Test Garmin fēnix 8
Die goldene Mitte als Spitzenposition

- Die neue Garmin fēnix 8 besitzt erstmals ein brillantes AMOLED-Display und ist mit neuen Funktionen ausgestattet. MeinBezirk hat getestet, wie gut das neueste Modell der fēnix-Reihe wirklich ist.
- Foto: Max Spitzauer
- hochgeladen von Iris Wilke
Hier ist sie also: die neue Speerspitze unter den digitalen Sportuhren, die nahezu alles unter der Haube vereint, was eine moderne Smartwatch braucht. In diesem Test klären wir, ob die Garmin fēnix 8 ihre Versprechen einlöst.
Wer Garmin kennt, weiß, dass die Marke zu den führenden Herstellern von Sport-Smartwatches gehört. Mit dem neuesten Modell, der Garmin fēnix 8, vereint der Hersteller gleich zwei digitale Serien: die fēnix- und die Epix-Reihe. Neu ist dabei nicht nur das AMOLED-Display, das dem Flaggschiff spendiert wurde, sondern auch weitere nützliche Alltagsfunktionen. Der Spagat zwischen Sportuhr und Lifestyle-Produkt soll dadurch minimiert werden, um sich auch als praktischer Begleiter im Alltag zu etablieren und dadurch konkurrenzfähiger zu werden.
Wir haben in der Redaktion das neue Multitalent bis zum bitteren Akkuende getestet und viele der Funktionen genauer unter Augenschein genommen.
Design – Der erste Eindruck zählt
Schon beim Auspacken fällt der Unterschied auf: Es wirkt optisch alles angenehmer und abgerundeter. Die Garmin fēnix 8 fühlt sich weniger wie ein kleiner Klotz an, sondern mehr wie eine Smartwatch, die man wirklich zu allen Anlässen tragen kann. Sie wirkt auf den ersten Blick nicht wie eine reine Sportuhr, sondern hat im Vergleich zur fēnix 6 deutlich an Style zugelegt. Bereits beim ersten Anfassen bereitet es Freude, die neue Uhr aus allen Blickwinkeln zu betrachten.
Auch das deutlich geringere Gewicht im Vergleich zur fēnix 6 ist bereits beim ersten Aufheben spürbar. Es fehlt zudem das deutlich breitere Bezel der Garmin fēnix 6, wodurch die Uhr nochmals etwas schlanker wirkt. Neu sind auch die wasserdichten Induktions-Tasten, die beim Tauchen bis zu einer Tiefe von 40 m vorteilhaft sind. Je nach Version besteht die Lünette aus Edelstahl oder Titan. Das Gehäuse der Smartwatch besteht aus faserverstärktem Polymer mit Metallgehäuse auf der Rückseite. Beim Uhrglas kann zwischen Gorilla Glas oder Sapphire gewählt werden – die Wahl des Glases wirkt sich auch auf den Preis aus. Mit dabei ist ein QuickFit-Silikon-Armband in schlichtem Schwarz.
Gewicht – Es geht leichter
Es macht sich sofort bemerkbar: Garmin hat das Gewicht des neuesten Modells in den letzten Jahren immer weiter reduziert. Die fēnix 8 bringt 74,9 Gramm auf die Waage, das Vergleichsmodell fēnix 6 wiegt 81,6 Gramm. Auf den ersten Blick erscheint das nicht besonders viel, im Gebrauch ist das geringere Gewicht jedoch deutlich spürbar. Obwohl die uns vorliegende 47-mm-Version alles andere als klein ist, ist sie am Handgelenk kaum spürbar, und man merkt sie im Alltag überhaupt nicht. Zwar hat auch die Garmin fēnix 6 keine Probleme im Alltag bereitet, aber etwas leichter fühlt sie sich doch angenehmer an.

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Das Display – Ein Traum von AMOLED
Wie erwartet bietet das AMOLED-Display der Garmin fēnix 8 eine knackscharfe Darstellung. Im Gegensatz dazu fühlt sich das Display der älteren fēnix 6 wie das eines E-Readers an Die farbenprächtige Darstellung des Ziffernblatts oder der digitalen Version beeindruckt und macht das Betrachten der Uhr zu jeder Zeit zu einem visuellen Genuss. Die Farben sind leuchtend, die Schrift gestochen scharf und auch bei Sonneneinstrahlung perfekt ablesbar. Die vielen in Connect IQ angebotenen Ziffernblätter spielen erst jetzt ihre volle Pracht aus und können nach Belieben ausgetauscht und angepasst werden.
Steuerung – Benutze deinen Finger
Die Garmin fēnix 8 lässt sich entweder klassisch über das Drücken der einzelnen Knöpfe steuern, denen jeweils eine bestimmte Funktion zugewiesen wurde, oder mittels Touchgesten. Die Gesten funktionieren bestens und ohne Verzögerung. Im Test traten keinerlei Probleme auf, und auch das Anbringen eines Schutzglases auf der Uhr hatte keine negativen Auswirkungen auf die Steuerung. Man navigiert rasch und ohne merkbare Verzögerung durch die Menüs und kann sich immer zwischen Touchgeste oder Seitenknopf entscheiden.

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Steuerung ist auch mittels Sprachbefehlen möglich. So lassen sich Timer und Alarme einrichten und Sportaktivitäten starten. Im Test gab es anfangs Probleme, da der Befehl wirklich exakt ausgesprochen werden muss, damit die Aktion auch ausgeführt wird. Zudem ließ uns die Uhr beim Wandern, einmal nicht aus einer Aktivität aussteigen und zur Uhrenoberfläche zurückkehren.
Die Gesundheit im Blickfeld
Wie ihre Vorgängermodelle auch, überwacht die Garmin fēnix 8 umfassend die Körperfunktionen. Egal, ob Herzfrequenz- oder Blutsauerstoffmessung: Die Uhr liefert dem Anwender eine Fülle an Daten, die gute Orientierungspunkte liefern, um den Zustand des Körpers zu beurteilen. Garmin hat der Garmin fēnix 8 zusätzlich einen neuen optischen Kardio-Sensor spendiert, der eine noch genauere Messung der Herzfrequenz ermöglicht. Auch ein EKG-Sensor ist vorhanden, mit dem sich Herzrhythmusstörungen erkennen lassen. Dieser muss jedoch in Europa noch zertifiziert werden, und die Funktion ist bisher noch nicht zur Nutzung verfügbar.

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Des Weiteren gibt es eine Auswertung, wie gut man geschlafen hat, wie hoch die Body Battery ist, wann es Zeit ist, sich eine Pause zu gönnen, und vor allem: wie gut man trainiert hat. Letztendlich ist die Garmin fēnix 8 nach wie vor in erster Linie eine Sportuhr, in der sich zahlreiche Aktivitätsprogramme für alle möglichen Sportarten finden, um einen Überblick über die eigenen Leistungsdaten zu erhalten.
Getestet wurde die Uhr bei einigen kurzen Abendläufen. Alle relevanten Daten wurden zuverlässig aufgezeichnet, die man am Ende wie gewohnt mit Garmin Connect synchronisieren kann. Auch beim Wandern ist die Garmin fēnix 8 ein treuer Begleiter und zeigt alle wichtigen Daten während der Aktivität zuverlässig an, denn alle 8er-Modelle (außer der Garmin fēnix E) sind mit Multiband ausgestattet, das die Genauigkeit der Positionsbestimmung weiter verbessert.
Garmin Connect – Ohne läuft fast nichts
Dreh- und Angelpunkt aller erhaltenen Werte ist Garmin Connect. Zum einen wird damit anfangs die Uhr eingerichtet und gekoppelt, zum anderen finden sich darin alle Aktivitäten, die man absolviert hat. Einstellungen, die man direkt an der Uhr ändert, lassen sich auch bequem in Garmin Connect anpassen. Bis auf eine Ausnahme: Alarme lassen sich nur auf der Uhr einstellen, nicht wie beim Modell des Testers auch in der App. Wer seine Uhr auch als Wecker benutzt und oft seine Alarme ändert, kann das leider nicht mehr so bequem wie bisher in der App erledigen. Abgesehen von diesem kleinen Manko ist die Darstellung aller Daten jedoch wie gewohnt gut umgesetzt.
Akku – Ein langläufiger Begleiter
Die Garmin fēnix 6 mit MiP-Display hatte mit mehr als zwei Wochen schon eine sehr gute Akkulaufzeit, was mit dem aktuellen Modell noch etwas übertroffen wird. Zwischen zwei und drei Wochen sind trotz aller aktivierten Funktionen keine Seltenheit. Man muss sich keine Sorgen machen, wenn man die Uhr alle zwei Wochen für eine Stunde auflädt. Benutzt man jedoch die eingebaute Taschenlampe, wirkt sich dies sehr stark auf die Akkulaufzeit aus. Daher sollte man diese nur benutzen, wenn wirklich keine Alternative zur Hand ist.
Fazit
Die Garmin fēnix 8 bleibt eine Multisportuhr, doch nun ergänzt durch Funktionen, die in den Vorgängermodellen fehlten und die sie zu einem echten Allrounder machen. Dazu gehören nun auch ein integrierter Lautsprecher und Mikrofon, mit denen der Smartwatch spezifische Anweisungen auch offline gegeben werden können. Auch die Anbindung an Musik-Streamingdienste wie Spotify, Deezer und Amazon Music funktioniert tadellos. Lieblingslieder können dadurch auf die Multisport-Smartwatch geladen und mit drahtlosen Kopfhörern, ohne dass man dabei das Handy benötigt, angehört werden.
Das neue Smartwatch-Flaggschiff Garmin fēnix 8 hat sich weiterentwickelt, bestehenden Funktionen einen Feinschliff verpasst und neue Features integriert. Die Weiterentwicklung bleibt gerade auch bei smarten Uhren nicht stehen, und für Garmin ist die Annäherung an andere Lifestyle-Smartwatches ein logischer Schritt. Sport oder Lifestyle ist hier nicht die Frage, sondern wie beides funktional in den Alltag integriert werden kann und dadurch zum perfekten (all)täglichen Begleiter wird. Die Uhr ist immer mit dabei, auch wenn man das Handy zuhause vergessen hat, daher macht es auch Sinn, dass bestimmte Funktionen nun auch auf der Smartwatch Einzug gehalten haben.
Die Garmin fēnix 8 macht hier einen grandiosen Job, auch wenn Sprachfunktionen noch begrenzt einsetzbar sind. Hier wird die Zukunft noch zeigen, wie smart eine Uhr tatsächlich werden kann. Nach drei Wochen Test sind wir voll des Lobes über das Multiband-GPS, den Akku, der trotz des brillanten AMOLED-Displays ausdauernd war. Nur wenige Konkurrenzprodukte schaffen bisher eine solch lange Laufzeit. Mit einem MiP-Display wird die Laufzeit noch weiter verlängert, da das transflektive MiP-Display in Verbindung mit der Solar-Funktion weniger Strom verbraucht. Übrigens: Die Garmin fēnix 8 eignet sich, wie wir im Test feststellen konnten, auch als vollwertiger Ersatz für den Wecker. Die Vibration ist stark, sodass das Aufstehen auch bei tiefem Schlaf kein Problem bereitet.
Bei all dem Lob bleibt jedoch ein Wermutstropfen: der hohe Preis. Das teuerste Modell ist mit 1.299,99 Euro angesetzt. Das günstigste Modell ist die Garmin fēnix E, die mit 799,99 Euro zu Buche schlägt, wobei hier jedoch die Hardware der Vorgängerversion verbaut. Hier stellt sich für viele Käuferinnen und Käufer vermutlich die Frage, wie viel sie bereit sind, für eine Smartwatch zu zahlen. Auch jene, die bereits ein Vorgängermodell der Garmin fēnix-Serie besitzen, werden sich fragen, ob sie all die zusätzlichen Funktionen wirklich benötigen, aber das muss jeder für sich selbst beantworten. Wer den Preis nicht scheut und einem tollen Begleiter an seiner Seite haben möchte, sollte sich die neue Garmin fēnix 8 genauer ansehen. Von unserer Seite aus gibt es eine klare Empfehlung für die Garmin fēnix 8.
MeinBezirk hat auf Anfrage die Garmin fēnix 8 von Garmin zum Testen erhalten. Der Hersteller hatte keinen Einfluss auf den Testbericht.
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