Steirische Politik
Nun wird gewählt
Es sind noch rund zehn Tage, bis jene Gemeinderatswahl abgehalten wird, welche durch die Pandemie verschoben werden mußte. Dadurch hab ich fast schon vergessen, daß wir die Bundespräsidentenwahl zweimal durchliefen, weil jemand geschlampt hatte.
Außerdem gab es in der Steiermark eine vorgezogene Landtagswahl. Das hatte irgendwie mit der Sozialdemokratie zu tun, doch die Details sind mir entfallen. Am Vorabend jener Phase, in der ein Lockdown angeordnet wurde, gab es schon die Gelegenheit, seine Stimme für den Gemeinderat abzugeben. Hab ich gemacht. Also war ich nun von der Zusendung einer neuen Wahlkarte überrascht.
Was inzwischen an Wahlkampfschritten stattfand, empfinde ich als marginal, weshalb ich auf eine vertiefende Wahlkampf-Rezension verzichte. Ich sehe mir dann lieber in zwei Wochen an, was es gebracht hat und welche Themen unmittelbar nach der Wahl betont werden.
Heute kamen mit der Post Drucksorten der Grünen und der ÖVP. Außerdem hatte die WOCHE-Ausgabe vom 16.5.20 einen Mix aus Inseraten und redaktionellen Beiträgen zu den Inhalten einiger wahlwerbender Parteien.
Zweierlei bleibt uns diesmal zum Glück erspart: Erstens demonstrative Einladungen zu diversen Schnaps-Turnieren, was zum Gähnen ist. Zweitens Kinder, die in den Wahlkampf gezerrt werden, was ich unanständig finde.
Kampagnen?
Die smarteste Kampagne kam in letzter Zeit von der ÖVP. Deren Tour durch Gleisdorfer Betriebe, um sich bei den aktiven Kräften zu bedanken, scheint mir äußerst schlau angelegt. Bürgermeister Christoph Stark: „Bei diesen Damen und Herren sagt die ÖVP Gleisdorf mit einem Gutschein für ein Mittagsmenü DANKE!“
Einerseits, weil es eine sehr öffentlichkeitswirksam verwertbare Aktion ist. Im Wahlkampf legitim. Andrerseits nehme ich Stark zugleich ab, daß er es persönlich meint und womöglich ohne Wahlen ebenso gemacht hätte. Ich denke, das ist derart klug kombiniert, da kann nun auch keine andere Fraktion hineingrätschen, ohne in den Geruch der Kopierer zu graten.
Der Grüne Karl Hierzer überraschte dagegen mit einem speziellen „So-oder-so“, denn „Die Wahlplakate in Gleisdorf erwachen wieder zu neuem Leben. In der Stadt beglücken die politischen Akteure unser schönes Stadtbild.“
Naja, ganz unter uns Chorknaben und Betschwestern: Gleisdorf ist seit Jahrzehnten mit Tafeln, Plakaten und Hinweisschildern völlig überladen. Mein erster Reflex: Auch schon wurscht! Hierzer: „Aber die Bevölkerung hat andere Sorgen. Deshalb werden wir GRÜNE wenig, oder gar nicht plakatieren.“ Vielleicht so, vielleicht so. Alles klar!
Darüber könnten wir eventuell nach der Wahl einmal reden: wer darf die Außenhaut der Innenstadt mit welchen Inhalten bespielen? Überdies lassen Sie uns dann, wie erwähnt, genauer schauen, welche Themen greifen und mit welchen Mitteln welche Umsetzung gedacht wäre.
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