Mobilitätsgeschichte
Puch: Letzte Gelegenheit
Die wichtigsten Gelände-Motorräder der Marke Puch in einer Halle versammelt. Noch dazu von jemandem, der sich auskennt wie kaum sonst jemand. Das hab ich zuvor noch nicht erlebt. Franz Tantscher ist ein versierter Puchianer.
Er arbeitete einst in den Puchwerken, hat eine spezielle Leidenschaft für Motoren, war in dem Zusammenhang übrigens Werksmechaniker des mehrfachen Moto Cross-Weltmeisters Harry Everts. Tantscher ist in der aktiven Zeit aber auch selbst ein erfolgreicher Motorsportler gewesen.
Er war übrigens der Experte, durch den die Grazer Puch Voiturette aus dem Jahr 1906 wieder lauffähig wurde. Tantscher hatte einen Reihenzweizylinder vorgefunden, wo laut Fachliteratur ein V2-Motor hätte sein sollen. Es war knifflig, das Werkel zu servieren, ist vorzüglich gelungen. Also: ein erfahrener Tüftler mit Geduld und Hingabe.
Ich hatte 2014 einige Motorräder aus seiner Sammlung bei unserer ersten Veranstaltung „Mythos Puch“ zeigen dürfen. Im Johann Puch Museum Graz sind auch etliche seiner Fahrzeuge ausgestellt. Aber so komplett wie hier, das war für mich neu.
Alle Fahrzeuge sachlich geordnet und auf Info-Tafel gründlich beschrieben. Ein großer Aufwand mit unzähligen Details. Tantscher sagte auf meine Frage, ob er sich diese Arbeit noch einmal antun werde: „Nie wieder!“
Dieses „Nie wieder“ ist freilich viel tiefgreifender als es klingt. Er wird die Sammlung auflösen. Das ist also die letzte Gelegenheit, so einen gründlichen Überblick zu bekommen. Wo? In St. Margarethen an der Raab, wenige Kilometer südlich von Gleisdorf. (Autobahnabfahrt Gleisdorf Süd.)
Bei der Firma Automobile Offroad Reisenhofer (Renault & Dacia) wurde die Halle frei gemacht, um Tantschers Kollektion Platz zu bieten.
+) Mythos Puch
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.