Diskussionsrunde
Wirtschaft im Wandel galt als zentrales Thema

- Die Diskussion fand im Cafe Koblischek in Weiz statt.
- Foto: Leitner/Almenlandblick
- hochgeladen von Helmut Riedl
Der ehemalige WKO-Regionalstellenobmann und heutige UNOS-Kandidat Vinzenz Harrer lud zur Diskussionsrunde. Ein Abend, der einmal mehr die Bedeutung eines offenen Dialogs über die Herausforderungen für Unternehmen unterstrich.
WEIZ. Am 7. März fand im Café Koblischek ein interessanter Diskussionsabend statt. Die teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmer äußerten deutliche Kritik an der Wirtschaftskammer, die ihrer Meinung nach zu wenig spürbar und zu stark an Parteipolitik gebunden ist. Seit Jahrzehnten dominiere eine übermächtige Fraktion, wodurch die ausgleichende Demokratie in der Kammerpolitik vernachlässigt werde. Angesichts der rasanten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen war die zentrale Forderung der Runde klar: Eine moderne und zukunftsorientierte Interessenvertretung, die nicht nur auf Entwicklungen reagiert, sondern aktiv gestaltet.
Ein großes Thema des Abends war die überbordende Bürokratie. Während der Bürokratieabbau oft als Schlagwort genutzt werde, wurde in der Diskussion deutlich: Es braucht echte Deregulierung, wie etwa Vorschriften und Auflagen auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, Unternehmen mehr Freiraum zu geben und weniger administrative Pflichten gegenüber Staat und Behörden. So könnten sich Betriebe stärker auf ihre eigentliche Geschäftsentwicklung konzentrieren.
Die Diskussionsteilnehmer hoben zudem die Bedeutung von Klein- und Mittelbetrieben sowie Einpersonenunternehmen (EPU) hervor. Gerade diese Unternehmen seien nah am Kunden und leisten durch ihre Flexibilität einen wertvollen Beitrag. Eine funktionierende Interessenvertretung müsse daher besonders für sie spürbar sein und ihre Anliegen konsequent vertreten.
Ein weiteres kontroverses Thema war das Verhalten der Banken. Viele Unternehmer kritisierten die strikten Regeln und die fehlende Risikobereitschaft. Das eigentliche Problem liege dabei nicht bei den Beratern vor Ort, sondern im starren Bankensystem, das die Wirtschaft ausbremse.
Auch die Bau- und Immobilienbranche war Teil der Debatte. Steigende Preise, hohe Zinsen und Inflation haben die Branche aus dem Gleichgewicht gebracht, was langfristig problematisch sei. Besonders besorgniserregend sei die drohende Abwanderung von Fachkräften, die nach einer Erholung der Branche dringend benötigt werden.
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