Wieden
Die Vernachlässigung der Rienößlgasse 24 geht munter weiter

- In der Rienößlgasse 24 müssen sich Mieterinnen und Mieter selbst um die Schäden in ihrem Gründerzeithaus kümmern - ohne Hilfe von der Hausverwaltung.
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In der Rienößlgasse 24 werden Mieterinnen und Mieter mit einem Haus voller Schäden alleine gelassen. Alle ihre Versuche die Hausverwaltung zum Handeln zu bewegen, werden nicht beantwortet. Sie fürchten, dass sie womöglich aus dem Haus rausgeekelt werden sollen.
WIEN/WIEDEN. Die Probleme, mit denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Rienößlgasse 24 herumschlagen müssen, sind wohl der größte Albtraum jeder Mieterin und jedes Mieters: ein gefährlich hoher Bleigehalt im Wasser, eine abbröckelnde Hinterhoffassade, regelmäßige Wasserrohrbrüche und eine Hausverwaltung, die all diese Probleme und die Beschwerden ihrer Mieterinnen und Mieter anscheinend ignoriert.

- Laut einem Bewohner wurde ein Gerüst zur Sanierung Hinterhoffassade vor sechs Wochen aufgestellt, aber seitdem war kein Arbeiter dort zu sehen.
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Seitdem die BezirksZeitung vor Monaten über die erschreckenden Zustände berichtet hat, hat sich kaum etwas geändert. "Wir haben zwar auf Druck der Behörden neue Gasleitungen bekommen, aber die Leitungsschächte wurden nicht mehr verputzt. Unsere Hinterhoffassade hat zwar ein Gerüst, aber keine Arbeiter", berichtet eine langjährige Bewohnerin des Hauses.
Keine Antwort von der Hausverwaltung
Beide Aktivitäten erfolgten ohne jegliche Mitteilung der zuständigen Hausverwaltung Freund Irving KG. "Vor sechs Wochen wurde ein Gerüst für die Hinterhoffassade aufgebaut, aber seither ist kein Bauarbeiter darauf gestanden", ergänzt ein Mann, der die Rienößlgasse 24 seit Jahrzehnten sein Zuhause nennt.

- Die Mieterinnen und Mieter der Rienößlgasse 24 befinden sich seit mehr als einem Jahr in einem Rechtsstreit mit ihrer Hausverwaltung. Nachdem ihnen im September 2021 Recht gegeben wurde, legte die Gegenseite Rekurs ein, welche im August gestattet wurde.
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So, wie es die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses gewohnt sind, sind auch diesmal all ihre Anfragen an die Freund Irving KG, wann denn die Hoffassade endlich saniert und die Gasleitung verputzt werde, unbeantwortet geblieben. Aus diesem Grund sind sie schon seit Längerem in einem Rechtsstreit mit dem Unternehmen.

- Die Bewohnerinnen und Bewohner bezeichnen ihr Gründerzeithaus als "den Schandfleck des Hugo-Wiener-Platzes".
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Wasser muss geschleppt werden
In einer Sammelklage vor dem Bezirksgericht, welche die Bewohner vor mehr als einem Jahr eingereicht haben, fordern sie unter anderem, dass die notwendigen Erhaltungsarbeiten endlich durchgeführt werden und ein Lift installiert wird. Die letzte Forderung ist ihnen so wichtig, weil der Bleigehalt im Wasser so hoch ist, dass man es laut einem Bericht der MA39 weder zum Trinken oder Kochen verwenden sollte.

- Eine der Probleme in der Rienößlgasse ist, dass der Bleigehalt im Wasser so hoch ist, dass man dieses weder trinken noch zum Kochen verwenden darf. Stattdessen greifen die Bewohnerinnen und Bewohner auf einen Brunnen vor dem Haus zurück.
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Manche der Bewohnerinnen und Bewohner holen sich deswegen Wasser vom Brunnen oder kaufen es, um es dann anschließend viele Stufen hoch in ihre Wohnung zu tragen. Eigentlich haben sie bereits im September 2021 in erster Instanz recht bekommen, doch die Gegenseite hat im November 2021 Rekurs eingelegt.

- Die Bewohnerinnen und Bewohner warten seit Wochen darauf, dass die Rohre wieder verputzt werden.
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Werden die Mieterinnen und Mieter rausgeekelt?
Diesem wurde im August aus Formalgründen stattgegeben, was bedeutet, dass der Fall erneut von vorne behandelt wird. "Ich glaube, dass die Gegenseite dadurch Zeit schinden will", so ein Mieter. Denn im Haus wird befürchtet, dass man die Bewohnerinnen und Bewohner rausekeln möchte, um hier Luxuswohnungen zu bauen.

- Auch die Wasserflecken vermehren sich im Stiegenhaus.
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Da man die Altmieterinnen und -mieter aufgrund ihrer unbefristeten Verträge nicht einfach rausschmeißen könne, bediene man sich anderer Mittel, so die Sorge. "Sie zielen möglicherweise darauf ab, dass wir irgendwann sagen, dass es hier unerträglich ist, und das Haus verlassen. Es ist unaushaltbar. Wir wohnen hier wie Wilde", bekräftigt eine Mieterin. Die Hausverwaltung war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
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