Gegen Lebensmittelverschwendung
Vom Partytisch auf den Balkon: Essensreste schlau aufbewahren
Fondue, Raclette und Mehlspeisenbuffets - zu den Feiertagen wurde da wie dort allerhand aufgetischt. Dass da so manches überblieb liegt auf der Hand. Oder besser im Kühlschrank. Da gehören Essensreste hin. Und das meist recht rasch. Wir haben ein paar Tipps, wie man übrig gebliebene Lebensmittel noch gut aufheben kann.
STEIERMARK. Puh. Die Gäste sind weg und da steht man nun. Nicht nur vor einem Berg Geschirr sondern auch vor viel zu viel übrig gebliebenem Essen. Man hat es halt gut gemeint. Beziehungsweise ist der Hunger der Gäste meist auch schwer einzuschätzen. Vor allem dann, wenn man viel Verschiedenes auftischt. Wie auch immer. Die Tonne sollte der allerletzte Ausweg sein. Den die Lebensmittel eigentlich gar nicht erst gehen müssen, wenn man mit ein bisschen Plan g'scheit verstaut, verwertet oder sogar hergibt. Hier kommen ein paar Tipps:
Die goldene Regel: Schnelles Abkühlen
Essensreste sollten innerhalb von zwei Stunden nach dem Kochen in den Kühlschrank oder Gefrierschrank gebracht werden. Das verhindert, dass sich Bakterien, die bei Raumtemperatur schnell wachsen, vermehren. Bei heißem Wetter sollte das Essen sogar innerhalb einer Stunde gekühlt werden.
Wie lange halten sich gekochte Lebensmittel?
Im Kühlschrank (bei 4 °C) oder - und das ist das Tolle an den kalten Tagen - am Balkon oder auf dem Fensterbrett:
- Gekochtes Fleisch und Geflügel: 3 bis 4 Tage
- Fisch: 1 bis 2 Tage
- Suppen und Eintöpfe: 3 bis 4 Tage
- Nudeln, Reis und Kartoffeln: 3 bis 5 Tage
- Gemüsegerichte: 3 bis 4 Tage
Im Gefrierschrank (bei -18 °C):
Die meisten gekochten Lebensmittel bleiben zwei bis drei Monate lang qualitativ gut. Technisch gesehen können sie länger eingefroren bleiben, allerdings leidet der Geschmack und die Konsistenz mit der Zeit.
Tipps zur richtigen Lagerung
Luftdicht verpacken: Am besten verschließbare Behälter oder wiederverwendbare Silikonbeutel verwenden, um die Lebensmittel frisch zu halten und Gerüche im Kühlschrank zu vermeiden.
Kleine Portionen: Die Reste sollten in kleine Portionen aufgeteilt werden. Das erleichtert das erneute Aufwärmen und reduziert das Risiko, dass Lebensmittel mehrfach aufgewärmt werden müssen.
Beschriften: Auf den Behältern sollte das Einfrierdatum notiert werden, um den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass ältere Reste zuerst verwendet werden.
Flach einfrieren: Wenn Suppen oder Saucen eingefroren werden, sollten flache Behälter oder Gefrierbeutel verwendet werden. Diese lassen sich platzsparend stapeln und tauen schneller auf.
Aufwärmen: So geht’s richtig
Beim Wiederaufwärmen von Essensresten sollten die Lebensmittel auf mindestens 75 °C erhitzt werden, um potenzielle Keime abzutöten. Ein Thermometer kann dabei eine gute Hilfe sein. Suppen und Saucen sollten einmal aufgekocht werden. Wichtig: Es ist ratsam, Resten nicht mehrmals aufzuwärmen.
Wann sollte man Reste entsorgen?
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gibt es klare Anzeichen, dass Essensreste nicht mehr sicher sind:
- Veränderter Geruch oder Geschmack
- Schleimige oder verfärbte Oberfläche
- Schimmelbildung
Auch wenn das Essen noch gut aussieht: Wenn Zweifel bestehen, lieber entsorgen. Lebensmittelvergiftungen können schwerwiegende Folgen haben.
Nachhaltigkeit: Kreative Resteverwertung
Wer Reste kreativ verwendet, spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt. Aus gekochtem Reis lässt sich zum Beispiel gebratener Reis zaubern, Gemüsereste eignen sich für Suppen oder Aufläufe. Online gibt es zahlreiche Rezepte für die Resteküche.
Und wenn's doch einfach viel zu viel ist
In der Steiermark gibt es mehrere Möglichkeiten, um Lebensmittel zu teilen und somit Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Hier sind einige Initiativen und Standorte, die man nutzen kann.
Foodsharing Steiermark:
Eine Plattform, auf der Privatpersonen und Betriebe überschüssige Lebensmittel kostenlos teilen können. In Graz gibt es mehrere öffentlich zugängliche 'Fair-Teiler', also Stationen, an denen Lebensmittel hinterlegt und abgeholt werden können.
Fair-Teiler Standorte in Graz:
In Graz sind zahlreiche Fair-Teiler eingerichtet, beispielsweise in der Bürgergasse 2, Leonhardplatz 14 und Waagner-Biro-Straße 105. Diese Standorte sind rund um die Uhr zugänglich und werden regelmäßig gepflegt.
Foodsharing Leibnitz:
Eine lokale Initiative, die sich für die Rettung und Weitergabe von Lebensmitteln einsetzt. Über die Facebook-Seite können Sie sich über aktuelle Aktionen und Standorte informieren.
Nachhaltig in Graz:
Diese Plattform bietet eine Übersicht über Lebensmittel-Fairteiler in Graz und Umgebung. Hier finden Sie Informationen zu Standorten und Nutzung der Fair-Teiler.
KHG Graz Foodsharing:
Die Katholische Hochschulgemeinde Graz unterstützt Foodsharing und stellt Fair-Teiler zur Verfügung. Hier können Studierende und andere Personen Lebensmittel teilen und abholen.
Diese Initiativen tragen dazu bei, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und Gemeinschaften zu stärken. Jede und jeder ist eingeladen, überschüssige Lebensmittel zu teilen oder abzuholen. Dabei sollten allerdings die jeweiligen Regeln und Hygienevorschriften der einzelnen Standorte beachtet werden.
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