17. Mai 2013; Traditionstag der Garde Wien
In der größten Kaserne Wiens, der Maria Theresien Kaserne (MTK) fand der alljährliche Traditionstag der Garde Wien statt.
Die Tradition der Garde reicht eben bis in Maria Theresias Zeiten zurück, wo es die die Hofburgwache gab aus der im laufe der Zeit zur Garde wurde.
Sie hat seit je her die Aufgabe die Regierungsspitze und insbes. das Staatsoberhaupt zu beschützen. Darüber hinaus aber auch die Aufgabe im Bedarfsfall die Exekutive zu unterstützen bei Sicherheitspolizeilichen Aufgaben, etwas bei der Terrorprävention oder im Katastrophenfall.
Diese Unterstützung gab es etwa schon bei der Ungarnkrise in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts aber auch dann bei der zusätzlichen Grenzsicherung in den 90ern, wo auch die Garde ihren Anteil an Männern stellte um Österreichs Grenzen nach dem Fall des eisernen Vorhanges zusätzlich zu schützen.
Doch galt da der Schutz eher vor illegalen Grenzgängern als vor feindlichen Soldaten oder Terroristen.
Diese Tätigkeit wurde auch eindrucksvoll bei einer Vorführung im laufe der Veranstaltung gezeigt.
Doch zuvor gab es einen vormalen Festakt, bei dem die Garde mit ihrer Kameradschaft am Hof ihres Kasernentraktes samt Gardemusik und Mitgliedern des Österr. Kameradschaftsbundes sowie den Fahnenträgern der einzelnen Verbände und der Ungarischen Gäste angetreten war.
Zahlreiche Ehrengäste, darunter auch Vertreter der Russischen Armee sowie der Ungarischen Grenzpolizei aus Sopron und natürlich der Österreichischen Militärspitze, wohnten dem Festakt bei.
Bei den Ansprachen wurde die Tradition des Garderegimentes hervorgehoben, deren Einsätze im In- & Ausland sowie eben deren Aufgabe im Ernstfall.
Weiters in diesem Rahmen konnte der Gardekommandant Spendenschecks an „Pink Ribbon“ sowie der „Gruft“ übergeben. Der Reinerlös des Gardemusik Frühlingskonzertes ergeht traditionell immer an karitative Organisationen, so auch dieses Jahr.
Die Verbundenheit mit dem Christlichen Glauben wurde ebenso hervorgehoben, welche sich ebenso aus der K u. K. Tradition des Regimentes ergibt. Trägt doch die Regimentsfahne auf deren Rückseite die Mutter Gottes, die schützend ihre Hand über die Soldaten und jetzt ja auch Soldatinnen des Garderegimentes halten soll.
In dem Zusammenhang wurde ein Glaskreuz von der hohen Geistlichkeit geweiht. Es wird wohl im Kommando der Garde zukünftig seinen Platz finden.
Nach Ende des Festaktes konnte man mit dem berühmten „Heeresgulasch“ seinen Hunger stillen, sowie der Combo der Gardemusik lauschen, bis zum nächsten Programmpunkt der „Kampfvorführungen“.
Als erstes stand eben die erwähnte Unterstützung bei den Sicherheitspolizeilichen Aufgaben am Programm.
So wurde eindrucksvoll gezeigt wie die Spezialeinheit der Garde ein Auto vor einem Checkpoint stoppt und die vermeintlichen Täter festnimmt.
Dann folgte eine Sportvorführung aus dem täglichen Trainingsprogramm der Garde.
Das ebenso „zackig“ und vorbildlich wirkte wie das ganze Erscheinungsbild des Regimentes, obgleich es doch sehr amerikanische Züge aufwies, was wohl auf das Gemeinsame Ausbildunkschema der Nato zurückzuführen ist, um eben gemeinsam im Friedenseinsatz tätig sein zu können.
Ebenso wurden im Anschluss einige Nahkampfvorführungen gezeigt, die auch den guten Ausbildungsstand der Gardesoldaten eindrucksvoll zeigte.
So kann es diese Einheit durchaus mit der Exekutive in Sachen „Mannstoppung“ aufnehmen!
Nicht umsonst gehen immer wieder Männer von der Garde zur Polizei oder sogar zu Spezialeinheiten der Polizei wie der Cobra oder der WEGA, bzw. setzen ihre Laufbahn beim Jagdkommando des Bundesheeres fort, falls sie nicht beim Kaderpersonal der Garde bleiben; In jedem Fall sind diese Männer & Frauen immer gerne gesehen bei diesen Einheiten!
Um den Präsenzdienst attraktiver zu machen, wird auch immer mehr auf Sport Wert gelegt, so auch in der MTK und besonders bei der Garde, als Spezialeinheit des Heeres.
Darum wurde dieses Jahr auch ein Garde Streetsockercup organisiert.
Die Endausscheidung fand dann live vor Publikum am Gardehof statt.
Unter Patronanz von Ex Nationalspieler Frenkie Schinkels spielten zwei Teams der Garde um die Plätze 1 bis 3 des Cups.
So konnten die Teams dann auch vom Komman-danten der Garde sowie Schinkels die Pokale entgegen nehmen.
Zum Schluss durfte Schinkels noch einen Staatsgast spielen und die Ehrenformation der Garde abschreiten :-)
Dabei wirkte Schinkels etwas unbeholfen und verlegen, was wohl auch neben dem fast zwei Meter großen Kommandanten der Garde auch kein Wunder ist und dazu hat man auch kaum die Ehre eine Ehrenformation der Garde abzuschreiten. Dies ist doch normalerweise nur Staatsgästen vorbehalten bzw. im Rahmen von „Generalproben“ Gardeangehörigen.
Trotzdem schien es Frenkie Schinkels spaß zu machen der Garde einen Besuch abzustatten und diese zu unterstützen, wen gleich auch etwas Eigennutz dabei, zwecks Promotion des soeben erschienen Busches von und über Schinkels.
Zum Abschluss gab es noch eine eindrucksvolle Exerziervorführung dreier Gardezüge, die ebenso das amerikanische bzw. englische Vorbild erahnen ließ.
Darüber hinaus konnte man während der ganzen Veranstaltung und vor allem nach dem offiziellen Teilen des Traditionstages Waffen und Ausrüstung der Garde besichtigen und großteils auch ausprobieren.
Dies fand auch großen Anklang wie auch die Labestände und der Souvenirstand ebenso wie das Sonderfeldpostamt.
Gerade mal die „Kinderbetreuung“ blieb „unbeschäftigt“, da kaum Kinder anwesend waren und schon gar nicht Kinder in dem Alter wo die „Kampfbahn“ oder der Schießstand Anklang gefunden hätte.
Trotzdem war das Fest doch ein großer Erfolg im Sinne der Traditionspflege aber auch der Information der Bevölkerung über das Heer und insbes. die Aufgaben des Garderegimentes.
So konnten sich gerade die Verwandten der Rekruten aber auch Berufssoldaten von deren Tätigkeit informieren und „Altgediente“ ihre alten Kameraden wieder treffen.
Aber auch die Kameradschaft zwischen Exekutive und Heer sowie Heer und ausländischen Polizei– bzw. Militäreinheiten konnte so wieder aufgefrischt werden!
Alles in allem ein informativer und auch unterhaltsamer Tag, bei doch großteils schönem Wetter, da hielt wohl auch hier wieder die Mutter Gottes ihre schützende Hand über „ihr Garderegiment“.
E. Weber
www.oesterreichmagazin.at
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