Belvedere Stöckl: Ballermann beim Belvedere?

- Proteste im Saal waren unerwünscht, daher machten die Projektgegener vor dem Amtshaus ihrem Ärger Luft.
- hochgeladen von Sabine Ivankovits
Die Pläne der Familie Welledits zum neuen Gastro-Tempel stoßen auf große Abneigung, auch eine Infoveranstaltung änderte nichts daran.
WIEDEN. Freunde werden sie keine mehr, die Anrainer rund um das Belvedere und die Gastro-Familie Welledits, die das ehemalige Belvedere Stöckl wiederbeleben möchte. Die verhärteten Fronten zeigten sich auch bei einer Infoveranstaltung, die die Familie am 13. November im Wiedner Amtshaus abgehalten hat. Auch Bezirksvorsteher Leopold Plasch war vor Ort, betonte aber: "Ich sehe mich nicht als Anwalt der Familie Welledits, sondern nur als Gastgeber."
Die Stimmung war aufgeheizt. Immer wieder unterbrachen die Zwischenrufe der Anrainer die Vorträge von Albert Welledits und den geladenen Experten. Freunde des Projekts waren im Publikum wohl keine. Fernsehkameras wurden von der Veranstaltung ausgeschlossen, auch Plakate mit Protesten waren im Saal unerwünscht. Obwohl die Anzahl der Sitzplätze im geplanten "Stöckl im Park" von 880 auf 720 reduziert wurden, sind die Anrainer dagegen. Allen voran die Bürgerinitiative (BI) "Nein zum permanenten Oktoberfest im Belvedere". "Es müsste sich jeder Wiener, der von dieser Geschichte erfährt, fragen, wie man so ein Projekt genehmigen kann. Hier werden Denkmal- und Naturschutz einfach außer Acht gelassen, genauso wie Flächenwidmungspläne oder das Weltkulturerbe", so Helmut Schneider von der BI verärgert.
Lärmampel soll vorbeugen
Auf die - zugegebenermaßen verärgerten - Fragen der anderen Anwesenden antwortete Welledits oft überheblich, so gab er auf die Frage "Was ist Ihre Intention?" die Antwort: "Wir schaffen Arbeitsplätze, Und natürlich wollen wir in ein paar Jahren auch finanziell davon profitieren. Das ist ja in Österreich noch nicht verboten."
Auf Unmut stieß vor allem die Tatsache, dass das Lärmgutachten nur für den Betrieb innerhalt der Mauer erstellt wurde. Mehr ist allerdings nicht erforderlich, weil ab der Grundstücksgrenze, sprich der Mauer, der Pächter nicht mehr zuständig ist. "Wir installieren außerdem eine Art Lärmampel, mithilfe derer wir Abhilfe schaffen können, sollte es zu Übertretungen kommen. Aber wir können dann auch nachweisen, dass es nicht zu laut war, wenn wer auf die Idee kommt, uns immer wieder die Polizei zu schicken. Denn natürlich wird es kein permanentes Oktoberfest oder ein Ballermann", so Welledits.
Auch das überzeugte die Gegner nicht. "Und was ist mit den Gästen, die womöglich betrunken sind und dann auf der Straße gröhlen?" oder "Auch das Verkehrsaufkommen wird steigen, denn es werden nicht alle zu Fuß oder per Rad kommen. Wie kommen wir dazu?" Damit rechnen aber die Betreiber nicht. Angeblich werden laut Gutachten nur 35 Parkplätze für die Anrainer wegfallen, die die zukünftigen Gäste beanspruchen werden. Auch nicht befriedigend für die Gegner, die weitehin gegen das Projekt ankämpfen. Denn es gibt zwar eine Baubewilligung, aber noch keine Betriebsstättengenehmigung.
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