Zu freundlich: Traditionelles Wiener Kaffeehaus kündigt Ober

- Problem: Beim Üben mit den Kollegen hat alles gut funktioniert, doch wenn ein Gast ruft, muss David S. einfach lächeln.
- Foto: luismolinero/Fotolia / E. Kehnel/Wikipedia
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Das berühmte Wiener Traditionskaffeehaus „Grindheisl“ musste heute den erst kürzlich eingestellten Ober David S. wieder vor die Tür setzen. Denn der 25-Jährige erscheint für den Job als Ober gänzlich ungeeignet, da er sich gegenüber seinen Gästen wiederholt freundlich und zuvorkommend gab.
„Er ließ mir keine Wahl“, rechtfertigt sich der Geschäftsführer gegenüber der Tagespresse. „Ich habe ihn in der Probezeit mehrmals dabei erwischt, wie er Gäste mit einem Lächeln begrüßt und ihnen gleich die Karte angeboten hat. Er hat für diesen Job einfach null Talent.“ Trotz massiver Unterstützung von Vorgesetzten und Kollegen schaffte es David S. nicht, sich zusammenzureißen und Gäste vorerst zu ignorieren oder auf die Frage nach dem Tagesmenü mit einem lauten genervten Seufzer zu antworten.
Ruf in Gefahr
Auch die Reputation des „Grindheisl“ litt bereits. In einer Online-Bewertung auf Tripadvisor schreibt etwa die US-Amerikanerin Danielle S.: „Wir haben uns auf eine traditionelle Wiener Kaffeehaus-Erfahrung gefreut. Doch als wir das Lokal betraten, hieß uns dieser sympathische Kellner gleich herzlich willkommen. NIE WIEDER!!“
Das Fass zum Überlaufen brachte David S., als er vor seinem Chef meinte, die Registrierkassa sei „doch nicht so schlimm“ und „jeder müsse seinen Beitrag leisten“. Da musste der Geschäftsführer die Reißleine ziehen.
Zukunft
Trotz des Ärgers behält sein Vorgesetzter die Fassung und bleibt professionell: „Ich bedanke mich nicht für die Zusammenarbeit und wünsche ihm für die Zukunft alles Schlechte.“ Jetzt sucht David S. nach einem neuen Job, wo Freundlichkeit zum Alltag gehört. Bekannten zufolge bewirbt er sich derzeit bei den Wiener Linien als Busfahrer.
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