Limousinenchauffeur, der bei den Reichen und Berühmten das Steuer übernimmt: Roland Granzer, Gründer von "Star Sieben Stretchlimousinen", sprach mit MeinBezirk über seinen überraschenden Einstieg in die Welt der Luxusautos und wie er zum Fahrer des prominentesten Baumeisters Österreichs, Richard Lugner, wurde: "Herr Lugner hat mir Geheimnisse anvertraut, die sonst niemand kannte."

WIEN/AMSTETTEN. Glamour, Stars und die Welt der High Society – für Roland Granzer begann alles mit einem schicksalhaften Zufall und einer Stretchlimousine. Heute ist er nicht nur der Gründer von "Star Sieben Stretchlimousinen", sondern auch Chauffeur der Extraklasse für Österreichs Prominenz.

Wie er es vom Autotechniker zum engsten Vertrauten von Richard Lugner und zum Chauffeur internationaler Stars wie Goldie Hawn schaffte, erzählt er im Interview mit MeinBezirk. Dabei gibt er einen faszinierenden Einblick in eine Welt voller Eleganz, Diskretion und unvergesslicher Begegnungen.

MeinBezirk: Herr Granzer, wie kam es dazu, dass Sie im Limousinen-Business gelandet sind?

Roland Granzer: Das war eigentlich reiner Zufall. Vor etwa 20 Jahren habe ich eine insolvente Autowerkstatt übernommen. Dabei war eine alte Stretchlimousine, die ich mehr oder weniger mitgekauft habe. Anfangs wusste ich überhaupt nicht, was ich mit ihr anfangen sollte. Aber dann kam eine Anfrage: Ein Mietwagenanbieter brauchte so viele Stretchlimousinen wie möglich für ein Event mit Verona Feldbusch – mittlerweile heißt sie Verona Pooth. Sie hat damals einen Wodka in Moosbrunn (Niederösterreich, Anm.) vorgestellt, und ich habe mich bereit erklärt, mit dabei zu sein.

"Ich wollte der Beste sein"

Wie war diese erste Erfahrung für Sie?
Das war eine Premiere! Die Limousine war zwar klein, nur für sechs Personen, aber tipptopp gepflegt. Ich bin im Anzug erschienen, das Auto war glänzend sauber – alles perfekt. Vor Ort standen unzählige Limousinen, aber viele davon sahen furchtbar aus: schmutzig, beschädigt, die Fahrer in Jeans und Turnschuhen. Da kam der Veranstalter zu mir und sagte: "Ihre Limousine ist die schönste – Verona fährt mit Ihnen!" Das war für mich der Wendepunkt.

Und so entstand „Star Sieben“?
Genau! Nach dieser Erfahrung wusste ich, dass ich einen Unterschied machen wollte. Ich wollte besser sein als der Durchschnitt – quasi "7 Sterne", für all jene, denen fünf zu wenig sind. Ich gründete die Firma und setzte auf Service, Eleganz und Qualität. Seitdem ist mein Geschäft stetig gewachsen.

Auch Opernball-Stargast Jane Fonda saß in seiner Limousine. | Foto: Star Sieben Roland Granzer
  • Auch Opernball-Stargast Jane Fonda saß in seiner Limousine.
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Hatten Sie von Anfang an so großen Erfolg?
Anfangs war das Geschäft sehr hochzeitslastig. Heute sind es vor allem Geburtstagsfeiern und Polterabende, die rund 80 Prozent ausmachen. Eine Stunde Limousine für 225 Euro – das bleibt als besondere Erinnerung. Mittlerweile habe ich meine Flotte erweitert und bin der Platzhirsch in Österreich.

Freundschaft ging über Opernball hinaus

Das heißt, Sie chauffieren nicht nur Menschen, die sich wie Stars fühlen wollen, sondern auch die echten Stars?
Das ist eine der besonderen Geschichten, die ich erzählen kann. Aber lassen Sie mich zunächst erklären, wie ich überhaupt zu dieser Rolle kam. Es begann damit, dass ich eine Limousine aus Wien angeboten bekam. Der Vorbesitzer konnte aufgrund einer Erkrankung nicht mehr fahren und wollte das Fahrzeug verkaufen. Er sagte mir, wenn ich die Limousine kaufe, bekomme ich ein "Zuckerl" dazu – und dieses "Zuckerl" war Richard Lugner. Der Vorbesitzer hatte Herrn Lugner zum Opernball chauffiert und meinte, wenn ich das Fahrzeug übernehme, würde er den Kontakt herstellen. So begann alles.

Lugner (l.) und Granzer verband eine enge Freundschaft. | Foto: Star Sieben Roland Granzer
  • Lugner (l.) und Granzer verband eine enge Freundschaft.
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Und die Limousine haben Sie dann tatsächlich gekauft?
Ja, das habe ich. Es war Schicksal. Der Kontakt zu Herrn Lugner war schnell hergestellt, und von Anfang an war er sehr offen und freundlich. Es war faszinierend zu sehen, wie er zwischen seiner TV-Persönlichkeit und der realen Person wechselte. Hinter der Kamera war er ruhig und nachdenklich, vor der Kamera ein Magnet für Aufmerksamkeit. 

Gab es ein besonders prägendes Erlebnis mit Herrn Lugner?

Es gibt so viele Geschichten. Eines meiner Highlights war ein Dreh für einen Werbespot der Firma Lutz in Ungarn. Lugner bestand darauf, dass ich ihn mit meiner Limousine begleite. Der Dreh war an einem der heißesten Tage des Jahres, und trotz der Hitze war Herr Lugner voller Energie. Wir drehten Szenen vor einem Weihnachtsbaum mit Kunstschnee – ein surrealer Kontrast zur Sommerhitze. Was mich beeindruckt hat, war seine Gelassenheit. Als etwas nicht perfekt lief, meinte er nur: „Hauptsache, sie berichten über mich“. Diese Leichtigkeit war typisch für ihn.

"Lugner war ein Mann von Ehre"

Sie waren also mehr als nur sein Chauffeur.
In gewisser Weise, ja. Ob bei Autogrammstunden im Waldviertel oder bei Veranstaltungen in Wien/Leoben – ich war immer an seiner Seite. Die Menschenmengen waren oft überwältigend. Einmal mussten wir uns in einem Lokal durch die Fans regelrecht durchkämpfen. Aber das gehörte dazu, wenn man mit einer solchen Persönlichkeit unterwegs ist. 

Sie haben eine besondere Beziehung zu Richard Lugner aufgebaut. Wie würden Sie das Vertrauen beschreiben, das er Ihnen entgegengebracht hat?
Es war eine Ehre für mich, dieses Vertrauen zu genießen. Herr Lugner hat mir Geheimnisse anvertraut, die sonst niemand kannte. Dinge, die ich niemals weitergeben würde. Er wusste, dass ich nicht der Typ bin, der solche Informationen an die Medien bringt. Genau das hat unsere Verbindung besonders gemacht. Es war nicht nur eine Arbeitsbeziehung, sondern eine Freundschaft.

Es klingt, als hätten Sie nicht nur einen Job, sondern ein Lebenswerk gefunden.
Genau so ist es. Ich bin dankbar für all die Erlebnisse und die Menschen, die ich kennenlernen durfte. Richard Lugner und ich waren ein Team, und das hat einfach gepasst. Es war eine unvergessliche Zeit.

Bei einem Ihrer Erlebnisse ging es um Helena Christensen. Erzählen Sie uns, wie es dazu kam, dass Sie sie chauffierten und was dabei passiert ist.
Aufgrund dessen, dass ich für Richard Lugner Stars zum Opernball chauffierte, wurde die Dessous-Firma Triumph auf mich aufmerksam. Das war im Jahr 2012. Ich hatte die Aufgabe, das Topmodel Helena Christensen vom Flughafen abzuholen und absolut diskret zum Hotel zu bringen. Am Flughafen war schon einiges los, Paparazzi lauerten überall. Ich bin also sehr früh hingefahren, um sicherzustellen, dass alles reibungslos läuft. In der Tat landete ihr Flugzeug früher als erwartet und ich stand bereits da, um sie zu empfangen. Mit einer Mappe in der Hand, auf der nur ihr Name zu sehen war, habe ich sie erkannt und sie schnell in die Limousine geleitet – keine leichte Aufgabe bei diesem Trubel.

Granzer mit DJ Antoine (re).

Sie haben ja den weltweit bekannten Schweizer DJ Antoine auch kennengelernt. Wie hat er auf Ihren Service reagiert?
Er war total cool und entspannt. Ich musste ihn vom Flughafen zum Hotel und anschließend zu einer oberösterreichischen Diskothek bringen. Im Auto hatte ich alles vorbereitet: Bio-Erdbeeren, Weintrauben, Mineralwasser – alles in perfektem Zustand. Während der Fahrt hat er immer wieder gelacht und gesagt, wie sauber und luxuriös die Limousine ist. Sogar mein Service hat er gelobt. Am Ende wollte DJ Antoine meine Visitenkarte, weil er meinte, er wolle in Österreich nur noch mit mir fahren.

Granzer fährt heuer wieder zum Ball

Gab es danach weitere Begegnungen?
Oh ja, mit Lugners Stargast Goldie Hawn damals im Jahr 2017. Fotograf Andreas Tischler (österreichischer Fotograf, Anm.) hat den ersten Moment, wo wir uns begegnet sind, mit der Kamera festgehalten. Sie hat mich angestrahlt und herzlich umarmt, da war es um uns beide geschehen. Wir haben uns blendend verstanden. Unter anderem wollte sie in der Inneren Stadt mit mir spazieren gehen und im 'Figlmüller' ein Schnitzel essen. Wir sind dann die Kärntner Straße wie ein Pärchen entlangspaziert. Sie hatte dunkle, große Sonnenbrillen auf, um unerkannt zu bleiben, und ihren Arm bei mir eingehängt. Wir sind dann rein ins Lokal. Nach einer Zeit warteten bereits einige Autogrammjäger und Medien davor. Sie wollte den Medienrummel eigentlich nicht. Ich rief also meinen Chauffeur an, der mit der Limousine vorfuhr, und ein Kamerateam hat uns dann bis zur Autotüre den Weg frei gemacht. Diese Aktion hat ihr so gut gefallen, dass sie nur noch an meiner Seite sein wollte. 

Sie haben sogar mit ihrem Partner Kurt Russel telefoniert, richtig?

Ja, das war unglaublich. Ich habe Goldie erzählt, dass ich ein großer Fan von ihrem Lebensgefährten bin. Da hat sie nicht lange gezögert und ihn einfach angerufen. Am Apparat waren Kurt und ich perplex. Er sagte nur, 'Pass gut auf meine Frau auf' und dass er froh ist, dass sich Goldie so gut aufgehoben bei mir fühlt. 

Granzer gemeinsam mit Hollywoodstar Goldie Hawn, die von Granzer schwärmte.  | Foto: Star Sieben Roland Granzer
  • Granzer gemeinsam mit Hollywoodstar Goldie Hawn, die von Granzer schwärmte.
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Im Hotel habt ihr beide dann ein Foto gemacht. 
Ja, da gab es eine lustige Szene. Goldie weigerte sich, die Suite zu verlassen, bis ich sie persönlich abhole. Der Direktor des Hotels war völlig perplex, weil ich plötzlich im oberen Stock auftauchte. Goldie war einfach herzlich – sie nahm mich sogar bei der Krawatte und zog mich spaßeshalber mit in die Suite, wo wir Fotos machten. Es war ein unvergesslicher Moment. Später hinterließ sie mir eine SMS, in der sie schrieb "Thank you for the wonderful night" (z. Dt.: "Danke für die wunderbare Nacht", Anm.).

Was hat Herr Lugner dazu gesagt?
Der hat später herzlich gelacht, als er von der Situation hörte. Er meinte nur: 'Herr Roland, was machen Sie mit meinen Stars?'. Solche Erlebnisse machen meinen Job so besonders.

Und wie geht es nun weiter? Sie erwähnten, dass der Kontakt zur Familie Lugner bestehen bleibt und sie auch plant, den Opernball weiterzuführen. Bleiben Sie weiterhin Teil dieser Tradition?
Ja, das hoffe ich. Für die Lugner City wäre es ein großer Gewinn, wenn sie weiterhin die Tradition mit einem Stargast aufrechterhalten. Doch ehrlich gesagt, bin ich skeptisch. Richard Lugner war einzigartig. Die Leute kamen nicht nur wegen der Stars – sie kamen wegen ihm. Seine Art, sein Charisma, das konnte man nicht kopieren. 

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